Katzendiabetes Risikofaktoren: Wohnungshaltung und Inaktiviät, aber nicht TF?

Hallo Zusammen,

es gibt eine neue Studie zum Thema Risikofaktoren fuer Katzendiabetes:
Indoor confinement and physical inactivity rather than the proportion of dry food are risk factors in the development of feline type 2 diabetes mellitus.

Slingerland LI, Fazilova VV, Plantinga EA, Kooistra HS, Beynen AC.

Vet J. 2007 Oct 25 [Epub ahead of print]

Department of Clinical Sciences of Companion Animals, Faculty of Veterinary Medicine, Utrecht University, P.O. Box 80154, NL-3508 TD, Utrecht, The Netherlands.

With domestication and urbanisation, cats have transformed from being hunting animals that eat protein-rich prey into more sedentary animals that eat a carbohydrate-rich diet. It was hypothesised that a high intake of dry cat food and a lack of physical activity may play a role in the development of feline type 2 diabetes mellitus. Information on dietary history and physical activity of 96 cats with diabetes mellitus and 192 matched controls was collected retrospectively, using a telephone questionnaire. Conditional logistic regression analysis was used to investigate the association between questionnaire-derived variables and the development of diabetes mellitus. The energy percentage of dry food in the diet was not significantly correlated with the development of diabetes mellitus (P=0.29), whereas both indoor confinement (P=0.002) and low physical activity (P=0.004) were. The results indicated that the proportion of dry food in a cat's diet may not be an independent risk factor for the development of type 2 diabetes mellitus, whereas physical inactivity and indoor confinement are.


http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/...ez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_RVDocSum
Die Autoren schliessen, dass Wohnungshaltung und mangelnde Bewegung einen Einfluss auf die Entwicklung von Diabetes hat, aber nicht das Fuettern von Trockenfutter.

Es gab 2 Gruppen von Katzen in der Studie, (1) 96 diabetischen Katzen und (2) die Kontrollgruppe mit 192 gesunden Katzen. Beide hatten hohe Mengen von Trockenfutter in ihrer Diaet. Laut der Studie:
  • 20% der diabetischen Katzen u. 21% der Kontrollgruppe haben ausschliesslich Trockenfutter gefressen
  • 79% der diabetischen Katzen u. 78% der Kontrollgruppe haben Trockenfutter und Nassfutter gefressen
  • Die sogenannte "metabolisierbare" Energie vom Trockenfutter war in beiden Gruppen sehr hoch und lag bei >80%
Wenn ich mir das durchrechne: in der diabetischen Gruppe haben nur 1% der Katzen ausschliesslich Nassfutter gefressen (= 1 einzige Katze) und in der Kontrollgruppe waren es auch nur 1% (= 2 Katzen).

Mir kommt es fast so vor, als wuerde man in einer Population von Menschen die fast alle rauchen, die Lungenkrebspatienten mit den "gesunden" vergleichen. Da haette man auch grosse Schwierigkeiten das Rauchen als Risikofaktor fuer Lungenkrebs zu erkennen.

Viel sinnvoller waere es meiner Meinung nach, Katzen zu vergleichen die ihr Leben lang NF gefressen haben, mit denen die ihr Leben lang TF gefressen haben. Und das im Alter von 10 Jahren, was das Durschnittsalter fuer eine DM-Erkrankung ist. Und dann den Anteil von diabetischen Katzen in beiden Gruppen vergleichen. So eine Studie wuerde mich eher ueberzeugen.
 
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Hallo Kirsten,

Die Autoren schliessen, dass Wohnungshaltung und mangelnde Bewegung einen Einfluss auf die Entwicklung von Diabetes hat, aber nicht das Fuettern von Trockenfutter.

wieviele Katzen hier hatten diese Bedingungen (Wohnungshaltung und mangelnde Bewegung) und haben sie in Remission noch? Der einzige Faktor, der sich sicher bei fast allen Ex-Diabetikern geändert hat, ist das Futter. Wären die anderen Bedingungen die Hauptursache, müssten ja alle Nichtfreigänger-Honeymooner schnell rückfällig werden.

Die Studie ist auch wirklich witzlos, wie du schon schreibst. Ich glaube da lieber den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe :grin: .
 
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Hallo Kirsten,:nice:

ich bin der gleichen Meinung. Da wurde wieder ein Haufen Geld für nichts zum Fenster hinausgeschmissen.
 
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"Na dann ist ja gut!"

Lass raten - die Studie geschah im Auftrag von Procter & Gamble, Royal Canin oder Hill's? :stupid:
Schon allein der "Versuchsaufbau" lässt bei mir sämtliche Alarmglocken läuten.

Wenn dem so wäre, wurde gewiss kein Geld für nichts rausgeworfen, sondern irgendwie versucht, mit einer "Studie" (mittlerweile hasse ich das Wort) eine Unbedenklichkeit des "Falschfütterns" zu beweisen, vulgo: sich die Weste reinzuwaschen. Marketing for very beginners. Aber diverse TÄs werden dies natürlich trotzdem als Untermauerung für das Verkloppen überteuerter Trockenfutterspezialdiäten ansehen. Gibt es eigentlich schon ein MEZIS für Tierärzte?

Danke für's Zerpflücken. ;)
Eva
 
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Hallo,

ohne paranoid erscheinen zu wollen, aber das klingt verdächtig nach Einflußnahme der Diättrofuproduzenten!
Und selbst wenn Trofu nicht eine Mitschuld an der Erkrankung trüge, so funktioniert die Diabeteseinstellung definitiv besser ohne Trofu.
Gibt es auch Studien über die Zusammenhänge zwischen Trofu und CNI???

Liebe Grüße Ute
 
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Also sowas ... :stupid:

Wie viele Freigänger haben wir denn hier? Sollen wir da nicht mal schnell eine Umfrage machen?

Lieschen war vielbewegte Freigängerin, als sie Diabetes bekam *meld*
 
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Also...
Cleo war Freigängerin laut Angaben des ehemaligen Besitzers. Wobei ich ja nicht weiß, ob die BSD genügend Insulin produziert und nur der BZ aufgrund der Akromegalie schlecht ist.

Tigger war abwechselnd Freigänger und Wohnungskater. Zum Zeitpunkt der Diagnose war er wohl eine ganze Weile Wohnungstier.

Die eine Diabetes-Katze im TH war Wohnungskatze und der Neue war wohl ein Fundtier....?
 
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Lars Slingeland gilt als ein Expert bezüglich Katzendiabetes. Ist ja komisch, nicht? Zuminst hat er übersehen dass KH Schuld sind an Übergewicht.
 
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