Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich von Ginis Zahn-OP am Montag, den 29.08. erzählen.
Nachdem ich lange extrem mit mir gehadert hatte - nämlich bis zum OP-Tag
- , ob ich ihr mit einer OP vielleicht mehr schade als helfe, wegen ihres Alters (sie wird 16 am 12.09.) und ihrer CNI (Krea 3,1 Ref. 0,7 - 1,9 / Harnstoff 119,2 Ref. 33 - 85,9), habe ich doch auf den Rat der TÄ (und einiger Lieben aus dem Forum
) gehört, die sagte, der wenige Zahnstein sollte entfernt werden, um genau zu schauen, warum immer wieder eine Zahnfleischentzündung aufflackert.
Zahnschmerzen oder ein Unbehagen beim Fressen konnte ich bei Gini nie erkennen.
Auf die Narkose habe ich sie mit mehreren Infusionen vorbereitet, damit sie auf jeden Fall gut hydriert war. Die letzte bekam sie Sonntagabend, dem Tag vor der OP. Während und nach der Inhalationsnarkose bekam sie eine intravenöse Infusion.
Die OP verlief ohne Komplikationen. Es wurden oben rechts und links die beiden
(nicht 4 ) kleinen Prämolaren extrahiert, weil sie da Parodontose hatte und die Zähne etwas wackelig waren.
Ansonsten war der Zahnstatus gut. Ein unterer Frontzahn fehlte, aber das kann bei einer langsam in die Jahre kommenden Dame schon mal vorkommen.
Kein FORL! Keine Karies.
Das Zahnfleisch war entgegen sonst auch nur schwach entzündet.
Bei dieser Gelegenheit wurde ihr am Rücken noch ein Grützbeutel entfernt, weil er durch die Behandlung mit Nekrolyt Salbe gerade erbsengroß zusammengezogen war, wodurch nur ein kleiner Schnitt nötig war. Das Ding hatte sie schon über 1 Jahr, es war mal größer und mal kleiner und vorher wusste keiner, was genau es war. Es hat ohne Behandlung immer wieder angefangen zu nässen, wahrscheinlich weil sie da zuviel dran geleckt hat. Nun ist es weg... und tschüss!
Als ich Gini abholte, sah sie noch bedröhnt aus. Sie hatte riesige Kokainpupillen
. Zuhause angekommen, machte sie sofort einen sehr guten Eindruck. Sie ist gleich ganz sicher gelaufen und hat sich, nachdem sie sich davon überzeugt hatte, wieder daheim zu sein, erstmal entspannt geputzt. Danach wollte sie am liebsten schon ihre Runde außerhalb des Gartens drehen
. Fressen wollte sie 2 Stunden später und auch das ging ohne Probleme. Die TÄ sagte, fressen dürfe sie, sobald sie danach verlangt.
Heute ist Donnerstag und bis gestern habe ich mich noch nicht so sicher gefühlt, ob ihre Nieren wirklich alles unbeschadet verkraftet haben. Aber sie hüpft wie eine junge Katze fröhlich und munter durch die Wohnung und den Garten, hat sehr guten Appetit und ist verschmuster als sonst. Deshalb denke ich jetzt, es ist alles bestens gelaufen und ich bin froh, dass ich es machen lassen habe. Vielleicht hatte sie ja doch Zahnschmerzen
oder hätte bald welche bekommen.
Ich hoffe, ich kann mit dem langen Bericht allen ein bisschen Mut machen, wenn eine Zahn-OP - gerade bei älteren Katzen - bevorsteht. Eine individuell gut geplante und vorbereitete Narkose stecken Katzen viel besser weg als wir denken.
Noch besser ist es aber, bei jedem TA-Besuch darauf zu bestehen, dass auch ins Maul geschaut wird und eine vorsorgliche Zahnbefunderhebung durch Zahnröntgen nicht immer weiter auf die lange Bank geschoben wird, so wie ich es aus Angst gemacht habe.