Nur durch Fütterung Diabetes in Griff kriegen?

AW: Nur durch Fütterung Diabetes in Griff kriegen?

Hallo Jenny,

Clickertraining mit Zungenclick ist völlig ok - mach ich selbst auch nicht anders.
Allerdings finde ich es suboptimal, die Stechhilfe zu nehmen - der Click sollte schon ein Geräusch sein, was sonst nie zu hören ist für die Katze. Und wenn du dann noch eines nimmst, was bereits negativ verknüpft ist, machst du dir die besten Absichten zunichte. Denn wenn diese Verknüpfung einmal besteht, kriegst du sie so schnell nicht gelöst und Bangsi verbindest dann alles mit der Panik, die sie beim Stechen empfindet.

Wenn du das Gefühl hast, daß Bangsi dein Schnalzen überhaupt nicht registiert, ist das erstmal nicht verwunderlich. Unsere Miezen sind ja wahre Meister darin, ein Pokerface beizubehalten. Oft merkt man erst, wenn man wirklcih Erfolge sieht, daß die Katze den Zusammenhang zwischen C+B verstanden hat.
Es gibt aber noch ne ganze Menge weitere Ursachen, was da sein könnte (wenn du die Stechhilfe nimmst, die sowieso schon äußerst unangenehm verknpft ist, ist das sogar sehr folgerichtig). Vielleicht kannst du mal genauer beschreiben, was du tust udn wie Bangsie reagiert?
Ganz wichtig ist, daß das Clickertraining nicht mal den Hauch von Nähe zum BZ-Messen oder sonstigen angstbesetzten Dingen bekommt. Sonst zählt das für die Katze auch sofort zum Angstmachen und du kannst es vergessen, damit etwas erreichen zu wollen. Es muß wirklcih strikt getrennt sein, denn Bangsi soll ja lernen, daß Clickern etwas gutes, schönes ist. Etwas bei dem sie dir absolut vertrauen kann, weil du ihr da überhaupt nciths tust.

Gerade ich kann deine Bangsi übrigens wirklcih verdammt gut verstehen. Ich bin selbst in der Kindheit mißhandelt worden und habe mich bis heute, mit Ende 40, nicht davon befreien können, bin "nur" aufgrund der seelischen Folgen schwerbehindert.
 
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Guten Morgen Ida,

vielen Dank für deine ausführliche Erklärung und dein Verständnis für Bangsi.

Ja ich glaub ich hab da was falsch gemacht und das mit der Stechhilfe war ne doofe Idee. Denn sobald sie das klicken der Stechhilfe hört, interessiert sie auch kein Leckerli mehr und sie geht.
Okay, also ich hab das so gemacht das ich ihr ein Leckerli zugeworfen habe und wenn sie es sich holt hab ich geschnalzt mit der Zunge, was ich jetzt auch wieder tun werde. Allerdings ist das der selbe Ort an dem ich bis jetzt versucht hab sie zu pieken, was wahrscheinlich schlecht ist, aber das ist der einzigste Ort wo ich überhaupt mal näher an sie ran komm. Stechen hab ich jetzt ehrlich gesagt nicht mehr versucht die letzten 3-4 Tage weil ich das Gefühl hatte das der Versuch sich negativ auswirkt, nachdem sie eh schon eher desinteressiert an den Leckerli´s war.
Wenn ich etwas zu lange warte mit neuem Leckerchen hinwerfen dann geht sie auch. Als ich mit den Leckerlies angefangen hab war sie wesentlich gieriger drauf, das ist jetzt nicht mehr so. Ich weiß grad im Moment gar nicht wie ichs machen soll, die Stechhilfe lass ich weg, aber soll ich trotzdem mal wieder versuchen sie zu pieken? Wobei ich mir überlegt hab das ich das lieber freihändig mach, dann hat sie das Geräusch der Stechhilfe nicht und vielleicht klappt das besser. Sie während dem Fressen zu pieken klappt auch nicht wirklich, sie ist zwar mega gierig aufs Futter, aber so gierig das sie trotz meiner Versuche ans Ohr zu kommen, weiterfressen würde, ist sie dann auch nicht. Bangsi ist da echt in so ner dummen Mittelphase ihrer Fressgier.
 
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Guten Morgen!!

Oh Mann, ich würde dir so gerne helfen!!!!
Ich kann mir soooo gut vorstellen, wie es dir geht. Du willst ihr unbedingt helfen und sie lässt es nicht zu. :sad:

Ich steche immer ohne Stechhilfe, weil ich finde, dass man beim freihändigen Stechen besser trifft.

Probiers einfach aus.
 
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Hallo Julia,

ich war jetzt heut Mittag in meiner Apo und hab einmal die Bachblüten geholt die mir hier empfohlen wurden und hab dann noch so Piekser fürs freihändige stechen bekommen, umsonst :grin:
Jetzt bin ich mal gespannt wie der nächste Pieks-Versuch wird. Hoffe ich bin nicht zu zaghaft weil ich Angst hab ihr weh zu tun. Aber grundsätzlich denke ich ist das die bessere Variante speziell bei Bangsi, ohne Geräusch und großen Umstand, "einfach" nur pieksen.
 
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Hallo Jenny,

also ich hab das so gemacht das ich ihr ein Leckerli zugeworfen habe und wenn sie es sich holt hab ich geschnalzt mit der Zunge, was ich jetzt auch wieder tun werde.

Leider ist auch das genau falsch herum. Das Prinzip hinter dem Clickertrainingt ist, daß der Click das Leckerli ankündigt, verspricht: sobald ich in den Topf (oder wo immer du das Leckerli hast) gegriffen habe, bekommst du es. Es geht ja darum, erwünschtes Verhalten zu belohnen. Dies muß wirklich sekundenbruchteilgenau passieren, wenn es klappen soll. z.b. Wenn ich will, daß meine Katze "gib Pfötchen" macht, muß ich genau in dem Sekundenbruchteil clicken, in dem sie mir das Pfötchen zustreckt. Da erst noch ein Leckerli hervorzukramen, würde das Ganze verfälschen, weil das ja auch eine Zeit dauert. Also nimmt man den Click. Der sagt "Ja, genau DAS war es, was ich wollte, das hast du fein gemacht!" So weiß die Katze also, was das erwünschte Verhalten ist. Dazu muß aber erstmal eine Konditionierung stattfinden, also die Katze muß verstehen, daß auf einen Click IMMER und ZUVERLÄSSIG ein Leckerli folgt. Das verstehen Katzen im allgemeinen schon nach 5-10 mal Clicken und Leckerli geben - auch wenn man es ihnen oft nicht ansieht.
Und sobald sie verstanden haben, daß der Click ein Leckerli ankündigt, sind sie natürlich auch motiviert, noch mehr Clicks hervorzurufen.

Allerdings eben nur, wenn der Click nicht sowieso schon negativ verknüpft ist, wie das bei der Stechhilfe bei einer ängstlichen Katze nun mal leider der Fall ist.



Allerdings ist das der selbe Ort an dem ich bis jetzt versucht hab sie zu pieken, was wahrscheinlich schlecht ist, aber das ist der einzigste Ort wo ich überhaupt mal näher an sie ran komm.
Auch das ist kontraproduktiv. Wir wollen ja mit Hilfe des Clickertrainings überhaupt erst einmal erreichen, daß deine Katze ein wenig Zutrauen zu dir fasst. Es wäre sehr ungünstig, sofort mit etwas anzufangen, was der Katze so große Angst macht. Damit kannst du bei ihr keine Lust aufs Clickern wecken. Also muß das absolut getrennt werden.
Du kannst schon weiter probieren, Blut zu bekommen - nur bitte in einem anderen Raum (oder zumindest an einem anderen Ort in diesem Raum, wenn du nur ein Zimmer hast) und nicht mit Hilfe des Clickerns.

Clickern ist ab sofort dafür reserviert, daß deine Katze lernt: "wenn Frauchen auf dem Fußboden sitzt und clickt, wirft sie mir dann gleich ein Leckerli zu, ohne daß ich irgendwas dafür machen muß". Das läuft erstmal völlig ohne Annäherung. Wenn die Katze unterm Bett sitzt, setzt du dich vors Bett auf den Fußboden, clickst und wirfst ihr ein Leckerli unters Bett, so gut es geht, direkt vor die Nase. Ohne erstmal irgendwas anderes von ihr zu erwarten. Du wartest, bis sie es gefressen hat, dann clickst du wieder und wirfst ihr das nächste Leckerli zu. Das machst du fünf bis zehn mal, dann beendest du die Session. Und zwar nimmst du eine Formel (bei mir ist es "Das habt ihr feeeeein gemacht, ganz super prima klasse toll habt ihr zwei das gemacht!" (weil ich mit beiden Katzen gleichzeitig clickere), die du in Zukunft immer zum Abschluß verwendest legst drei oder vier Leckerli dorthin, wo du gesessen hast, stehst auf und gehst.
So lernt deine Katze nicht nur, daß beim Clickern alles für sie freiwillig ist, sondern auch, daß diese Formel das Ende des Clickertraining bedeutet. So wird das Ganze für sie noch durchschaubarer.

Solche Sessions kannst du mehrmals am Tag machen, es reicht aber auch, alle zwei Tage eine zu machen. Klar ist, je öfter, desto vertrauter wird es für die Katze. Und je vertrauter es ist, desto näher kommt sie dir langsam, um sich die Leckerli zu holen. Bis sie sie dir - irgendwann - aus der Hand frißt und du - noch später - dabei einen kurzen Streichler wagen kannst.

Da euer Start ungünstig war, kann das einige Zeit (Wochen) dauern, aber irgendwann wirst du merken, daß deine Katze freiwillig ein Stückchen zu dir kommt, um sich das Leckerli, das nicht ganz bis zu ihr hin gerollert ist, zu holen. Und dann noch näher....



Wenn ich etwas zu lange warte mit neuem Leckerchen hinwerfen dann geht sie auch. Als ich mit den Leckerlies angefangen hab war sie wesentlich gieriger drauf, das ist jetzt nicht mehr so.
Das ist eine ganz typische Reaktion, wenn die Katze nicht weiß, was sie tun soll, was los ist: sie ist verunsichert und geht.



Also: das Clickern ist erstmal nichts weiter als Selbstzweck, bei dem du keine Forderungen an die Katze stellst, sondern sie freiwillig so weit gehen läßt, wie sie möchte.
Alles andere (füttern, pflegen, spritzen, messen oder was sonst noch so anfällt) findet in einem völlig anderen Kontext statt, so daß die Katze das nicht verwechseln kann, selbst wenn sie es versucht.
 
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Vielen Dank Ida für deine ausführliche Erklärung.

Da hab ich noch einige Fehler gemacht. Aber ich habe es seit gestern Abend umgestellt. Der Piek-Versuch-Raum ist jetzt das Schlafzimmer, der Clicker-Raum die Küche. Wir üben 2x am Tag und jetzt so wie du es beschrieben hast, erst schnalzen, dann Leckerchen. Das mit dem richtigen Beenden des Übends werde ich auch noch mit einbauen, hab ich bis jetzt noch nicht gemacht.
Bachblüten bekommt sie seit gestern Abends. Mal schaun was wir mit dieser Kombination erreichen.
Was ich persönlich halt so "seltsam" finde. Heute morgen, wie jeden Morgen, als ich im Bett lag kam Bangsi her und da kann ich sie streicheln und knuddeln und knutschen, wenn ich am Bettrand sitze darf ich sie auch noch streicheln, aber sobald ich aufstehe is es aus. Ich mach das jeden Morgen in der Hoffnung das sie das irgendwann kombiniert und so lang sie von sich aus zu mir kommt ist das denk ich okay. Festhalten oder so mach ich gar nicht.

Vielen Dank Julia, Glück können wir ganz viel gebrauchen
 
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