Anja mit Tinka - Vorstellung

Tinka ist irgendwann im Juni 2000 irgendwo in Oberfranken geboren und fristete ihr Dasein ersteinmal als Heimkind:wink . Ein halbes Jahr später bei mir eingezogen, boten sich ihr ungeahnte Karrieremöglichkeiten: heute ist Tinka Teilzeit-Streunerin und Fischteichbeobachterin, ansonsten Schlafratz und Bestimmerin. Sie schätzt es sehr, wenn auf ihren kleinen Hunger zwischendurch möglichst zeitnah mit einem Futterangebot mit Auswahlmöglichkeiten reagiert wird. Alternativ dazu reicht es aus, die jeweils gewünschte Geschmacksrichtung von ihren Augen abzulesen.:grin:

Ernsthafte gesundheitliche Probleme gab es in den ersten 5 Jahren eigentlich nicht; zumindest wurde nichts festgestellt.

Anfang Oktober 2005 ging´s dann zum Tierarzt wegen einer heftigen Blasenentzündung und dem seit 2 Wochen zu beobachtenden vermehrten Trinken. Ziemlich schnell kam es dann zur Diabetes-Diagnose und der Einstellungs-Start verlief zunächst so, wie ihn wohl einige hier kennen:
Caninsulin - Dosisempfehlung, die weit von den Herstellerangaben abwichen – Hypoverdacht – Internetrecherche – Forumsinformationen - hometesting – Neustart mit sehr niedriger Dosis.

Der Neustart mit niedriger Dosis und das entsprechende Vorgehen einer sehr langsamen Dosissteigerung war wohl wirklich der Beginn einer langen Odyssee, die dann folgte. Tinkas BZ-Werte veränderten sich überhaupt nicht. Egal, was ich bis dahin unternahm: behutsame Dosissteigerungen, immer wieder Neustart (um Somogyi auszuschließen), mehrere Insulinwechsel bei wiederum niedrigen Dosierungen. Es tat sich absolut nichts. Nachdem das etwa 5 Monate so verlief, ging ich die Sache doch etwas mutiger an. Ich las davon, dass erhöhte Triglyceride im Blut Grund für einen erhöhten Insulinbedarf sein können. Aber auch bei 2x 8 IE PZI Hypurin Bovine tat sich rein gar nichts! Dann endlich erfuhr ich in verständlicher Weise mehr über dieses Phänomen „Glukotoxizität“ und verstand, dass ich etwas tun musste, um Tinka irgendwie von diesen Werten endlich runterzuholen und wieder Bewegung in die Sache zu bringen.

Das wiederum war eine Wochenend-Aktion, bei der ich kaum was anderes tat, als Tinka zu beobachten, diese weltgeduldigste Katze mit halbstündigen Blutzuckermessungen zu verfolgen und: nachzuspritzen. Die Insulinmenge richtete sich ab sofort nicht mehr nach Herstellerangaben, dem Körpergewicht oder irgendwelchen Forumsempfehlungen, sondern nur noch nach den Werten.
Es funktionierte! Nachdem diese Glukotoxizität durchbrochen war (mit einer „Unmenge“ Insulin) sprach Tinka ab sofort auf JEDES Insulin an!

Was an dieser Stelle vielleicht noch zu sagen wäre ist, dass Tinka nie HI´s hatte und nur ganz selten 500er Werte. In der Zeit, als es gar keine Veränderung der Werte gab, lag sie konstant zwischen 300 und 450. Trotzdem brauchte und braucht sie sehr viel Insulin (z.Zt. 7-7,5 IE).

Der Versuch, eine Einstellung mit PZI hinzukriegen scheiterte dann daran, dass Tinki damit nur 5-6 Stunden auskam (und ich zudem immer mehr zu der Überzeugung gelangte, dass physiologische Werte erstrebenswert sind). Also wechselte ich im Februar auf Levemir.

Tinkas Werte unter Levemir sind phasenweise sehr gut. Problem ist bis heute geblieben, dass sie sich sehr leicht an hohen Werten festbeißt und ich Mühe habe, sie davon wieder runter zu bekommen.

Immer noch ist Tinka unter Levemir leider nicht stabil und ich habe auch so keine rechte Idee, was ich noch alles ausprobieren kann. Wenn es mir zeitlich möglich ist, spritze ich z.Zt. tagsüber nach. Damit gelingt es tatsächlich, sie dauerhaft „unten“ zu halten. Eine weitere Dosiserhöhung bewirkte allerdings nur, dass sie sehr niedrige Werte zwischendrin hat und die PREs dann doch wieder recht hoch waren.

Vielleicht muss ich mich einfach darauf einstellen, dass es so ist – oder ich habe noch mal eine Idee, was ich ausprobieren kann – oder, es „schnackelt“ einfach mal und sie bleibt dauerhaft unten mit oder ohne Insulin.

Was demnächst noch ansteht, ist eine Zahnkontrolle und eine Abklärung der Leber (Tinkas Leberwerte sind im Oktober innerhalb einer Woche irre in die Höhe geschossen – Hepatitis?- mittlerweile und nach Hepar-comp-Einsatz haben sie sich deutlich gebessert).

Es bleibt also spannend, anstrengend, aufregend…

lG
Anja und Tinka
 

Tinka mit Anja

Benutzer
AW: Anjas Tinka - eine harte Nuß ...

Was vielleicht mal zu erwähnen wäre: es lohnt sich, dran zu bleiben!

Heute, fast zwei Jahre nach Diagnosestellung, und nach überstandenem Nierenversagen, ist Tinka sozusagen eine "ganz normale" Diabetiker-Katze. Sie bekommt morgens und abends ihre Spritze (derzeitig 1,9 IE Levemir) und hat damit traumhafte Werte :nice: .
Also, an alle, die Problem-Pelzchen daheim haben: bitte nicht aufgeben!
schöne Grüße von
Anja und der Motte Tinka
 
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