Seit einigen Tagen klappt es mit dem Insulinspritzen nicht mehr!

:loss:Hallo zusammen,

seit 21. Dezember 2009 wissen wir, dass Cosette (7,5 Jahre, Freigängerin) diabeteskrank ist. Erkrankt ist sie vermutlich seit Mitte Oktober 2009. Sie wird mit Caninsulin behandelt. Begonnen haben wir mit 2IE, nach anfänglichen Problemen (Ketonen, nur wenig, aber trotzdem, dann Anorexie/Gefahr der hepatischen Lipidose mit Behandlung in der Tierklinik) wurde die Dosis auf 3IE erhöht. Es ging ihr zwar wesentlich besser, trotzdem blieb der Fructosaminwert um die 500. Seit 14 Tagen bekommt sie 4 IE, und es geht ihr wirklich wesentlich besser mit PRE-Werte zwischen 300 und 350 und einen NADIR um die 250. Sie trinkt mit 4IE wesentlich weniger und ist einfach gut darauf. Alles ist zwar noch im hohen Bereich, aber eine gewisse positive Entwicklung lässt sich doch abzeichnen. Cosette wird mit Nass- (Amadeus, Anifit, Animonda Carny, Nature‘s Harvest) und Diättrockenfutter (RC Diabetic) gefüttert. Als nächster Schritte hätte ich versucht, das Trockenfutter langsam abzuschaffen, um den möglichen Einfluß auf ihre BZ-Werte festzustellen.

Nun aber zu der jetzigen Problematik, die letztlich alle weiteren Schritte im Moment in Frage stellt. Das Spritzen wird jeden Tag schwieriger und teilweise zu einem echten Drama. Bis vor ca. 8 Tagen hatten wir keine großen Schwierigkeiten. Mein Partner half mir. Cosette wurde mit Trockenfutter immer zu der gleichen Stelle gelockt (auf einen Fußhocker in die Galerie im 1. Stock). Nach einer Weile war sie sogar immer vor uns dort, wartete sogar auf ihre Streicheleinheiten, um mit dem Futtern zu beginnen. Während sie die paar Gramm (nie mehr als 10g) frass, konnte ich sie spritzen. Manchmal misslang mir die Spritze, aber nur weil ich mich dumm anstellte. Cosette war eigentlich immer ganz brav und wurde immer gelobt und belohnt. Seit 8 Tagen ca. klappt es nur sehr schlecht. Sie wehrt sich fürchterlich. Gestern Abend haben wir sie überhaupt nicht spritzen können. Ich komme noch nicht mal dazu sie anzufassen, um die Falte zu bilden. Sofort bekomme ich eine verpasst. Ich habe inzwischen kürzere Spritzen (8mm anstatt der 12mm langen Spritzen von der Tierklinik) gekauft. Wenn wir es schaffen, sie zu spritzen, oder einfach genervt aufgeben wie gestern Abend, ist sie wieder zutraulich , zwar immer noch vorsichtig aber sie nimmt uns die ganze Prozedur nicht zu übel. Heute morgen haben wir es nach viel Mühe und letztlich doch mit Gewalt zwar geschafft, aber je mehr wir sie zwingen, desto mehr wehrt sie sich. Von mir lässt sie sich an der Flanke einfach gar nicht mehr anfassen.

Hat jemand von Euch eine ähnliche Erfahrung schon gemacht? Wie habt Ihr das Problem gelöst?Ich sehe im Moment alle Fortschritte in Frage gestellt.

Danke für Eure Tipps.

Catherine & Cosette
 
AW: Seit einigen Tagen klappt es mit dem Insulinspritzen nicht mehr!

Hallo Catherine,

vielleicht möchte Cosette lieber Lantus in der Spritze:wink: Spass beiseite.
Soweit ich verstanden habe, klappt das hometesting aber weiter?
Ich kann nur von meinen Erfahrungen von Schorschi berichten: Auch für ihn ist das Testen überhaupt kein Problem. Wenn ich ihn spritzen will, knurrt und faucht er schon recht gefährlich:growling_cat: Bei ihm weiss ich aber, dass er nichts tut. Inzwischen bin ich so routiniert, das das Spritzen ratzfatz geht und ich mich nicht mehr einschüchtern lasse. Ich glaube, die Spritze tut manches Mal weh und das möchten die Katzen natürlich vermeiden. Wenn sie dann noch merken wie unsicher wir sind, wehren sie sich natürlich erfolgreich.:oops:Du hast ja jetzt schon kürzere Nadeln, sind diese auch fein, so wie die BD Micro-Fine demi?

Habt Ihr schon versucht sie während des Fressens der Hauptmahlzeit zu spritzen? Das habe ich letztens das erste Mal gemacht und Schorschi hat es nicht bemerkt:grin:
Ganz zu Anfang hat mir immer eine meiner Töchter assistiert, sie hat Schorschis Kopf relativ fest gekrault; davon abgelenkt, hat er die Spritze verpasst.

Viel Erfolg!
 
AW: Seit einigen Tagen klappt es mit dem Insulinspritzen nicht mehr!

Hallo Catherine,

Seit 14 Tagen bekommt sie 4 IE, und es geht ihr wirklich wesentlich besser mit PRE-Werte zwischen 300 und 350 und einen NADIR um die 250. Sie trinkt mit 4IE wesentlich weniger und ist einfach gut darauf. Alles ist zwar noch im hohen Bereich, aber eine gewisse positive Entwicklung lässt sich doch abzeichnen.

natürlich ist das jetzt schon besser, als es vorher war. Aber die Werte sind leider immer noch sehr hoch und leider durchgängig über der Nierenschwelle. D.h. auf Dauer schädigen diese Werte die Nieren. Wenn ihr es schafft, halbwegs regelmäßig den Blutzucker zu messen (oder macht das immer der TA?), dann würde ich auch dringend zu einem Umstieg auf Lantus raten. Und dann nach Einstellungsprotokoll sich an die passende Dosierung rantasten. Wenn die Werte unter 200 sinken würden, dann hättet ihr sehr viel für Cosette gewonnen.

Nach einer Weile war sie sogar immer vor uns dort, wartete sogar auf ihre Streicheleinheiten, um mit dem Futtern zu beginnen. Während sie die paar Gramm (nie mehr als 10g) frass, konnte ich sie spritzen. Manchmal misslang mir die Spritze, aber nur weil ich mich dumm anstellte. Cosette war eigentlich immer ganz brav und wurde immer gelobt und belohnt. Seit 8 Tagen ca. klappt es nur sehr schlecht. Sie wehrt sich fürchterlich. .....
Hat jemand von Euch eine ähnliche Erfahrung schon gemacht? Wie habt Ihr das Problem gelöst?Ich sehe im Moment alle Fortschritte in Frage gestellt.
Ist das von einem Tag zum anderen so schwierig geworden? Dann war das womöglich das letzte Mal davor schmerzhaft für Cosette. Oder sie assoziiert etwas anderes für sie Erschreckendes damit, was vielleicht nur zufällig zeitnah mit der Spritze zusammentraf.

Vielleicht liegt es aber auch an der Spritztechnik. Ich habe Blue einmal beim Spritzen weh getan, da bin ich möglicherweise mit der Nadel in Muskegewebe gekommen oder habe (ist aber nicht so wahrscheinlich) einen Nerv getroffen. Ansonsten merkt er von der Spritze aber gar nichts, wundert sich nur, warum ich ihn festhalte.

Das Spritzen geht hier ohne jeden Aufwand und auch ohne Ritual (das Ritual ist vorher das BZ-Messen und die anderen Medis für Blue). Zum Spritzen kniee ich mich nur kurz hinter Blue, egal wo er gerade ist, so dass er dann mit dem Gesicht von mir weg vor mir sitzt. Dann greife ich mit dem linken Arm um seinen Brustkorb rum (damit er nicht weghüpft) und greife mit der linken Hand auf seiner rechten Seite eine Falte. Und in diese Falte steche ich in einem halbwegs flachen Winkel rein, also nicht etwa senkrecht.

Da Blue ein schlanker Kater ist, ist das gar nicht immer so einfach, eine Falte zu kriegen. Wenn er z.B. liegt, hat er auch nichts gegen die Spritze, aber dann liegt seine Haut so eng an, dass ich nur schwer eine Falte kriege. Am besten kriege ich die, wie gesagt, wenn er vor mit sitzt und dann ziemlich direkt hinter dem Vorderbein oder weiter hinten Richtung Bäuchlein.

Mein erster Rat an euch wäre, eine neue Routine einzuüben. Ein anderer Ort zum Spritzen, vielleicht auch andere Leckerchen (für Blue gibt es Hackfleischbällchen).

Spritztechnik überdenken und vielleicht ändern.

Vorher ein paar mal gut durchatmen und dich zur Zuversicht und Ruhe motivieren, damit du das auch für Cosette ausstrahlst.
 
AW: Seit einigen Tagen klappt es mit dem Insulinspritzen nicht mehr!

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Anregungen.

Grundsätzlich ist Cosette bisher keine ganz unproblematische Patientin gewesen. Im Grunde je besser es ihr ging, desto schwieriger wurde es. Das hometesting klappt, ist zwar nie einfach, aber es wird immer besser.

Ich nütze übrigens die BD Micro-Fine demi. Wir haben die Spritze immer nach der Hauptmahlzeit verabreicht, aber immer in Verbindung mit einem wenig Futter. Ich halte es mit der Routine für wichtig. Am Anfang habe ich ihr ihre Spritze gegeben, wo sie mal zufällig war, auch an ihrem Futterplatz, während sie frass. Dann hat sie es mal gemerkt - es ging ihr wohl besser - und hat einfach mit dem Fressen aufgehört.
Da sie schon eine Anorexiephase hatte, und dazu neigt, das Fressen zu verweigern, wenn ihr etwas nicht passt, möchte ich ihr ausgerechnet den Futterplatz nicht verderben.

Im Moment ist es deswegen wichtig, dass ich es allein schaffe, sie allein zu spritzen, weil mein Partner ab Sonntagabend für sicherlich mindestens 10 Tage ins Krankenhaus muss. Gestern Abend hatten Cosette und ich unser erstes einsames Tête-à-Tête und bei der Gelegenheit habe ich einfach das Ritual komplett geändert: d.h. den Raum, wir sind in den kleinen Raum gegangen, wo ihr Futter, ihre Waage und ihre ganze Austattung liegen, habe die Tür zugemacht - also kein weitläufiges Fliehen mögliche - und ich habe ihr zum allersten Mal ein kleines Stück Butter zum Ablecken gegeben. War wohl erfolgreich. Sie kann es nicht so verschlingen und als sie damit beschäftigt war, habe ich sie erfolgreich überlistet. Es gab ein leichtes Knurren, aber sonst nichts. Heute morgen war es wieder ein wenig schwieriger, aber das Stück Shiny Thunfisch war sehr überzeugend und ich konnte sie auf der Arbeitsplatte wieder erfolgreich erwischen. Der Trick, mit dem Arm um ihren Brustkorb zu greifen, werde ich versuchen, erscheint mir bei Cosette gut, denn sie ist sonst immer so schnell weg. Die Spritzmethode hatte ich übrigens vor einer Woche auch geändert, nun halte ich die Spritze mehr oder weniger wie ein Stift, liegt mir auch viel besser.

Ihr habt auch recht, meine Verfassung spielt eine große Rolle, ich war gestern Abend und heute morgen, fest entschlossen, und sie es hat wohl gespürt.

Morgen wollen wir ein Tagesprofil erstellen (es wird spannend werden), damit ich Anfang nächster Woche mit der TÄ über ihre Werte sprechen. Dass sie noch zu hoch sind, ist mir bewusst, wir sind immer noch am Anfang leider.

Liebe Grüße und vielen Dank fürs "Zulesen".

Catherine mit Cosette
 

Kirsten

Administrator
Teammitglied
AW: Seit einigen Tagen klappt es mit dem Insulinspritzen nicht mehr!

Begonnen haben wir mit 2IE, nach anfänglichen Problemen (Ketonen, nur wenig, aber trotzdem, dann Anorexie/Gefahr der hepatischen Lipidose mit Behandlung in der Tierklinik) wurde die Dosis auf 3IE erhöht. Es ging ihr zwar wesentlich besser, trotzdem blieb der Fructosaminwert um die 500. Seit 14 Tagen bekommt sie 4 IE, und es geht ihr wirklich wesentlich besser mit PRE-Werte zwischen 300 und 350 und einen NADIR um die 250. Sie trinkt mit 4IE wesentlich weniger und ist einfach gut darauf. Alles ist zwar noch im hohen Bereich, aber eine gewisse positive Entwicklung lässt sich doch abzeichnen. Cosette wird mit Nass- (Amadeus, Anifit, Animonda Carny, Nature‘s Harvest) und Diättrockenfutter (RC Diabetic) gefüttert. Als nächster Schritte hätte ich versucht, das Trockenfutter langsam abzuschaffen, um den möglichen Einfluß auf ihre BZ-Werte festzustellen.

Hallo Catherine,

ich gehe mal davon aus, dass du den Nadir um +4 Stunden nach der Spritze misst (da hat Caninsulin die staerkste Wirkung). Ein Nadir von 250 ist leider viel zu hoch und auf dauer sind diese Werte schaedlich: Folgeerkrankungen von hohen Werten

Ich wuerde das Trockenfutter ausschleichen und auf ein besseres Insulin umsteigen. Wieso Caninsulin ungeeigent ist ist hier beschrieben.

Viel Erfolg!
 
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