Thomas' Minou - nun ohne Lantus

Lieber Thomas,

gut, dass du uns gefunden hast. Deine Beschreibung der Situation gleicht in fast allen Punkten den Erfahrungen, die hier die meisten gemacht haben.
Mit einer Ausnahme: sonst sind es immer die Frauen, die sich melden, hier gibt es nur ganz wenig Männer, die wie du bereit sind, für seine Katze alles nur Mögliche zu tun.

Also herzlich willkommen in diesem wunderbaren Forum, dass so viele Fellnasen schon in den sogenannten Honeymoon gebracht hat.

Du schreibst, dass Minou lange Zeit Cortison bekommen hat, das ist einer der meisten Gründe für eine reversible Diabetes.

TroFu ist das am ungeeignete Futter für eine diabetische Katze. Durch den Wechsel zu Nassfutter kann sich der BZ schon mal um 100 Punkte nach unten verändern.

Am wichtigsten ist im Moment die Abklärung, ob Minou wirklich Diabetes hat, das geht nur mit einem Bluttest. Dort wird der Fruktosaminwert gemessen, das ist ein Langzeitzuckerwert, der als einziger Indikator zulässig ist für eine gesicherte Diagnose. beim TA kann der Blutzucker durch Stress sehr hoch sein, kaum seid ihr zu Hause, kann er wieder normal sein. Deshalb ist das Messen des Blutzuckers zu Hause so wichtig. Ein Mensch spritztsich auch niemals auf blauen Dunst Insulin, er könnte gefährlich unterzuckern.

Das vermehrte Trinken kann auch durch eine Schilddrüsenüberfunktion oder verminderte Nierenleistung zustande kommen. Deshalb benötigst du ein sogenanntes geriatrisches Profil, in dem fast alle relevanten Blutwerte enthalten sind.

Die Argumente deiner Frau über I-Net Foren sind teilweise verständlich, es gibt viel Humbug. Aber hier gibt es eine seriöse und dabei liebevolle Beratung von Leuten, die schon sehr lange ihre Tiere mit Lantus behandeln und wissen, was sie tun. Im Gegensatz zu vielen TÄ, die vielleicht in ihrer Laufbahn 2-3 Diabeteskatzen behandelt haben.

Caninsulin ist das Insulin, das TÄ festblieb zuerst verordnen müssen. Eine wirklich gute Einstellung ist damit allerdings meistens nicht möglich.
Lantus hat eine völlig andere Wirkweise und kommt den allermeisten Katzen eher entgegen, da sie über den Tag verteilt öfter futtern können und nicht wie bei Caninsulin auf zwei Hauptmahlzeiten angewiesen sind.

Auch mein Mann hat sehr an den Infos und am Hometesting gezweifelt, sich aber schnell eines Besseren besonnen und sich dann sogar überwunden, selbst zu messen und zu spritzen. Das wird deine Frau auch tun, sobald sie sieht, dass es Minou besser geht.

Das beschriebene Schwanken und die Schwäche der Hinterpfoten kommt sehr wahrscheinlich durch eine diabetische Neuropathie und verschwindet bei einer guten Einstellung recht schnell wieder.

Lieber Thomas, lass dich nicht beirren, du bist auf dem richtigen Weg, Minou zu helfen. Dies hier ist dein Thread, in dem es nur um Minou geht, hier kannst du alles fragen, was dir auf der Seele brennt. In der ersten Zeit ist das alles noch sehr viel Info, aber es wird bald überschaubar und verständlich.
 
Thomas mit Minou - noch ohne Insulin

Hallo Thomas,

herzlich Willkommen hier im Forum mit Minou!

Ich kann Dich in Deinen in der Vorstellung ausgeführten Argumenten nur bestärken:up:

Die beste Tierärztin nützt einem nichts, wenn ihr Spezialgebiet nicht gerade Diabetes ist (davon gibt es auch nicht sehr viele - mir ist noch keiner begegnet).

Um Diabetes zu diagnostizieren, braucht man ein geriatrisches Profil mit Organwerten zu Niere, Leber, Bauchspeichel- und Schilddrüse. Ein rotes und weisses Blutbild ist auch wichtig. Insbesondere Fructosamin, der Langzeitzuckerwert, sollte zu Beginn gemessen werden. Katzen haben in Stresssituationen schon mal einen erhöhten Blutglukosewert, aber damit keine Diabetes.

Gut, das ging noch nicht.
Ich würde auf keinen Fall wegen eines Urintests meiner Katze ausgerechnet Caninsulin verabreichen, das auch noch zu hoch berechnet wurde mit 0,5IE/kg Körpergewicht. Informier Dich auf der Seite des Herstellers: www.caninsulin.de

Besorgt Euch in der Apotheke ein Glukometerset mit Teststreifen und messt mehrfach zu Hause den Blutzucker von Minou. Dann seht Ihr wie die Werte im Tagesverlauf liegen.

Unsere Katzen sind nicht durch die Ohrstecherei für einen Blutstropfen zur Messung des BZs gequält. Sie wären gequält mit einem schlecht eingestelltem Diabetes oder einer Unterzuckerung!
Folgeerkrankungen von hohen Werten

Würde die TÄ bei sich selbst genau so verfahren wie sie es Euch empfohlen hat?:oops:

Schorschi hat mit 12 Jahren Diabetes entwickelt und kurz drauf eine Niereninsuffitienz - bis jetzt lebt er sehr gut - er wurde vor kurzem 15 Jahre alt:heart:

UnsereTabellen sind öffentlich, Du kannst jede anschauen, auch Deine Tierärztin kann sich hier informieren.

Ich verlinke noch ein paar Themen für Dich, aber es wird Dich wohl erschlagen:grin:

Bitte fangt an, den BZ zu testen und füttert Nassfutter aus unserer Liste - das ist schon mal die halbe Miete.

Futterlisten

Übrigens macht das Zeel nichts am BZ. Aber das Phosphor würde ich weglassen, wenn im Raum der Verdacht auf eine Niereninsuffizienz steht.

Warum benutzen wir kein Caninsulin?
Physiologische Blutzuckerwerte für diabetische Katzen
Einstellungsprotokoll für Lantus & Levemir für Katzen mit Diabetes
Basics & Mehr


Sollte Minou Diabetes wegen des Cortisons entwickelt haben, hat sie große Chancen mit dem richtigen Insulin (Lantus/Levemir) bald wieder ohne Fremdinsulin auszukommen.
 
AW: Thomas mit Minou - noch ohne Insulin

Hallo Thomas,

auch von mir ein herzliches Willkommen. :flower:

Eure Minou ist erst 11 Jahre, das ist doch kein Alter für eine Katze! Toll, dass Du um Eure Maus kämpfst. :up: Selbst wenn sich die Diabetesdiagnose und eine Niereninsuffiziens bestätigen sollte, kann Minou noch viele schöne Jahre haben, da beide Erkrankungen zu managen sind - ganz besonders der Diabetes, heute muss keine Katze mehr daran sterben oder an den Folgen einer schlechten Einstellung.

Hier sind noch einige Studien, die Dir bei der Argumentation vllt. weiterhelfen können: Studien und Artikel .

Ich würde Dir natürlich raten, gleich mit Lantus oder Levemir zu beginnen, sollte sich der Diabetes bestätigen. Da Minou scheinbar einen Cortisondiabetes hat, stehen die Chancen auf eine Remission (d.h. die Bauchspeicheldrüse erholt sich wieder und die Katze benötigt kein Fremdinsulin mehr) sehr gut.
 
AW: Thomas mit Minou - noch ohne Insulin

Moin und willkommen bei uns! :flower:

Petra hat Dir schon eine ganze Menge geschrieben......

Ich finde es klasse, daß Du Dich informierst. :up:

Versuch Dich so langsam in alles einzulesen.

Renalzin gebt Ihr auf Verdacht oder gibt es Anzeichen für eine beginnenden CNI?

Ach ja, zur TÄ: auch 30 Jahre Erfahrung bedeuten nicht, daß sie a) sich mit Diabetes auskennt oder b) auf dem aktuellsten Stand ist. Da würd ich mich bei Gelegenheit (wohl spätestens wenn Du ein Humaninsulin haben willst, vermute ich mal) nach einem anderen Hausdoc für Minou umsehen.
 
AW: Thomas mit Minou - noch ohne Insulin

Hallo Thomas,

auch von uns ein :heart: Willkommen. Gaby und Petra haben dir schon die wichtigsten Tipps gegeben. Bei deiner Vorstellung habe ich sofort an das Buch "Schwarzbuch Tierarzt" gedacht. Dein TA ist gerade ein Paradebeispiel dafür. Und das meine ich nicht im positiven Sinn. Es ist unglaublich, so viel Spezialfutter und dann noch Caninsulin bei mit Teststreifen im Urin gemessenem BZ. Da Minou Cortison bekommen hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Diabetes dadurch ausgelöst wurde. Somit besteht auch eine reellle Chance, vom Spritzen, wenn du denn spritzen musst, bald wieder weg zu kommen. Auch zum Messen musst du nicht zum TA. Dort werden meist Stresswerte gemessen. Diese können bis zu dreimal so hoch sein, wie normal. Und das "Spezialfutter" solltest du gleich in die Tonne treten. Lies dir die Zusammensetzung durch. Da ist soviel Misst drin, dass muss den Katzenkörper durcheinander bringen.
Also bitte ein Messgerät besorgen und zuhause messen. Wieviel Can sollst du denn spritzen?
 
AW: Thomas mit Minou - noch ohne Insulin

Hallo Thomas,

herzlich Willkommen hier mit Minou.

Eine Diabetes-Diagnose kann auch ohne Fruktosamin-Wert erfolgen (Quelle):
"Confirm a preliminary diagnosis of diabetes mellitus based on clinical signs with blood and urine tests. Glycosuria combined with hyperglycemia (>300 mg/dL) indicates diabetes mellitus. Although it is common for non-diabetic cats to develop transient hyperglycemia in times of stress, such as during blood sample collection, the urine glucose should be negative in a non-diabetic cat.
Because stress-induced hyperglycemia can result in blood glucose concentrations of 300 mg/dL to 400 mg/dL, it can confound the interpretation of blood glucose results. Persistent hyperglycemia and glycosuria should therefore be present to definitively establish diabetes diagnosis. It’s useful to measure serum fructosamine concentrations because they remain normal in stress-induced hyperglycemia and elevated in sustained hyperglycemia."
Was ich hiermit sagen moechte ist, dass man ueber die beschriebene Vorgehensweise (erhoehte Blutzuckerwerte in Kombination mit Glukose im Urin) auch eine Diagnose stellen koennte, ohne dass die Katze beim Tierarzt sediert werden muesste (wenn dies notwendig ist) oder, dass man jetzt noch lange auf die Ergebnisse eines Fruktosamin-Bluttests warten muesste. Ein geriatrisches Profil waere sicherlich optimal, aber es gaebe auch diese Moeglichkeit.

Ich wuerde heute mit Hometesting (das Ueberpruefen der Blutzuckerwerte Zuhause mit einem Glukometer) anfangen um einen Eindruck von den BZ-Werten zu bekommen (ich vermute, basierend auf deiner Beschreibung der Symptome und der Vorgeschichte, dass sie erhoeht sein werden). N.B. Eine Stress-Hyperglykaemie bei einer nicht-diabetischen Katze mit Werten >300 ist extrem ungewoehnlich. Irgendwann hatten wir dies mal diskutiert und dazu gibt es Zitate u.a. von Dr. Hodgkins die ich auf die schnelle nicht finde.

Und mir Urin-Teststreifen besorgen um wiederholt nach Glucose und ganz besonders Ketone (ganz wichtig! ) zu testen.

Und dann moeglichst schnell mit Insulin anfangen, erstmal Caninsulin wenn nichts anderes vorhanden ist (ein suboptimales Insulin ist besser als kein Insulin) und dann moeglichst schnell auf Lantus wechseln.

Ich habe alle relevanten wissenschaftlichen Studien zum Thema Katzendiabetes of Tillys HP eingelinkt: http://www.tillydiabetes.net/de_6wichtigefaktoren.htm

Einige der genannten Studien sind in diesem Forum entstanden.

Eine gute Startdosis fuer Lantus bei einer Katze bei der man noch keine Erfahrungs-Werte mit Insulin hat liegt bei 0,25 IE/kg Idealgewicht.
 
AW: Thomas mit Minou - noch ohne Insulin

Lieber Thomas,

herzlich Willkommen :flower: hier bei uns,

Du hast schon einige wichtige Infos erhalten. Ich kann auch nur sagen, das ein Bluttest zwingend notwendig ist! Du mußt zunächst sicher sein, das es sich wirklich um Diabetes handelt, um behandeln zu können.Einen eventuell gar nicht vorhandenen Diabetes mit Insulin zu behandeln, ist lebensgefährlich.....
Sollte das so sein, ist wie schon gesagt, eine Futterumstellung sehr nützlich.
Ich hatte diese Empfehlung, wie alle Empfehlungen :grin:, von den Lieben hier aus dem Forum. Hatte mich auf Rat meines Tierarztes auch mit TF von Royal Canin eingedeckt...nach der Umstellung auf NF aus der Liste sind die Werte schon einmal ein wenig gefallen. Das Geld kannst Du Dir also sparen. Geh am besten in die Apotheke und besorge Dir mal ein Blutzuckermessgerät. Solltest Du Hilfe bzw. Anleitung zum Messen brauchen....dieses Forum ist besser als jeder Tierarzt. Wenn ich die ganzen, lieben, tollen, süßen und kompetenten Menschen :grin: hier nicht gehabt hätte und weiterhin hätte....dann wäre ich schon 10x aus der Hose gehüpft :angry::grin: und mein Sylvester wäre bestimmt nicht mehr.
Also nur Mut...pack es an und Du wirst sehen, das schaffst Du schon.
Ich drücke alle Daumen

Liebe Grüße
 
AW: Thomas mit Minou - noch ohne Insulin

Hallo Thomas,

hier kommen noch ein paar Antworten auf deine Fragen:

Gestern wurde bei unserer Minou mittels einer Urinprobe ein sehr hoher BZW festgestellt. Eigentlich sollte sie eine "große Inspektion" bekommen, also Sedierung, großes Blutbild, Röntgen, Zahnstein entfernen etc., aber wir haben uns am Wochenende noch dagegen entschieden, weil wir erst nochmal ein ausführlicheres Gespräch mit unserer TÄ führen wollten. Das war sehr wahrscheinlich die richtige Entscheidung, weil die Wahrscheinlichkeit aufgrund des hohen BZW groß gewesen wäre, das Minou während der Sedierung komatös geworden wäre.

Ist denn Minou so wild beim TA, dass sie zur Blutabnahme sediert werden muss? Das ist eigentlich sehr, sehr selten. Normalerweise reicht es von einer Helferin und dem Halter fest gehalten zu werden.

Sie hat es mir sogar damit gedankt, dass sie sich nach langer Zeit morgens zu mir ins Bett gekuschelt hat - ich sag nur kätzische Intuition!

:wink:

Der Grund für das geplante Prozedere ist der, dass Minou in letzter Zeit auffällig viel trinkt, gelegentlich mit ihren Hinterläufen wegknickt und sehr wackelig und unsicher wirkt. Manchmal läuft sie sogar schräg mit dem Rumpf. Das alles haben wir auf die Arthrose zurückgeführt und wir wollten einfach nochmal genau wissen, was mit ihr los ist.

Arthrose hat unsere TÄ auch zuerst vermutet, ich war aber sicher, dass Rudi eine diabetische Neuropathie hat. Und so war es auch. Nach einer guten Einstellung waren die Gehstörungen weg. (Rudi konnte nur noch max. 5 m weit laufen und musste sich dann setzten. Er plumpste dann richtig auf seinen Hintern)


Nun bekam ich nach Abgabe der Urinprobe nach ein paar Stunden die Nachricht von der TÄ, dass Minou Diabetes hat. Einen Termin für nachmittags hatten wir eh, bis dahin sollen wir doch mal darüber nachdenken, ob wir aufgrund unserer Arbeitszeiten eine Insulintherapie gemanaged bekommen. Ich hab mich natürlich auch gleich im I-Net über Katzendiabetes schlau gemacht und fühlte mich schonmal gut informiert.

Wie schon erwähnt, nur durch den Urin kann man die Diagnose nicht stellen, da muss ein Blutbild her mit allen relevanten Werten.

Kein Trockenfutter mehr geben,

Das ist der erste Schritt

evtl. erhöhte BZW durch die wochenlange Gabe von Cortison,

Das ist vermutlich der Auslöser

Phospat (Phosphor) solle sich auch schlecht auf den BZW auswirken,

Bitte weglassen, das kann die Nieren beeinflussen

ebenso kam mir die Idee, dass die Zeel-Tabletten auf der Basis von Milchzucker selbiges bewirken und ich kam schon auf die Idee, dass es nur eine temporäre Diabetes sein könnte.

Das ist sehr gut möglich, da hilft eine sehr schnelle und gute BZ-Einstellung. Wir hatten hier schon Katzen, die innerhalb von 3-4 Wochen im Honeymoon waren.

Bei der TÄ fühlte ich mich dann aber ein wenig abgeschmetter von ihr und leider auch von meiner Frau. Informationen aus dem I-Net wurden nur als zweifelhafte Fakten dargestellt, wer weiß, was für Unsinn da irgendwelche User in Foren schreiben oder welche Produkte die verkaufen wollen.

Hier wird nichts verkauft! Das machen die TÄ, die verdienen nämlich viel Geld an den Futtermitteln, die sie ahnungslosen Tierhaltern verkaufen!

Die TÄ berufte sich auf ihre 30jährige Berufserfahrung und schlug auch gleich ein Trockenfutter (ich glaub von Royal Canin) vor. Meine Gegenargumentation, dass Trockenfutter aufgrund des hohen Kohlenhydratanteils sich negativ auf den BZ auswirkt entgegnete sie, dass es letztendlich egal ist, wie der Wert ist, Hauptsache ist, dass es der Katze wieder gut geht und die Lebensqualität zurückkommt, da kann der Wert auch bei 300 liegen.

Falsch! Hohe BZ-Werte führen zu Folgeerkrankungen. Die merkt man dann erst später.

Zumindest konnte ich davon überzeugen, dass wir Feuchtfutter bestellen. Insulin bestellt sie dann auch, die Anfangsdosis solle 0,5 betragen.

0,5 pro kg/Körpergewicht wäre die richtige Ausdrucksweise.

Auch da hatte ich schon gelesen (und mittlerweile auch an verschiedenen Stellen), dass die Startdosis bei etwa 0,25 liegt. Da ich mich aber mittlerweile eh schon auf verlorenem Posten sah, hab ich erstmal nichts mehr dazu gesagt, die Möglichkeit würde sich mir ja spätestens dann bieten, wenn wír am Donnerstag das nächste Gespräch haben.

Es gibt immer eine Maximaldosis, die man am Anfang nicht überschreiten sollte. Bei Caninsuin liegt die meines Wissens bei 2 x 2 IE täglich in der ersten Zeit.

Meine Frau war dann heute nochmal bei der TÄ, um noch einige Fragen zu klären, die uns im Laufe des Tages noch eingefallen sind und heute Abend hat sie mir dann davon berichtet. Wir haben jetzt jedenfalls erstmal Caninsulin bekommen, was die TÄ aus einer anderen TA-Praxis organisieren konnte, da Insulin momentan ausverkauft zu sein scheint und wenn ich das richtig verstanden habe, wollte sie eigentlich auch ein anderes Präparat, welches wohl erst in ein paar Wochen erst wieder lieferbar ist.

Wenn Insulin ausverkauft wäre, würden jetzt sicher viele Menschen sterben. So eine Aussage ist völliger Quatsch! Selbst wenn es kein Caninsulin geben würde, könnte sie ja Lantus verschreiben.

Die Stardosis soll bei 0,5 bleiben, was mir schon wieder zu denken gibt, da ich natürlich nicht möchte, dass Minou unterzuckert wird. Von Hometesting hält sie auch erstmal nichts oder nicht viel, warum sollte man der Katze jetzt noch mehr Unbequemlichkeiten bereiten, es komme ja schließlich einfach nur drauf an, dass es ihr wieder besser geht, man müsse da nicht irgendwelchen Idealwerten hinterherrennen.

Hier geht es nicht um Idealwerte sondern um Werte, die es möglich machen, dass Minou wieder gesund wird. Und das geht nur, wenn man Hometesting macht. Ich hab am Anfang auch gegalubt, ich würde Rudi weh tun. Das Gegenteil ist passiert: Rudi und ich haben eine ganz besonders innige Beziehung entwickelt. Ein morgen- und abendliches Ritual mit Messen, Schmusen, Leckerlis bis zur Spritze hat uns ganz eng verbunden.

Auch meine Frau hat diese Meinung der TÄ verteidigt und meinte, dass Minou schließlich keine junge Katze mehr ist, die noch eine hohe Lebenserwartung hat, aufgrund ihrer eh schon vorhandenen Erkrankungen und eine von der TÄ noch vermutete Niereninsuffizienz (das soll dann auch bei der "großen Inspektion" geprüft werden, sobald die BZW von Minou sich stabilisiert haben) könnte es auch sein, dass sie den Winter nicht mehr überlebt, da bräuchte man dann nicht so einen Wirbel veranstalten.

Das klingt nicht sehr nett. (Übrigens meist die Aussage der Männer) Ihr könnt Minou noch ein langes und lebenswertes Leben bereiten. Auch bei einer Niereninsuffizienz (falls es denn eine sein sollte) kann man noch sooo viel machen.

Ich will da auch gar nicht mehr in die Einzelheiten gehen und muss da morgen nochmal in Ruhe mit meiner Frau sprechen.
Jedenfalls sehe ich die ganze Sache aufgrund der Infos, die ich hier und auch schon unter Katzendiabetes.de gelesen haben, völlig anders.

Gut!


  1. Das Hometesting scheint mir auf alle Fälle wichtig zu sein, ganz egal, ob Minou nur noch ein halbes Jahr lebt oder noch weitere 5 Jahre lebt. Schließlich geht es auch darum, dass man darauf achtet, dass das Tier nicht unter- oder überzuckert, was beides zu kritischen und lebensbedrohlichen Situationen führen kann.
Genau. Ausserdem habt ihr die Chance Minou wieder insulinfrei zu bekommen (Honeymoon)

  1. Scheint mir die Startdosis, die unsere TÄ empfohlen hat als zu hoch und auch dann würde m.E. eine Gefahr der Unterzuckerung bestehen. Vielleicht liegt da aber auch noch ein Umrechnungsfehler vor, wobei ihr mir sicherlich helfen könnt: Wir haben jetzt also dieses Fläschchen mit 40IE/ml und sollen das auf die U40-Spritze bis zum 3. Teilstrich aufziehen. Die Spritze hat eine Skala mit 5er Schritten bis 40 Units und wir sollen also 3 Units nehmen, was also bei Minou 0,5 Units pro kg wäre (sie wiegt 5,7kg). Hört sich für mich richtig gerechnet an, oder?
Das überschreitet die vom Hersteller empfohlene Erstdosierung. Das wären (eben noch mal nachgeschaut) 2 IE.
Kannst du hier nachlesen auf der Herstellerseite:
http://www.caninsulin.de/insulindosis-katzen.asp

  1. Habe ich nichts von einer TÄ, die sich auf 30 Jahre Berufserfahrung beruft und in dieser Zeit evtl. 10 oder meinetwegen auch 20 oder 50 Katzen mit Diabetes behandelt hat, wenn ihr die Erfahrungen von 100, 200 oder 500 Katzenhaltern (! und das sind die eigentlichen Profis !) gegenüberstehen. Als wir vor 11 Jahren sie als unsere TÄ ausgewählt haben - und dabei möchte ich betonen, dass wir stets sehr zufrieden mit ihr waren - hat sie nebenbei auch mal kundgetan, dass sie sich mit Katzen nicht so auskennt. Mit den Jahren hat sie allerdings im Bereich Katzen viel dazugelernt und auch schon die eine oder andere Fortbildung gemacht.
Das ist leider das Problem von den meisten TÄ, die sich ja mit allen Viechern auskennen müssen und da ist Diabetes ein Spezialgebiet. Damit kann sich nicht jeder TA auskennen, so schlimm das auch ist. Wichtig ist allerdings, dass er offen ist für die Fragen der Halter und den nicht mit seinen Sorgen und Argumenten abschmettert.

  1. Habe ich auch schon gelesen, dass Diabeteskatzen bei optimaler Futter- und Insulineinstellung die annähernd gleiche Lebenserwartung haben als gesunde Katzen. Natürlich muss man auch Minous Arthrose berücksichtigen und eine evtl. tatsächlich vorhandene Niereninsuffizienz (wobei ich mich damit noch gar nicht auskenne und auch nicht weiß, wie sich sowas auf die Lebenserwartung auswirkt) und auch alle weiteren Wehwehchen, die sie evtl. noch bekommen kann.
Wenn du dir hier die öffentlichen Tabellen ansiehtst, weißt du, dass eine normale Lebenserwartung mit einem gut eingestelleten Diabetes sehr wohl möglich ist..

Für mich steht jetzt jedenfalls fest, dass ich am Donnerstag mit fundiertem Wissen ihr gegenüberstehen möchte. Ich hab auch schon den einen oder anderen Links gesehen, der zu einer Studie führt, zu Futtertabellen etc. Vielleicht könnte ihr mir auch noch ein paar Dinge empfehlen, weil ich bis Donnerstag auch nicht die Zeit haben werde, alles durchzuforsten. Gut wäre auf alle Fälle, wenn sich die Fakten, die Ihr hier zusammengetragen habt, auf seriöse, renommierte Quellen zurückverfolgen lassen, damit ich meiner TÄ (und natürlich auch meiner Frau) verdeutlichen kann, dass es nicht "irgendwas" aus dem I-Net ist.
Ich sag jetzt schonmal Danke für Eure Hilfe!


Dazu hat dir Petra auch schon geschrieben. Bitte kümmere dich schnell um geeignetes Futter und um ein Glukometer. Dann kannst du selber einschätzen, wie hoch Minous Werte sind und mit der Hilfe dieses Forums wird dir eine gute Einstellung und vielleicht der Honeymon gelingen.
 
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