Ginny

Torsten1

Benutzer
Hallo , ich hab mich jetzt mal im Forum hier angemeldet weil ich gerne wüßte was bei unserer Ginny dazu geführt hat, dass wir sie einschläfern lassen mußten.
Unsere Ginny ist 17 Jahre alt geworden. Mit 9 Jahren wurde bei ihr Diabetes festgestellt. Nach einigen Versuchen mit Procink und noch einen anderen Insulin davor , sind wir beim Lantus gelandet. Sie war mit Lantus sehr gut eingestellt und stabil. Hometesting haben wir nicht gemacht weil sie sehr stabil war und wir an den Ohren kein Blut mehr abnehmen konnten. Laut Tierarzt waren dort die Venen verschlossen. 2014 kamen dann noch Kreislaufprobleme durch hohen Blutdruck dazu. Dagegen hat sie sie am Tag ein halbe Tablette Amodip bekommen. Überprüft haben wir den Blutzucker wenn wir beim Tierarzt zum Check waren. Sie hat gut gefressen und normal getrunken. Die Pinkelklümpchen im Katzenklo waren sehr klein. Unser Tierarzt meinte so müsste es auch sein wenn die Diabetis gut eingestellt ist.
Leider hatte dann Ginny Probleme bei schwülen heißen Wetter. Der Kreislauf hatte dann schlappgemacht und sie hat viel gelegen. So war es auch letzten Freitag. Sie war ein bischen matt hat aber gefressen. Da wir die Situation schon oft erlebt hatten und Ginny danach immer recht schnell wieder ok haben wir an unserer Routine auch beim Insulin geben nicht verändert. Es war ja 9 Jahre lang in Ordnung. Lantus haben wir 4 Einheiten gespritzt , natürlich erst seitdem sie mit Lantus eingestellt war.
Am Montag Abend dann war der Stuhl schon ein wenig weich und Dienstag hatte sie dann Durchfall. Sie hat aber immer noch normal gefressen. Mittwoch Morgen hat sie dann gekrampft und wir sind zum Tierarzt. Der hat eine extreme Unterzuckerung festgestellt und ihr zum Krampflösen Demazepan gegeben. Dehydriert war sie nicht. Ihr wurden Infusionen gegeben und Zuckerlösungen um den Blutzucker nach oben zu bringen. Gleichzeitig wurden kleine Dosen Insulin gegeben um den Zuckerspiegel wieder nach unten auf das normale Maß zu bringen. Am Abend hat uns dann der Tierarzt angerufen und gesagt, das Sie es nicht hinkriegen der Blutzuckerspiegel immer hin und her schwankt und die Katze krampft. Wir sollten sie in eine Tierklinik überführen und dort stationär 3 bis 5 Tage behandeln lassen. Die Katze hatte schon wieder Demazepan zum Entkrampfen bekommen, hat dadurch auch geschlafen und war nicht ansprechbar. Wir wollten unsere Ginny aber mit den ganzen Vorgeschichten und aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr quälen und haben uns entschieden sie einzuschläfern.
Weshalb schreibe ich hier: Wir wissen immer noch nicht , warum diese Situation entstanden ist , auch der Tierarzt meinte , dass es aufgrund des Durchfalls zur Unterzuckerung gekommen ist und das Alter der Katze. Wir wissen aber nicht ob das tatsächlich so ist und würden es gerne wissen. Deshalb meine Anfrage an das Forum.
 
Hallo Torsten,

es tut mir sehr leid, dass ihr Ginny auf so dramatische Weise verloren habt.

Leider weiß man nicht, ob die Werte einer Katze stabil sind, wenn nicht der BZ regelmäßig ( besonders vor den Pres) gemessen wird. Der beim Tierarzt gemessene Fruktosamin-Wert ist ein 2-3 Wochen Durchschnittswert, der nicht verrät, ob die Katze zwischendurch immer mal wieder unterzuckert war. Es kann immer Schwankungen geben und der Bedarf die Dosis anzupassen. 4 IE ist schon recht viel. Dass Venen sich komplett verschließen, fällt mir schwer, mir vorzustellen...aber vorher habt ihr ja wohl immer den BZ erfolgreich gemessen, oder?

Dass die schwere Unterzuckerung am Durchfall lag, ist leider sehr wahrscheinlich. Die Insulin-Dosis muss unter solchen Umständen reduziert werden. Am Alter lag die Unterzuckerung sicher nicht. Im Grunde hätte es auch jederzeit vorher schon passieren können.
Warum der TA Glukose und gleichzeitig Insulin gegeben hat und sich dann wundert, dass der BZ hin und herschwankt, verstehe ich nicht. Sie hätte für den Tag sicher mit einem höheren BZ ohne Insulin klarkommen können.

Ich wünsche euch viel Kraft bei der Verarbeitung dieses traurigen Erlebnisses!
 
Wir haben früher immer gemessen. Blut am Ohr genommen. Der Tierarzt hat wenn wir da waren aber selbst nichts aus dem Ohr bekommen. Hat dazu immer die Pfote genommen. Auf der Rechnung steht folgendes:ketoazidose durch entgleisten Diabetes mellitus, Krampfanfall durch reaktiven gehirnödem, komatöser Zustand, Hypokaliamie, Gastroenteritis,
Hatte sie Überlebenschancen gehabt in der stationären Behandlung? Die erste Tierärztin die früh die Behandlung eingeleitet hatte meinte 50 zu 50. Die andere Tierärztin die Abends da war konnte uns verstehen daß wir so entschieden haben . Es ist schwer, damit klarzukommen und ich mache mir Vorwürfe es nicht erkannt zu haben. Aber sie hat so etwas noch nie gehabt und gezeigt. Ginny war ein guter Versteckter. Ich hätte nie gedacht das das eine Unterzuckerung ist und mit dem Durchfall in Verbindung steht. Als sie bei uns zu Hause gekrampft hat habe ich gedacht es ist ein epileptischen Anfall aufgrund des Alters. Im Nachgang weiß ich nicht ob die stationäre Behandlung noch was bewirkt hatte. Als ich sie aber in dem Zustand gesehen habe, wollte ich sie in Ruhe gehen lassen. Die Zweifel bleiben aber trotzdem ob es richtig war
 
Eine Ketoazidose entsteht bei dauerhaft zu hohen BZ-Werten, nicht bei einer Unterzuckerung.
Es ist nicht möglich, als Außenstehender zu sagen, was die Krampfanfälle ausgelöst hat, bei diesen vielen Diagnosen. Es kann auch ein epileptischer Anfall gewesen sein.
Ein Gehirnödem und auch eine Hypokaliämie alleine können schon zum Tod führen.
Deshalb glaube ich, ihr habt richtig entschieden. Vermutlich hättet ihr nicht eure 'alte' Ginny wiederbekommen, sondern ein verändertes, krankes Tier, wenn der TA oder die Klinik es überhaupt geschafft hätten, sie zu retten.
Wahrscheinlich habt ihr Ginny viel Leid erspart. RiP Ginny!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für Deine Worte. Sie war meine Katze . Sie war sehr sanft und lieb, keine Kratzbürste. Unsere erste Katze die Sunny hatte Krebs. Sie musste 4 Jahre vor der Ginny gehen. Davor hatten wir noch ein Katerchen den Lui den mussten wir mit einem Jahr einschläfern lassen, er hatte Fip. Ich hab ihn als Kitten mehr tot als lebendig im Feld gefunden und mit nach Hause genommen. Die Wohnung ist jetzt so leer, das ist schon traurig.
 
Ja, ich habe es leider auch schon erlebt, wie traurig es ist, ein geliebtes Katzenwesen zu verlieren. Und auch, wie man mit sich und seiner Entscheidung immer wieder hadert. Deshalb fühle ich mit dir und weiß, wie es dir jetzt geht.
Fühl dich gedrückt.
 
Vielen Dank für Deine lieben Worte. Ich möchte einfach nochmal die Beschreibung hier ins Forum stellen, was der Tierarzt alles gemacht hat. Auch um Eure Meinung dazu zu hören,ob die durchgeführten Maßnahmen zu den gestellten Diagnosen passen.

Diagnose: Ketoazidose durch entgleistem Diabetes Mellitus, Krampfanfall durch reaktives Gehirnödem, komatöser Zustand, Hypokaliämie,Gastroenteritis


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Durchgeführt wurden: Menge

Allgemeine Untersuchung mit Beratung ( 20 g ) 1,00

Injektion intramuskulär ( 504a,aa) 2,00

Stationäre Unterbringung pro Tag
ohne Behandlung und mit Futterkosten 1,00


Blut, Blutprobenentnahme , Einzeltier, venös ( BI 5a ) 6,00

Blut, Blutuntersuchung , Einzelparameter 1,00
Blutausstrich mit Färbung und Differenzierung ( BI 7a )

Labor FUji Glucose 6,00

Labor Fuji Na-CI-K 2,00

Comprehensive S-Panel 1,00

Injektion subkutan ( 504a,aa ) 4,00

Venenkatheder 1,0

Venenkatheder einlegen ( 504b,ba ) 1,00

Strahlendiagnostik, Aufnahme, je erste und zweite
Aufnahme ( 410b ) 1,00

Eingeben von Medikamenten zb. Instillation von Medikamenten 1,00
in das Euter ( 501 )

Überwachung von Intensivpatienten bei Tag ( 60 ) 1,00

Injektion intravenös ( 504b ) 1,00

Euthanasie 1,00
 
Hallo Torsten,

es tut mir sehr leid, dass du Ginny so plötzlich gehen lassen musstest. Wir alle hier mussten auch schonmal ein über alles geliebte Fellnase gehen lassen und kennen die Gefühle und auch die Schuldgefühle, die man dann hat. Man kann es halt nicht mehr rückgängig machen, aber war es richtig? Die Frage kommt dann auf.
Es ist nicht möglich, als Außenstehender zu sagen, was die Krampfanfälle ausgelöst hat, bei diesen vielen Diagnosen. Es kann auch ein epileptischer Anfall gewesen sein.
Ein Gehirnödem und auch eine Hypokaliämie alleine können schon zum Tod führen.
Deshalb glaube ich, ihr habt richtig entschieden.
Sehe ich auch so. Wahrscheinlich hast du intuitiv richtig entschieden. Du kanntest deine Katze am besten.
 
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