AW: Yvonne's Elvis noch mit Caninsulin
Hallo Yvonne,
es arbeitet auch in mir, dass die jetzige Situation nicht in Ordnung sein kann, weil ich quasi erstmal 7 Tage "blind" 2 mal am Tag zwei Einheiten Caninsulin spritzen soll. Wenn jemand einen Tipp hat, wo man im Ruhrgebiet einen guten Tierarzt findet, der auch richtig Ahnung hat, dann wäre ich für Hinweise sehr dankbar, momentan habe ich vor allem das Gefühl, dass man mehr an meinem Geldbeutel als am Tier interessiert ist.
Für die Diabeteseinstellung ist ein BZ-Meßgerät besser geeignet als ein TA. Falls du noch keins hast, bekommst du eines in jeder Apotheke oder im Internet bei den herstellern.
Die wenigsten TÄ haben Erfahrung mit Diabetes - genau deshalb gibt es diese Seite hier. Wir haben hier mehr Erfahrung im Umgang mit Diabetes versammelt als in den meisten Tierkliniken.
Wir gehen auch zum TA - aber nicht wegen des Diabetes. Den managen wir allein mit Hilfe untereinander.
Darf ich den Kater jetzt wirklich nur 2 mal am Tag füttern? Schadet ein zwischendurch gereichtes, diabetikergeeignetes Leckerchen? Muss ich beim Füttern ausgerechnete Mengen auf Basis des jeweiligen Futters reichen?
Nein. Es ist veraltet, daß man Katzen nur zweimal am Tag füttern soll. Bleibe beim gewöhnten Ernährungsrhythmus, das ist für Elvis am streßärmsten.
Ich weiss, dass der Blutzuckerspiegel unter Stress ansteigt, da Elvis nicht gerade begeisterter Stillhalter ist, bin ich ziemlich sicher, dass die Blutmessungen erstmal nicht besonders stressfrei ablaufen und ich dann aufgrund des zu hohen Wertes eine falsche Menge Insulin spritzen könnte.
Trainiere es regelrecht mit Elvis, was da passiert. Und belohne ihn reichlich.
Erstmal gilt. Alles, was er als Leckerchen akzeptiert, ist geeignet. Sobald das Messen Routine ist, solltest du aber auf diabetikergeeignete umsteigen.
Kennst du Katzenleberwurst? Für die würden meine Katzen morden.
Wie für alles andere gilt auch bei Katzen: ohne entsprechenden Lohn keine Anstrengung (Niemand würde arbeiten gehen, ohne dafür bezahlt zu werden). Also belohne den Kater für alles mit "Katzenwährung", nämlich Leckerli.
- Du hebst den Kater auf den Meßplatz - gibt ein Leckerli
- der Kater ist weggelaufen, du hebst ihn erneut hoch - gibt ein Leckerli
- der Kater sitzt auf dem Meßplatz - gibt ein Leckerli
- du reibst Katers Ohr, damit es besser durchblutet ist - gibt ein Leckerli
- du stichst in das Öhrchen - gibt ein Leckerli
- der Kater sitzt noch da - gibt ein Leckerli
- der Kater hat den Kopf geschüttelt, der Blutstropfen klebt an deinem Pulli - gibt ein Leckerli (denn der Kater ist immer noch da!)
- du stichst noch einmal - gibt ein Leckerli
- du hältst das Meßgerät an den Blutstropfen - gibt ein Leckerli
- das Meßgerät zeigt den Wert an (und der Kater sitzt noch da) - gibt ein Leckerli
- du drückst mit einem Wattebausch kurz auf das Ohr, damit es nicht nachblutet - gibt ein Leckerli
- und zum Schluß, weil dein Kater alles so prima mitgemacht hat, kriegt er noch drei Leckerli und du lobst ihn in den höchsten Tönen!
Hilfreich ist es, wenn sich das Ganze immer an einem eigenen, festgelegten Platz ereignet, so daß der Kater diesen Platz dann auch mit dem Blutzucker-Messen verbindet.
Nach einigen Wiederholungen kennt der Kater das Ritual. Es wird vielleicht noch ein Weilchen dauern, aber mit jedem Mal gewöhnt er sich mehr daran. Und nach individuell langer Zeit wird er irgendwann schon erwartungsvoll da sitzen, damit du endlich messen (äh - Leckerli verteilen) kommst! Versprochen.
Wie für alles andere gilt auch bei Katzen: ohne entsprechenden Lohn keine Anstrengung (Niemand würde arbeiten gehen, ohne dafür bezahlt zu werden). Also belohne den Kater für alles mit "Katzenwährung", nämlich Leckerli.