Freestyle Libre oder Libre 2/3

Der Freestyle Libre 2 Sensor ist der kleinere von beiden Sensoren und an der Stelle hinter dem Schulterblatt ist er gut kompatibel mit unserer Katzenklappe und stößt beim Durchgang nicht an. Allerdings muss ich erwähnen, dass wir das größere Klappenmodell haben.
11,6 cm lichte Weite in der Höhe - wie bei Surepet für Katzenklappen vorgesehen - hatte bisher für alle unsere Katzen nicht gereicht, auch nicht für die schlanken.... daher haben wir eine Surepet Haustierklappe, die ist ein klein wenig höher und etwas breiter.
 
Nun, das war auch unsere Sorge, dass man im Garten auch gleich 50-Euro-Scheine verteilen könnte.....aber nein, es haftet gut, wenn man zunächst die Fläche genau aussucht und dort sorgfältig rasiert.

1. Nach oben mindestens 5 cm Abstand zur Wirbelsäule einhalten
2. Nach vorne mindestens 3 - 4 cm Abstand zum hinteren Teil des Schulterblatts lassen
3. Die Fläche, welche deutlich größer sein muss, als 2 Euro benötigen würden, trocken glatt rasieren
4. Danach das Areal mit einem Nassrasierer superglatt rasieren
5. Die Haut mit Alkohol abstreichen und gut trocknen lassen

Einer Hauskatze könnte man zum Beispiel einen Katzenanzug von MPS der Größe M überziehen. Erstaunlicherweise tolerieren die meisten Katzen aber den Messfühler. Es ist darauf zu achten, dass die Haut unter dem Klebebereich nicht faltig oder verzogen ist, da sie sich sonst unter der Klebefläche wieder "ausrichten möchte" und damit einen Störfaktor bilden könnte....

Hallo Conny, hast du ein Foto von der Platzierung? Unser Striezel ist sehr ist sehr adipös und in der Folge nicht sehr bewegungsfreudig. Die dicke Wampe bietet sich förmlich an für einen Versuch, den Sensor zu kleben.

Einer Hauskatze könnte man zum Beispiel einen Katzenanzug von MPS der Größe M überziehen. Erstaunlicherweise tolerieren die meisten Katzen aber den Messfühler. Es ist darauf zu achten, dass die Haut unter dem Klebebereich nicht faltig oder verzogen ist, da sie sich sonst unter der Klebefläche wieder "ausrichten möchte" und damit einen Störfaktor bilden könnte....
 
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Ja, es ist für uns die beste Möglichkeit, eine gewisse Sicherheit über den Verlauf in der messfreien Zeit zu bekommen. Gerade bei sehr scheuen Katzen ist diese schonende Messmethode für eine Verlaufskontrolle prima. Das Gerät ist selbstverständlich nicht für Katzen validiert und man muss wissen, dass es sich um Gewebezucker handelt, nicht um den Blutzuckerspiegel, welcher dem Gewebezucker zeitlich vorausgeht. Das aufgeklebte "Plättchen"(der Sensor) ist keineswegs "gruselig", wie hier vermutet, sondern wird super toleriert, wenn es an der richtigen Stelle und auf die spannungslose Haut geklebt wird. Der Messfühler ist im Übrigen kein starres Metall wie man vielleicht meinen könnte, sondern ein biegsames, superfeines Filament.
 
der Sensor ist mit sensibler Messtechnik ausgestattet - es kann passieren, dass er nicht die vollen 14 Tage hält, jedoch ersetzt der Hersteller in diesem Fall den Sensor i.d.R. kostenfrei - Achtung hier kommt der wichtige Punkt für das Reklamationsgespräch - wenn der Einsatz wie vorgeschrieben stattgefunden hat: nämlich an der Rückseite des menschlichen Oberarms.
 

Erfahrungsbericht über den Einsatz vom Freestyle Libre von Conny mit Chili​

Freestyle Libre 2 - Einsatz an der Katze mit Diabetes



Katzenbesitzer haben mit dem Sensor größtmöglichen Informationsgewinn. Besitzer und Katze bekommen durch den möglichen Verzicht auf die blutige Messung deutlich mehr Freiheit und mehr Lebensqualität. Wir können den Freestyle Libre II mit den unten genannten Einschränkungen sehr empfehlen. Ohne diese Messhilfe hätten wir die häufigen Niedrigzuckerereignisse neben den wenigen "blutigen" Messpunkten eines Tages/Nachts nicht wahrgenommen. Der Sensor ist gut für den Rückblick der nächtlichen Überwachung oder während der Abwesenheit des Besitzers. So kann man z.B. auch schnell sehen, dass bzw. wenn und wann zu viel Insulin eingesetzt wurde



Positiv

1. Die Katze kann damit in den Garten, das Lesegerät muss nicht in der Nähe des Sensors bleiben
der Sensor misst fortlaufend und beim Scannen wird die im Sensor gespeicherte Kurve seit dem letzten Scanvorgang jeweils mit übertragen (mind. alle 8 h)
2. Der Sensor wird vom Tier gut toleriert,
3. Das Scannen geht geräuschlos auf Knopfdruck in 2-4 cm Abstand innerhalb von 2-3 Sekunden
4. Es wird automatisch aus der Dauermessung eine Tendenz errechnet und direkt angezeigt
5. Niedrigzuckerereignisse werden nochmal gesondert gezählt,
6. Eine Statistik zeigt, wie lange der Körper über einen Zeitraum von 1, 2 Wochen oder länger im "Zielbereich" war und wie lange im Unterzucker oder im Hochzucker
7. Das Tagesdiagramm zeigt die komplette Messwert-Kurve inkl. Niedrigzuckerereignisse und Hochzuckerphasen ohne Streichungen -
das Tagesmuster hingegen streicht die Ausreißerwerte und mittelt den Verlauf über mehrere Tage
8. Ereignisse mit Niedrigzucker werden pro Tag gezählt und angegeben (wir waren überrascht, dass zwischen den zwei Injektionsmesspunkten MPre mit moderaten Werten innerhalb von 24 Stunden bis zu 12 (!) Niedrigstzuckereintritte unter 48 stattgefunden hatten - das hätten wir den "blutigen" Werten am Abend und am Morgen nicht angesehen .... )
9. Verzicht auf die "blutige" Messung am Katzenohr ist möglich, wenn z.B. der Sensor kurz vor der Insulininjektion einen Zuckerwert >200 mg/dl misst; hier kann der Katze die blutige Zuckermessung erspart werden, weil eine Abweichung von 10-30 mg/dl keine so große Konsequenz hat wie im Niedrigzuckerbereich (bitte trotzdem immer nach ein paar Minuten noch zwei mal scannen (Temperaturvalidierung), bevor man spritzt)
10. Der Sensor kann wahlweise mit einer App mit dem eigenen Smartphone gescannt werden oder man bekommt ein spezielles Lesegerät
das Lesegerät funktioniert einwandfrei und lässt sich an den PC anschließen
11. Den Normbereich kann man im Lesegerät und in der App in gewissen Grenzen selbst festlegen, Alarme kann man ein- oder ausschalten
12. Wenn man innerhalb der ersten Stunde nach Applikation des Sensors diesen zuerst am Lesegerät und unmittelbar danach an der Smartphone App anmeldet, soll es möglich sein, beide Lesesysteme parallel an einem Sensor zu "betreiben" - wir hatten nur das Original Libre 2 Lesegerät genutzt, welches anschauliche Statistiken auf Knopfdruck erstellt.

Negativ

1. Temperaturschwankungen scheinen zu Ausreißern in der Kurve zu führen - bei Kälte meist nach oben, (wichtig für das Monitoring bei Freigängern) = nicht sofort nach dem Hereinkommen messen!
2. im fortlaufenden Vergleich weicht der Sensor manchmal um 10-20 mg/dl ab
3. Falls der Sensor kurz vor Insulingabe einen Niedrigzucker-Wert misst: hier muss man zwingend vor Insulingabe trotzdem blutig BZ messen, weil der Gewebezucker zu stark abweichen kann oder das Tier vielleicht noch nicht gut eingestellt ist (= die aktuelle Insulinmenge könnte noch zu hoch sein). In den Niedrigzuckerbereichen ist eine Gegenmessung aus Sicherheitsgründen daher vor der Insulinanpassung unerlässlich
4. Die Laufzeit beträgt lediglich 14 Tage, danach stellt der Sensor die Messung ein. Mit einem Bubble-Transmitter könnte man die Laufzeit auf 28 Tage verlängern - dies gilt jedoch lediglich für den Einsatz von Freestyle Libre (Vorgängermodell)
5. Der Sensor ist in Bezug auf die Laufzeit recht hochpreisig (ca. 59 Euro / Stand Mai 2021)
6. Der Hersteller hat damit noch Monopolstellung, es gibt aktuell keine vergleichbaren Alternativen
7. Die App zum Scannen des Sensors scheint nicht mit jedem Smartphone zu funktionieren (Stand Mai 2021)

Unser Fazit:

Auch wenn das Gerät herstellerseitig nicht für Katzen validiert ist, ist es eine wunderbare Hilfskraft, wenn man eine Verlaufskontrolle sucht, weil man tagsüber nicht da ist oder nächtlich keine blutigen Messungen vornehmen kann. Gut geeignet ist der Sensor für alle, die unsicher sind und die überlappende Wirkung von Lantus bei Ihrem Tier besser verstehen möchten, um es kurz- bis mittelfristig optimal einzustellen, denn was zwischen unseren üblichen Messpunkten passiert, sehen wir ohne Sensor nicht.
Die Klebekraft der Sensorfläche ist ausreichend (ggf. mit einem kleinen Trick), um 14 Tage (und länger!) an einer ruhigen bis normalaktiven Katze zu haften, wenn man die Vorbereitungen - wie in diesem Thread beschrieben - einhält. Für die Einstellung im Niedrigzuckerbereich und Bereichen unter 100 mg/dl ist die Blut-Kontrollmessung vor der Einheitenanpassung stets unverzichtbar:
Änderungen im Gewebezucker folgen stets einige Zeit nach der Blutzuckerspiegeländerung: Diese Refraktärzeit ist physikalische Grundlage dieser Messform und muss daher grundsätzlich mit einkalkuliert werden: Das Gerät dient nicht grundsätzlich als Ersatz zur Blut-Kontrolle kurz vor der Spritze, weil es keinen Blutzuckerspiegel, sondern lediglich den Gewebezuckerspiegel misst. Aber genau bei diesen Kandidaten, die sich noch in der Einstellung befinden und noch schwanken, kann es zeitnah zur individuellen Dosisanpassung beitragen und helfen, den Diabetes der eigenen Katze besser zu verstehen.

In folgenden Fällen kann der Sensor aber tatsächlich die Blutzuckermessung am Ohr der Katze ersetzen:
a) Bei gut eingestellten Katzen und waagrechtem Tendenzpfeil im Messgerät könnte man auf die Vergleichsmessung vor dem Spritzen schon mal verzichten.
b) Bei Katzen mit Werten über 200 mg/dl spielt die Abweichung von 10-30 mg/dl vor dem Spritzen auch keine große Rolle, hier könnte man dem Tier das blutige Nachmessen sparen. Wer unsicher ist, wartet einige Minuten und macht ein paar Vergleichsscans.
c) Bei allen Zwischenwerten, sofern sie nicht maßgeblich im Unterzuckerbereich liegen
 
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