SilkeM
Benutzer
Zum Thema Katzen-Barf gibt es einen ganzen Dschungel an Informationen im Netz und wer anfängt sich damit zu beschäftigen ist zumeist erst einmal eher verwirrt als informiert.
Zuerst einmal muss man zwischen Barf mit rohem und gekochtem (Kochbarf) unterscheiden. Kochbarf verwendet man zumeist bei Unverträglichkeiten von rohem Fleisch z.B. bei ernährungssensiblen oder magenkranken Katzen oder wenn man Schwein füttern möchte. Das darf wegen des Aujeszky-Virus nur gekocht verfüttert werden. Bei Kochbarf, ist außerdem zu beachten dass man die Zusätze (Mineralien und Vitamine) immer nach dem Gewichte des rohen Fleisches bemessen muss und diese auch erst in das abgekühlte Fleisch untermischen darf (von Salz mal abgesehen). Das Kochwasser wird hier übrigens immer mitgefüttert, da Inhaltsstoffe aus dem Fleisch beim Kochvorgang ins Wasser abgegeben werden.
Neben der passenden Anzahl an Zusätzen ist dem Barf immer auch ausreichend Flüssigkeit zuzugeben. Wer kein Blut füttern will, muss Wasser zugeben. Für die Verdauung werden außerdem 5-10% Ballaststoffe in Form von geraspeltem Gemüse (Gurke, rote Beete, Karotte, Kürbis u.a.) oder vorab eingeweichte Samen (z.B. Flohsamen, Chia, Sesam) zugegeben. Für den Omega3-Fettausgleich darf es dann gerne noch etwas Lachsöl (ca. 1-2 Kapseln auf 1 kg Fleisch) sein. Pflanzliche Öle und Fette (z.B. Rapsöl, Olivenöl etc.) sind für Katzen nicht verwertbar.
Idealerweise sollte das verwendete Fleisch ca. 5-10% Fettanteil haben. Man kann zur Not etwas Schweine- oder Gänsefett oder Butter untermischen, was aber oft eine elende Schmiererei ist und zu Akzeptanzproblemen führen kann. Ich mische deshalb gerne etwas fetteres Rind mit magerem Huhn.
Je mehr Abwechslung beim Fleisch umso besser. Geeignet sind roh außer Schwein (und Wildschwein) eigentlich alle Fleischsorten und Innereien. Das hängt natürlich auch von den Vorlieben der Katze und dem Geldbeutel des Halters ab sowie den Beschaffungsmöglichkeiten.
Frisches Fleisch aus dem Supermarkt wird i.d.R. besser akzeptiert als TK-Ware. Gerade zu Anfang würde ich nicht empfehlen ein komplettes Barf-Paket (i.d.R. ab 7 kg online im Barfshop) zu bestellen. 1. Muss man dafür die Kühlkapazität haben und 2. sollte man sicher sein, dass Katze das auch akzeptiert.
Ich verwende deshalb nur Fleisch aus dem Supermarkt frisch oder TK und davon hauptsächlich Rind, Huhn, Pute, gelegentlich Lamm oder Wild. Als Innereien sind Leber (Rind, Huhn) sowie Hühnerherzen und -mägen (TK) recht leicht zu bekommen. Bei allem anderen wird es schon schwierig es sei denn man kennt einen guten, der leider immer seltener werdenden Metzger.
Gerade anfangs ist es nicht sicher, dass ein Dose oder Trofu gewöhnte Katze "hurra" schreit, wenn man ihr plötzlich rohes Fleisch vorsetzt. Da gehört oft wie bei jeder Futterumgewöhnung sehr viel Geduld dazu.
Ich rate auch jedem Anfänger erst einmal mit sog. Komplettsupplementen anzufangen und sich erst nach und nach mit dem Thema Einzelsupplemetierung zu beschäftigen. Man kann bei Katzenbarf schnell einiges falsch machen, deshalb ist man mit Komplettsuppis anfangs auf der sicheren Seite.
Mit bekannte Komplettsuppis sind folgende:
1. Felini complete oder Felini renal für Katzen mit Nierenproblemen (beides bei zooplus):
Hier darf nur Fleisch ohne Knochen und ohne Leber verwendet werden. Es muss lediglich Gemüse/Samen, Wasser und ggf. Lachsöl hinzugefügt werden. Alles andere ist enthalten. Es ist für Anfänger leicht verwendbar und wird auch i.d.R. von Katzen gut und schnell akzeptiert. Ich selbst habe damit angefangen und verwendet es heute noch gerne, wenn es schnell gehen soll (Fleisch wiegen und schneiden, Samen einweichen, Felini abwiegen, alles mischen, Wasser und etwas Lachsöl dazu, alles mischen und ggf. portionsweise einfrieren, fertig: ca. 30 min. Zeitaufwand für 1 kg Fleisch)
2. Easybarf (von lillysbar):
Hier gibt es mittlerweile 3 Sorten: basic, plus und sensitive. Sie unterscheiden sich gering in den Inhaltsstoffen Calcium, Phosphat und Taurin, sodass man für jede Ernährung (mit und ohne Knochenfütterung, phosphatreduzierte Diät bei CNI etc.) das passende findet. Bei allen 3 Sorten ist immer neben Fleisch auch noch ein Anteil Leber hinzuzufügen.
Sehr detailliert und auch mit einiger kleinen Anleitung und Rezepten findet ihr alles dazu auf der Homepage von lillybar:
http://www.lillysbar.de/epages/61181519.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61181519/Categories/"easy B.a.r.F"
Die Akzeptanz ist recht gut, bei meinen beiden hat es etwas länger gedauert als mit Felini. Es enthält viel Pektin (daher die hellbraune Färbung). Man braucht deshalb viel Wasser, da Pektin andickend wirkt. Qualitativ ist es aber gut und nach Berechnungen in meinem Barfkalki etwas ausgewogener als das Felini.
3. TC Premix (beim Tatzenladen):
Infos dazu mit Rezepten und allem findet Ihr hier:
https://www.tatzenladenshop.de/de/tcpremix-reg/
Es gibt 5 Sorten (Original, Basic, Fibre, Plus, NoOvo).
Ich habe es selbst nie probiert, deshalb kann ich keine eigenen Erfahrungen dazu mitteilen.
4. CatFortan + Nekton Cat VM:
Findet Ihr u.a. auch im shop von lillysbar incl. Dosierungsvorschlag (100g Huhn mit 5% Leber, 5% Magen und 15% Herz + 1 Catfortan + 0,8 g Nekton Cat-M)
Das CatFortan selbst sind Tabs. Ich habe es meinem Kater mal einige Zeit innerhalb der Umstellungsphase auf Barf als Vitaminzusatz zugefüttert, weil er die Tabs so prima akzeptiert hat. Durch die enthaltene Hefe werden sie i.d.R. von Katzen eher wie ein Leckerli angenommen.
Über die Ausgewogenheit der Kombi kann ich leider nichts sagen. Mindestens für einen Übergangszeitraum aber sicher geeignet.
Da ich es das erste mal geschafft habe die mögliche Maximallänge eines Beitrags fast zu erreichen, gibts im nächsten Beitrag mehr zum Thema.
Zuerst einmal muss man zwischen Barf mit rohem und gekochtem (Kochbarf) unterscheiden. Kochbarf verwendet man zumeist bei Unverträglichkeiten von rohem Fleisch z.B. bei ernährungssensiblen oder magenkranken Katzen oder wenn man Schwein füttern möchte. Das darf wegen des Aujeszky-Virus nur gekocht verfüttert werden. Bei Kochbarf, ist außerdem zu beachten dass man die Zusätze (Mineralien und Vitamine) immer nach dem Gewichte des rohen Fleisches bemessen muss und diese auch erst in das abgekühlte Fleisch untermischen darf (von Salz mal abgesehen). Das Kochwasser wird hier übrigens immer mitgefüttert, da Inhaltsstoffe aus dem Fleisch beim Kochvorgang ins Wasser abgegeben werden.
Neben der passenden Anzahl an Zusätzen ist dem Barf immer auch ausreichend Flüssigkeit zuzugeben. Wer kein Blut füttern will, muss Wasser zugeben. Für die Verdauung werden außerdem 5-10% Ballaststoffe in Form von geraspeltem Gemüse (Gurke, rote Beete, Karotte, Kürbis u.a.) oder vorab eingeweichte Samen (z.B. Flohsamen, Chia, Sesam) zugegeben. Für den Omega3-Fettausgleich darf es dann gerne noch etwas Lachsöl (ca. 1-2 Kapseln auf 1 kg Fleisch) sein. Pflanzliche Öle und Fette (z.B. Rapsöl, Olivenöl etc.) sind für Katzen nicht verwertbar.
Idealerweise sollte das verwendete Fleisch ca. 5-10% Fettanteil haben. Man kann zur Not etwas Schweine- oder Gänsefett oder Butter untermischen, was aber oft eine elende Schmiererei ist und zu Akzeptanzproblemen führen kann. Ich mische deshalb gerne etwas fetteres Rind mit magerem Huhn.
Je mehr Abwechslung beim Fleisch umso besser. Geeignet sind roh außer Schwein (und Wildschwein) eigentlich alle Fleischsorten und Innereien. Das hängt natürlich auch von den Vorlieben der Katze und dem Geldbeutel des Halters ab sowie den Beschaffungsmöglichkeiten.
Frisches Fleisch aus dem Supermarkt wird i.d.R. besser akzeptiert als TK-Ware. Gerade zu Anfang würde ich nicht empfehlen ein komplettes Barf-Paket (i.d.R. ab 7 kg online im Barfshop) zu bestellen. 1. Muss man dafür die Kühlkapazität haben und 2. sollte man sicher sein, dass Katze das auch akzeptiert.
Ich verwende deshalb nur Fleisch aus dem Supermarkt frisch oder TK und davon hauptsächlich Rind, Huhn, Pute, gelegentlich Lamm oder Wild. Als Innereien sind Leber (Rind, Huhn) sowie Hühnerherzen und -mägen (TK) recht leicht zu bekommen. Bei allem anderen wird es schon schwierig es sei denn man kennt einen guten, der leider immer seltener werdenden Metzger.
Gerade anfangs ist es nicht sicher, dass ein Dose oder Trofu gewöhnte Katze "hurra" schreit, wenn man ihr plötzlich rohes Fleisch vorsetzt. Da gehört oft wie bei jeder Futterumgewöhnung sehr viel Geduld dazu.
Ich rate auch jedem Anfänger erst einmal mit sog. Komplettsupplementen anzufangen und sich erst nach und nach mit dem Thema Einzelsupplemetierung zu beschäftigen. Man kann bei Katzenbarf schnell einiges falsch machen, deshalb ist man mit Komplettsuppis anfangs auf der sicheren Seite.
Mit bekannte Komplettsuppis sind folgende:
1. Felini complete oder Felini renal für Katzen mit Nierenproblemen (beides bei zooplus):
Hier darf nur Fleisch ohne Knochen und ohne Leber verwendet werden. Es muss lediglich Gemüse/Samen, Wasser und ggf. Lachsöl hinzugefügt werden. Alles andere ist enthalten. Es ist für Anfänger leicht verwendbar und wird auch i.d.R. von Katzen gut und schnell akzeptiert. Ich selbst habe damit angefangen und verwendet es heute noch gerne, wenn es schnell gehen soll (Fleisch wiegen und schneiden, Samen einweichen, Felini abwiegen, alles mischen, Wasser und etwas Lachsöl dazu, alles mischen und ggf. portionsweise einfrieren, fertig: ca. 30 min. Zeitaufwand für 1 kg Fleisch)
2. Easybarf (von lillysbar):
Hier gibt es mittlerweile 3 Sorten: basic, plus und sensitive. Sie unterscheiden sich gering in den Inhaltsstoffen Calcium, Phosphat und Taurin, sodass man für jede Ernährung (mit und ohne Knochenfütterung, phosphatreduzierte Diät bei CNI etc.) das passende findet. Bei allen 3 Sorten ist immer neben Fleisch auch noch ein Anteil Leber hinzuzufügen.
Sehr detailliert und auch mit einiger kleinen Anleitung und Rezepten findet ihr alles dazu auf der Homepage von lillybar:
http://www.lillysbar.de/epages/61181519.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61181519/Categories/"easy B.a.r.F"
Die Akzeptanz ist recht gut, bei meinen beiden hat es etwas länger gedauert als mit Felini. Es enthält viel Pektin (daher die hellbraune Färbung). Man braucht deshalb viel Wasser, da Pektin andickend wirkt. Qualitativ ist es aber gut und nach Berechnungen in meinem Barfkalki etwas ausgewogener als das Felini.
3. TC Premix (beim Tatzenladen):
Infos dazu mit Rezepten und allem findet Ihr hier:
https://www.tatzenladenshop.de/de/tcpremix-reg/
Es gibt 5 Sorten (Original, Basic, Fibre, Plus, NoOvo).
Ich habe es selbst nie probiert, deshalb kann ich keine eigenen Erfahrungen dazu mitteilen.
4. CatFortan + Nekton Cat VM:
Findet Ihr u.a. auch im shop von lillysbar incl. Dosierungsvorschlag (100g Huhn mit 5% Leber, 5% Magen und 15% Herz + 1 Catfortan + 0,8 g Nekton Cat-M)
Das CatFortan selbst sind Tabs. Ich habe es meinem Kater mal einige Zeit innerhalb der Umstellungsphase auf Barf als Vitaminzusatz zugefüttert, weil er die Tabs so prima akzeptiert hat. Durch die enthaltene Hefe werden sie i.d.R. von Katzen eher wie ein Leckerli angenommen.
Über die Ausgewogenheit der Kombi kann ich leider nichts sagen. Mindestens für einen Übergangszeitraum aber sicher geeignet.
Da ich es das erste mal geschafft habe die mögliche Maximallänge eines Beitrags fast zu erreichen, gibts im nächsten Beitrag mehr zum Thema.