illusion888
Benutzer
Hallo ihr lieben Foris,
habe mich gerade im Forum angemeldet; bin kein typischer Neuling, denn wir spritzen nunmehr seit knapp 4 Jahren Insulin. Ich möchte mich einfach mal mit Gleichgesinnten austauschen, es gibt ja immer noch was dazu zu lernen und man kann ja sonst mit kaum jemandem über das Thema sprechen. Werde versuchen, mich möglichst kurz zu fassen, obwohl das bei unserer langen Diabetes-Geschichte gar nicht so einfach ist (und auch nicht meine Stärke)
Wir haben derzeit 4 Katzen; sie sind alle ungefähr gleich alt. Alle kamen als Katzenbabys zu uns und waren `Tierschutzfälle`. Es waren mal 6, aber Maxi und Lissy wohnen im Regenbogenland :angel:.
Flocki war eines der unzähligen Katzenbabys auf dem Bauernhof, wo ich damals mein Pferd stehen hatte. Er hatte zwar Katzenschnupfen (ist seitdem auf einem Auge blind), war aber gut drauf. Eines Tages fand ich ihn mit schlimmsten Verletzungen im Gebüsch. Er hatte den Bauch aufgeschlitzt, an einem Vorderfuß fehlen 2 Krallen und an einem Hinterfuß fehlt der Ballen und eine Kralle. Der TA hat ihn wieder zusammen geflickt und da er natürlich nicht mehr zurück in den Stall konnte, haben wir ihn zu uns genommen und ihn gepflegt. Das hat viele Wochen gedauert; so ein liebes Kerlchen, er hat alles klaglos hingenommen und war trotz der schweren Verletzungen ein fröhliches Katzenkind. Wir haben ihn betüdelt und `hochgepäppelt`. Irgendwann haben wir bemerkt, dass er zugenommen hat. Zu dem Zeitpunkt fütterten wir ausschließlich TroFu. Ist ja ne feine Sache bei 5 Katzen; keine Futterreste in den Näpfen, wo die Fliegen beigehen, man braucht die Näpfe nicht so oft reinigen, einfach praktisch. Ich hatte zwar mal gehört, dass das nicht so toll sei und habe unsere TÄ darauf angesprochen. Aber die hat gemeint, `Ach, wenn die genug trinken, ist das völlig ok` . Ja, nur das tun sie eben nicht... Flocki wurde immer dicker. Als wir die Notbremse ziehen wollten -weiterhin mit TroFu- merkten wir, dass das nicht geht. Trotz strengster Rationierung nahm er immer weiter zu. Erschwerend kommt hinzu, dass er sich nicht gern bewegen mag. Die Verletzungen sind natürlich verheilt, aber ohne Ballen kann man nicht so gut laufen und springen kann er gar nicht. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass er furchtbar viel trinkt; Hunger hat er sowieso immer. Beim TA gefragt, `Ja, bei der Größe und dem Gewicht darf er einen halben Liter trinken`... Wieder vergingen Wochen; mir kam das komisch vor und hab dann ein BB machen lassen. DIABETES... Sie drückte mir ein paar Spritzen und ein Rezept für Caninsulin in die Hand. 2 IE jeweils morgens und abends sollten wir spritzen. Und Tschüss, das war`s...
Ich bin ein totaler Google-Freak, deswegen verbrachte ich unzählige Stunden vor dem Bildschirm und so gerieten wir an eine sehr kompetente TÄ aus München, die sich auf Katzen-Diabetes spezialisiert hat, ihr werdet sie sicher kennen . Mit ihr hatte ich sozusagen eine Standleitung. Wir sind sofort auf Levemir und sie hat unserem Flocki das Leben gerettet.
Nach vielen turbulenten Wochen (habe dauernd Urin zum Labor geschickt, weil er immer Blasenentzündungen hatte), hatten wir das irgendwann im Griff. Damals hatte er Werte bis 120, Nadire meistens unter 100. Wir konnten die Dosis reduzieren bis zum Touch und die Werte blieben gut. Irgendwann haben wir kein Insulin mehr gespritzt, dachten, das sei die Remission. Die Werte waren zwar gut aber eben nicht physiologisch. Schätze, das war der Zeitpunkt, wo wir Flockis Honeymoon vermasselt haben... nach 4 Wochen ging es nicht mehr ohne Insulin; die Werte stiegen immer höher und wir mussten immer weiter erhöhen. Leider ist das Thema `Gegenregulation` bei der TÄ aus München, die ich dann wieder kontaktete sehr hoch aufgehängt. Wir waren deswegen sehr zaghaft mit den Erhöhungen der Dosis und hatten wieder wochenlang schlechte Werte sogar im 300er Bereich. Dann habe ich in diesem Forum gelesen, gesehen, wie hoch die Insulindosen hier teilweise sind (bei erheblich leichteren Katzen) und wir haben uns getraut, konsequent zu erhöhen und das Thema Gegenregulation auszublenden. Dann ging es.... 3 Wochen hat es gedauert und wir hatten erhöht bis auf 2 Einheiten. Dann folgten 3 entspannte Jahre. Flocki benötigte zwischen 0,5 und 0,7 IE Insulin und hatte gute Werte. Um die 100, PRE`s mal bis 120. Nadire kannten wir gar nicht, weil wir nur noch vor den Spritzen gemessen haben. Eine glückliche Zeit...
Seit September 2016 sind dunkle Wolken an unserem Himmel aufgezogen. Ganz allmählich wurden seine Werte schlechter, wir sind mit der Dosis wieder nachgezogen bis auf 1,75IE. Dann hab ich wieder mit der TÄ telefoniert. Sie meinte, wenn Flocki so viele Jahre nur 0,5 Einheiten brauchte, dann kann das nicht sein, dass er jetzt so viel haben muss. Das wäre jetzt sicher eine Gegeregulation. Also haben wir -nachdem wir eine leichte Blasenentzündung behandelt haben- wieder reduziert. Als Folge davon stiegen die Werte immer höher an. Zuletzt bis auf über 300. Das hat 2 Monate gedauert; immer im nierenschädigenden Bereich. Ich war echt fertig mit den Nerven. Dann hab ich wieder im Forum gelesen.... wir erhöhten konsequent die Dosis, zuerst in 0,1er Schritten, später 0,25er weise. Und immer schön jede Dosis 3-5 Tage halten. Das hat echt ewig gedauert; die Werte waren wie in Stein gemeißelt. Bei der Dosis von 3,25 kam Bewegung ins Spiel; ganz allmählich wurde es besser. Nun hat er wieder Werte bis 130, Nadire meistens unter 100. Wir haben wieder vorsichtig reduziert bis auf 2,8. Dann schnellte der Wert an einem Tag wieder auf 190 und mein Mann dachte schon, er hätte vorbei gespritzt. Wieder auf 3,2 IE erhöht. Nächsten Tag Nadir bei 84, alles wieder gut? Oder doch nicht? Heute 190 trotz weiterhin 3,2 Einheiten....
Es tut mir Leied, dass das nun doch so lang geworden ist, aber unsere Geschichte ist ja auch ein bisschen länger. Hoffe, euch ist beim Lesen nicht der Kopf auf die Tischplatte geknallt ..
Meine Fragen: Gibt es bei euch Langzeitdiabetiker? Wie lange leben die Katzen so mit Diabetes? Eine andere TÄ (die zu uns nach Hause kommt) hat behauptet, dass der Diabetes nicht stagniert, sondern sich immer weiter verschlechtert, stimmt das? Ich war der Meinung, dass das nur zutrifft, wenn das Tier nicht gut eingestellt ist...
Kann es sein, dass die Bauchspeicheldrüse sich im Laufe der Zeit immer weiter verschlechtert? Ich kann mir nicht erklären, warum Flocki jahrelang mit 0,5 IE ausgekommen ist und nun mehr als 3 IE braucht. Haben wir das provoziert, weil wir nicht schnell genug erhöht haben und er deswegen zu lange im schädigenden Bereich war? Gibt es ne Chance, dass sich die Bauchspeicheldrüse wieder erholt? Ich dachte immer, wir sind erfahrene Diabetes-Katzen-Besitzer, aber nun bin ich wieder völlig verwirrt...
Ich muss nun zum Flöckchen, BZ messen...
Danke für`s Zuhören. Und vielleicht weiß ja der ein oder andere Rat...
Uli:flower:
habe mich gerade im Forum angemeldet; bin kein typischer Neuling, denn wir spritzen nunmehr seit knapp 4 Jahren Insulin. Ich möchte mich einfach mal mit Gleichgesinnten austauschen, es gibt ja immer noch was dazu zu lernen und man kann ja sonst mit kaum jemandem über das Thema sprechen. Werde versuchen, mich möglichst kurz zu fassen, obwohl das bei unserer langen Diabetes-Geschichte gar nicht so einfach ist (und auch nicht meine Stärke)
Wir haben derzeit 4 Katzen; sie sind alle ungefähr gleich alt. Alle kamen als Katzenbabys zu uns und waren `Tierschutzfälle`. Es waren mal 6, aber Maxi und Lissy wohnen im Regenbogenland :angel:.
Flocki war eines der unzähligen Katzenbabys auf dem Bauernhof, wo ich damals mein Pferd stehen hatte. Er hatte zwar Katzenschnupfen (ist seitdem auf einem Auge blind), war aber gut drauf. Eines Tages fand ich ihn mit schlimmsten Verletzungen im Gebüsch. Er hatte den Bauch aufgeschlitzt, an einem Vorderfuß fehlen 2 Krallen und an einem Hinterfuß fehlt der Ballen und eine Kralle. Der TA hat ihn wieder zusammen geflickt und da er natürlich nicht mehr zurück in den Stall konnte, haben wir ihn zu uns genommen und ihn gepflegt. Das hat viele Wochen gedauert; so ein liebes Kerlchen, er hat alles klaglos hingenommen und war trotz der schweren Verletzungen ein fröhliches Katzenkind. Wir haben ihn betüdelt und `hochgepäppelt`. Irgendwann haben wir bemerkt, dass er zugenommen hat. Zu dem Zeitpunkt fütterten wir ausschließlich TroFu. Ist ja ne feine Sache bei 5 Katzen; keine Futterreste in den Näpfen, wo die Fliegen beigehen, man braucht die Näpfe nicht so oft reinigen, einfach praktisch. Ich hatte zwar mal gehört, dass das nicht so toll sei und habe unsere TÄ darauf angesprochen. Aber die hat gemeint, `Ach, wenn die genug trinken, ist das völlig ok` . Ja, nur das tun sie eben nicht... Flocki wurde immer dicker. Als wir die Notbremse ziehen wollten -weiterhin mit TroFu- merkten wir, dass das nicht geht. Trotz strengster Rationierung nahm er immer weiter zu. Erschwerend kommt hinzu, dass er sich nicht gern bewegen mag. Die Verletzungen sind natürlich verheilt, aber ohne Ballen kann man nicht so gut laufen und springen kann er gar nicht. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass er furchtbar viel trinkt; Hunger hat er sowieso immer. Beim TA gefragt, `Ja, bei der Größe und dem Gewicht darf er einen halben Liter trinken`... Wieder vergingen Wochen; mir kam das komisch vor und hab dann ein BB machen lassen. DIABETES... Sie drückte mir ein paar Spritzen und ein Rezept für Caninsulin in die Hand. 2 IE jeweils morgens und abends sollten wir spritzen. Und Tschüss, das war`s...
Ich bin ein totaler Google-Freak, deswegen verbrachte ich unzählige Stunden vor dem Bildschirm und so gerieten wir an eine sehr kompetente TÄ aus München, die sich auf Katzen-Diabetes spezialisiert hat, ihr werdet sie sicher kennen . Mit ihr hatte ich sozusagen eine Standleitung. Wir sind sofort auf Levemir und sie hat unserem Flocki das Leben gerettet.
Nach vielen turbulenten Wochen (habe dauernd Urin zum Labor geschickt, weil er immer Blasenentzündungen hatte), hatten wir das irgendwann im Griff. Damals hatte er Werte bis 120, Nadire meistens unter 100. Wir konnten die Dosis reduzieren bis zum Touch und die Werte blieben gut. Irgendwann haben wir kein Insulin mehr gespritzt, dachten, das sei die Remission. Die Werte waren zwar gut aber eben nicht physiologisch. Schätze, das war der Zeitpunkt, wo wir Flockis Honeymoon vermasselt haben... nach 4 Wochen ging es nicht mehr ohne Insulin; die Werte stiegen immer höher und wir mussten immer weiter erhöhen. Leider ist das Thema `Gegenregulation` bei der TÄ aus München, die ich dann wieder kontaktete sehr hoch aufgehängt. Wir waren deswegen sehr zaghaft mit den Erhöhungen der Dosis und hatten wieder wochenlang schlechte Werte sogar im 300er Bereich. Dann habe ich in diesem Forum gelesen, gesehen, wie hoch die Insulindosen hier teilweise sind (bei erheblich leichteren Katzen) und wir haben uns getraut, konsequent zu erhöhen und das Thema Gegenregulation auszublenden. Dann ging es.... 3 Wochen hat es gedauert und wir hatten erhöht bis auf 2 Einheiten. Dann folgten 3 entspannte Jahre. Flocki benötigte zwischen 0,5 und 0,7 IE Insulin und hatte gute Werte. Um die 100, PRE`s mal bis 120. Nadire kannten wir gar nicht, weil wir nur noch vor den Spritzen gemessen haben. Eine glückliche Zeit...
Seit September 2016 sind dunkle Wolken an unserem Himmel aufgezogen. Ganz allmählich wurden seine Werte schlechter, wir sind mit der Dosis wieder nachgezogen bis auf 1,75IE. Dann hab ich wieder mit der TÄ telefoniert. Sie meinte, wenn Flocki so viele Jahre nur 0,5 Einheiten brauchte, dann kann das nicht sein, dass er jetzt so viel haben muss. Das wäre jetzt sicher eine Gegeregulation. Also haben wir -nachdem wir eine leichte Blasenentzündung behandelt haben- wieder reduziert. Als Folge davon stiegen die Werte immer höher an. Zuletzt bis auf über 300. Das hat 2 Monate gedauert; immer im nierenschädigenden Bereich. Ich war echt fertig mit den Nerven. Dann hab ich wieder im Forum gelesen.... wir erhöhten konsequent die Dosis, zuerst in 0,1er Schritten, später 0,25er weise. Und immer schön jede Dosis 3-5 Tage halten. Das hat echt ewig gedauert; die Werte waren wie in Stein gemeißelt. Bei der Dosis von 3,25 kam Bewegung ins Spiel; ganz allmählich wurde es besser. Nun hat er wieder Werte bis 130, Nadire meistens unter 100. Wir haben wieder vorsichtig reduziert bis auf 2,8. Dann schnellte der Wert an einem Tag wieder auf 190 und mein Mann dachte schon, er hätte vorbei gespritzt. Wieder auf 3,2 IE erhöht. Nächsten Tag Nadir bei 84, alles wieder gut? Oder doch nicht? Heute 190 trotz weiterhin 3,2 Einheiten....
Es tut mir Leied, dass das nun doch so lang geworden ist, aber unsere Geschichte ist ja auch ein bisschen länger. Hoffe, euch ist beim Lesen nicht der Kopf auf die Tischplatte geknallt ..
Meine Fragen: Gibt es bei euch Langzeitdiabetiker? Wie lange leben die Katzen so mit Diabetes? Eine andere TÄ (die zu uns nach Hause kommt) hat behauptet, dass der Diabetes nicht stagniert, sondern sich immer weiter verschlechtert, stimmt das? Ich war der Meinung, dass das nur zutrifft, wenn das Tier nicht gut eingestellt ist...
Kann es sein, dass die Bauchspeicheldrüse sich im Laufe der Zeit immer weiter verschlechtert? Ich kann mir nicht erklären, warum Flocki jahrelang mit 0,5 IE ausgekommen ist und nun mehr als 3 IE braucht. Haben wir das provoziert, weil wir nicht schnell genug erhöht haben und er deswegen zu lange im schädigenden Bereich war? Gibt es ne Chance, dass sich die Bauchspeicheldrüse wieder erholt? Ich dachte immer, wir sind erfahrene Diabetes-Katzen-Besitzer, aber nun bin ich wieder völlig verwirrt...
Ich muss nun zum Flöckchen, BZ messen...
Danke für`s Zuhören. Und vielleicht weiß ja der ein oder andere Rat...
Uli:flower: