Autoimmunerkrankung?

ich schiebe mal meine Anfrage in einen eigenen Thread, damit klarer wird, um was es mir eigentlich ging:shy:

Hallo Ihr Lieben,
am Donnerstag war ich mit meiner Motte wegen der Zahngeschichte bei einer Tierärztin. Diese meinte, das sähe nicht nach einer "normalen" Zahnfleischentzündung aus und vermutet als Ursache eine Autoimmunerkrankung.

Ich sollte Tinka nun erstmal ein AB geben (Suanatem/Metronidazol), mit der leisen Hoffnung, dass es anschlägt und sich die Autoimmunerkrankungs-Theorie zerschlagen kann. Fehlanzeige. Tinka frisst wenig, das Zahnfleisch wütet weiter vor sich hin und scheint die eignenen -eigentlich gesunden -Zähnchen abstoßen zu wollen.

Ich denke, lese und google schon seit ein paar Tagen dazu, aber obwohl zwar anscheinend viele Katzinger davon betroffen sind, gibt es erstaunlich wenig Infos dazu! Entsprechend eben auch Fehlanzeige bei einer klaren Linie zur Behandlung. Und wenn ich etwas finde, dann widerspricht der eine dem nächsten. Die einen meinen ganz klar, man könne nur alle Zähne rausziehen, die anderen meinen, es gäbe möglicherweise gute Behandlungserfolge mit Interferon.

Was ich natürlich auch überlege ist, ob nicht alles irgendwie zusammenhängt: Tinkas hohen Leberwerte bei der Diabetes-Diagnosestellung, der Diabetes, die Zahngeschichte...

Klar ist erstmal nur, dass Tinki wahnsinnige Schmerzen mit diesen Entzündungen haben muss. Arme Motte.

Hat sich von Euch schon mal jemand mit dem Thema "Autoimmunerkrankungen" beschäftigt?

lieben Gruß
Anja, Motte Tinka und Einwanderer Otto
 
AW: Autoimmunerkrankung?

Hallo Anja,

Tilly hatte, als ich sie vor 10 Jahren mit etwa 4 Monaten adoptiert habe erroetetes Zahnfleisch. Mir wurde damals auch gesagt, dass sie wahrscheinlich Probleme mit ihrem Immunsystem hat, wahrscheinlich durch eine Viruserkrankung in noch juengeren Alter. Ich habe dann Jahre lang nichts unternommen, ausser einigen Zahnreinigungen - aber alle ohne Roentgenbilder.

Das Zahnfleisch blieb rot, wie eine rote Linie, direkt um jeden Zahn. Als sie dann Diabetes hatte, wurde es noch roeter und ich bemerkte irgendwann, dass sie ihre ganzen kleinen Vorderzaehne (die zwischen den Reiszaehnen) am verlieren war. Wieder Zahnreinigen, Zaehne gezogen, aber keinen Roentgenbilder.

Als ich dann endlich Ende 2005 zu einem TA gegangen bin der sich in diesem Bereich spezialisiert hat und Roentgenbilder gemacht hat, sagte er mit Tilly hat FORL und zwar ganz schlimm. Vorher, von meinen Beschreibungen her, dachte er moeglicherweise Stomatitis, aber das war es nicht. Tilly blieben nach dieser Behandlung nur noch 3 Zaehne uebrig. Diese Woche ist wieder eine Zahnreinigung angesagt :sad:.

Mit dem schwachen Immunsystem ist moeglicherweise was dran: sie hatte mit 8 Monaten eine Gebaermutterentzuendung, die sich in die Bauchhoehle ausgebreitet hat - so was ist in diesem jungen Alter extrem ungewoehnlich und das sie es ueberlebt hat sowieso.

Wegen FORL gab es schon einige Diskussionen im Forum (ich wuerde mal danach suchen), und nach Stomatitis googlen. Ich kann wirklich Roentgenbilder empfehlen, wenn diese noch nicht gemacht worden sind. Zahntieraerzte haben auch Maschinen die genauere Bilder machen, als normale Tieraerzte und das ist wichtig. Wenn es Stomatitis ist, gibt es da ein englischsprachige Yahoo-Gruppe zu. Ich meine mich zu erinnern, dass hier Omega-Interferon die beste Therapie ist: http://www.vetline.de/facharchiv/kleintiere/originalien/235548.htm?PHPSESSID=&PHPSESSID=
 
AW: Autoimmunerkrankung?

Hallo Kirsten,
Danke für Deine Rückmeldung. Gebärmutterentzündung als Jungkatze? Das ist sicher ziemlich ungewöhnlich. Wie bist Du selbst denn wegen der Zahngeschichte bei Tilly vorgegangen? Hast Du auch mal eine Interferon-Behandlung probiert?

Die FORL-Diskussion ist mir natürlich nicht entgangen, ich denke dennoch nicht, dass Tinka davon betroffen ist. Im August hatte Tinka die letzte Zahnbehandlung, bei der Röntgenbilder gemacht wurden, auf denen von FORL nichts zu sehen ist. Es wurden damals 3 Zähne gezogen, von denen mindestens 2 (ausgerechnet die Fangzähne) - von der Wurzel bis zur Spitze -völlig gesund waren. Ich hatte mir zu dem Röntgenbefund auch eine Zweit-Meinung eingeholt.

Nach dem, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, gibt es wohl neben FORL noch (mindestens) eine andere Autoimmunerkrankung, die sich im Zahnbereich manifestiert.

Ich denke, nur als letzte Möglichkeit, sollten die Zähne herausgenommen werden.
Mich würde mal interessieren, wie man einen Tierarzt findet, der fundierte Erfahrungen mit der Interferon-Behandlung gemacht hat und als erstes: wie eine klare Diagnose bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung gestellt werden kann.

liebe Grüße
Anja, Schlafratz Tinka und lustwandelnder Otto
 
AW: Autoimmunerkrankung?

Hallo liebe Anja,
ach Du meine Güte!
Ich muss sagen, ich hab da nicht so viel Ahnung von... Aber das kann man ja ändern..

Aber mein spärliches Wissen schreib ich mal mit auf.

Normalerweise ists so, dass z.B. der Diabetes Typ 1 an sich die Autoimmunkrankheit ist. Bei einer Autoimmunkrankheit Krankheit, erkennt der Körper seine eigenen Strukturen als fremd und versucht, diese zu bekämpfen. Beim Typ 1 Diabetes zerstört also der eigene Körper die Betazellen der BSD. Wenn das ganze schleichend voran geht und im mittleren Alter auftritt, nennt man das auch LADA. Auch beim Typ 1 wird, soweit ich weiß nur mit Insulin behandelt. Spekuliert wird mit BSD Transplantationen aber eine Lösung gibts nicht. Beim Diabetes wird also nur die Auswirkung gemildert.

Ich wußte nicht, dass jemand mehrere Autoimmunkrankheiten auf einmal haben kann. Theoretisch werden Entzündungen und nicht heilende Wunden ja gern auf den Diabetes geschoben. (Was auch oft Mist ist)

Wenn Du beim suchen Hilfe brauchst, helf ich Dir auch gern
http://www.kleintiermedizin.ch/zahn/fachlit/ta/int2001/int2001i.htm
Erfahrungen:
http://www.haustiere.de/forum/thread.php?threadid=2095&sid=5bd2efe3231615feadb28dc24ea274c7

DEr Begriff: Stomatitis ist mir jetzt öfters untergekommen. Vielleicht bietet das einen Anhaltspunkt.
Wirkung von Interferon bei Zahnerkrankungen:
http://www.vitalitys.ch/PDF/Interferon.pdf

Bei der Leber denk nich mal dran..., die Werte sind doch wieder ok, oder?

Als erstes würde ich mal sofort bei den Schmerzen etwas unternehmen wollen. Ob Dus erstmal homöopathisch versuchst mit Arnica D30 oder mit richtigen Schul-Medis, aber da würd ich sofort etwas unternehmen. Muss ja nicht sein mit den Schmerzen.

Ich würde dann abwägen wie die Nebenwirkungen von Interferon sind. Wenn man der kleinen Motte dadurch andere Gefahren etc aufhalst würd ich schon überlegen wie wichtig die Beißerchen denn sind.

Hast Du einen kompetenten Zahn TA?

Liebe Grüße
Jessica
 
AW: Autoimmunerkrankung?

Hallo Jessica,
lieben Dank für die links und Deine Antwort!

Ich bin ja selbst nur Sozialfuzzi und kann mir eine Vorstellung von einer Autoimmunerkrankung nur selbst zusammenstricken, in der Hoffnung, das die nicht allzu phantasievoll wird!

Tinkas Leberwerte sind wieder normal, aber es war schon komisch, dass die Werte aus heiterem Himmel so wild nach oben geschossen sind. Auch der Diabetes an sich ist mir bei Tinka bis heute ein Rätsel- warum bekommt eine 5jährige Katze Diabetes? Der Gedanke an eine Autoimmunerkrankg als einen gemeinsamen Nenner, scheint mir vorübergehend immer mal sehr logisch.

Die Geschichte mit der Gingivitis-Stomatitis hatte ich mir schon gründlich durchgesehen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das zutrifft. Zumindest hätte dann ja das Antibiotikum anschlagen müssen, oder? Auffällig ist freilich, dass Tinka im September eine schwere Halsentzündung hatte, die eigentlich nicht endgültig abgeklungen ist. Sie hatte damals auf das 1. Antibiotikum gar nicht und auf das zweite gut, aber nicht wie erhofft, angesprochen.

Tinka hat letzte Woche schon Arnica bekommen- ich hatte nicht den Eindruck, dass es was bewirkt hat. Die besten Ergebnisse bekommen wir immer noch mit Traumeel hin. Aber vielleicht wäre ein Schmerzmittel mal angesagt??

Kompetenter Zahn-TA? Ja, den HÄTTE ich ganz gerne...:angry: bloß, woher nehmen?

So ein bisschen bin ich schon kirre im Kopf und fange wohl auch an, Gespenster zu sehen... Da bitte ich um Nachsicht, wenn ich anfange, Unfug zu schreiben.
lieben Gruß aus dem Frankenländle
Anja und Motte
 
AW: Autoimmunerkrankung?

Tinka mit Anja schrieb:
Wie bist Du selbst denn wegen der Zahngeschichte bei Tilly vorgegangen? Hast Du auch mal eine Interferon-Behandlung probiert?
Hallo Anja,

Interferon habe ich bis jetzt nicht gegeben. Ich denke aber, es waere schon sinnvoll gewesen wenn Tilly nicht schon so weit fortgeschritten gewesen waere: als ich zum erstmal einen halbwegs kompetenten TA gefunden habe der richtig diagnostiziert hat und mir die verschiedenen modernen Therapiemethoden erklaert hat, waren alle Zaehne schon so stark befallen (ausser den letzten 3), dass sie dringend raus mussten.

Dieser TA war bei Tilly sehr gut, aber als ich dann ein weiteres Mal mit anderen Katzen da war, war ich extrem unzufrieden. Ich gehe deswegen zu einer neuen Tieraerztin die mir empfohlen wurde. Gute Zahntieraerzte sind im Saarland leider mangelware :sad:.

Ich werde alle Alternativen mit der neuen Tieraerztin durchsprechen. Ich bin auch kein Fan von der kompletten Entfernung aller Zaehne. Bei Tilly kommt noch dazu, dass die alten Entzuendungsherde ihren vorderen Unterkiefer angegriffen haben (es sieht aehnlich aus wie Osteoporose) und ich habe Angst, dass der Knochen nicht stabil ist.
 
AW: Autoimmunerkrankung?

Huhu Anja,
ich denke mit dem Typ 1 Diabetes liegst Du bei Tinki evtl nicht falsch...:sigh:
Les mal den Link zu dem Interferon. Ich glaub das AB muss nicht anschlagen bei der Stomatitis. AB ist ja auch immer so eine Sache. Hilft nicht bei Viren und es gibt viele Resistenzen.
Deine Gedanken finde ich auch total logisch. Ich würds vielleicht auch so vermuten. Dann hätte Deine Motte nicht nur eine Autoimmunkrankheit sonder zwei...die vielleicht irgendwie zusammen hängen..

Tinka mit Anja schrieb:
Tinka hat letzte Woche schon Arnica bekommen- ich hatte nicht den Eindruck, dass es was bewirkt hat. Die besten Ergebnisse bekommen wir immer noch mit Traumeel hin. Aber vielleicht wäre ein Schmerzmittel mal angesagt??
Auch Potenz D30? Und wie viel? Ich schau sonst nochmal nach, wie mans am besten gibt... In den Links steht ein Schmerzmittel dabei...Deine Motte muss ja essen und bei Kräften bleiben.

Tinka mit Anja schrieb:
Kompetenter Zahn-TA? Ja, den HÄTTE ich ganz gerne...:angry: bloß, woher nehmen?
Entweder frag ich mal meinen, ob er bei Dir einen kennt oder ich frag mal eine ganz liebe Fori, die eine Datenbank mit Zahn TÄ hat. Schreib mir eine PN mit Deiner Adresse, dann frag ich sie mal. Meinen hab ich auch so gefunden. Sie weiß natürlich nicht wie die sind, die musst Du denn mal abklappern. Zu meinem bin ich erstmal ohne Katzis hin und hab ihm auf den "Zahn gefühlt":wink: .

Liebe Grüße
Jessica
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Autoimmunerkrankung?

Kirsten schrieb:
Gute Zahntieraerzte sind im Saarland leider mangelware :sad:.

Bei Tilly kommt noch dazu, dass die alten Entzuendungsherde ihren vorderen Unterkiefer angegriffen haben (es sieht aehnlich aus wie Osteoporose) und ich habe Angst, dass der Knochen nicht stabil ist.

nicht nur im Saarland, wie Du Dir denken kannst :sad:

*grusel* bei Tinka gibt es noch einen nicht abeklärten "Schatten" im Unterkiefer- die Tierärztin damals meinte, es könnte eine Osteomyelitis sein und versprach mir, dies bei der Zahn-OP abzuklären. Sie hat mir aber nie wieder was dazu gesagt.
Hat Tilly sowas?

lG
Anja
 
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