Folgeerkrankungen von hohen Werten

In einer bekannten Studie ("DCCT" von 1983-1993) wurden die Folgeerkrankungen von menschlichen Diabetes Typ I Patienten verglichen, die entweder eine konventionelle Insulintherapie bekamen oder eine Therapie wo die die Werte dauerhaft im physiologischen oder fast-physiologischen Bereich geblieben sind. Die Patienten mit konventioneller Insulintherapie hatten einen mittleren Blutzuckerspiegel von 231 mg/dl, die mit der intensiven Insulintherapie hatten einen mittleren Blutzuckerspiegel von 155 mg/dl.

Die Ergebnisse waren u.a. für die intensiv behandelten Patienten:

  • Erkrankungen der Niere wurden um 50% reduziert
  • Schädigungen der Nerven wurden um 60% reduziert
  • Retinopathien (Veränderungen der Netzhaut) wurden um 76% (Primärprävention) bzw. 54% (Sekundärprävention) reduziert
  • Albuminurie (erhöhte Ausscheidung von Albumin im Urin) um 54% reduziert

Auch 10 Jahre später nach dem die Studie beendet wurde hatten die Patienten, wo früh und intensiv eingegriffen worden ist, ein besseres Krankheitsbild. Für menschlichen Typen 2 Patienten gibt es eine Studie ("UKPDS") die auch ähnliche Ergebnisse produziert hat.

Die Folgeerkrankungen bei schlechteingestellten Katzen sind etwas anders als beim Menschen z.B. sind Retinopathien sehr selten. Bei Katzen sehen wir meistens:

  • Bakterielle Infektionen. Dies ist die am Häufigsten auftretende Folgeerkrankungen einer schlecht eingestellten Katze, laut einiger Diabetes-Erfahrener Tierärzte. Oft sind es Harnwegsinfekte, die in den meisten Katzen symptomlos verlaufen, oder Infekte im Mundbereich.
  • CNI (chronische Niereninsuffizienz)
  • Nervenschädigungen
  • Verdauungsstörungen
  • Weiterer Schaden an den beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse die für die Insulinproduktion verantwortlich sind

Keiner kann vorhersagen bei welcher Dosis eine Katze anfangen wird zu "reagieren" bzw. eine gute Einstellung erlangt wird. Mit einer zu langsamen Erhöhungstrategie könnte es Monate dauern bis eine Katze die viel Insulin benötigt von ihren hohen Werten runter kommt. In dieser Zeit leiden u.a. die Nieren, die Leber, die Bauchspeicheldrüse und bei manchen Organen ist dieser Schaden irreversibel. In manchen Katzen, die zu Infektionen neigen, jagt eine Infektion die andere da die hohen Blutzuckerwerte einen optimalen Nährboden für Bakterien bieten. Zumal wird die Chance einer Remission deutlich verringert.

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Autorin: Kirsten mit Tilly
Datum: November 2006