Lena's Kiessa - wieder mit Lantus

Hallo Silke,

ja das macht alles Sinn was Du beschrieben hast. Und Du hast auch damit Recht, dass der Hunger ihn extrem stresst. Wir werden ihm ab heute mehr zu Essen geben! Habe aber immer noch etwas "Angst". Wir haben irgendwie das Gefühl, dass wir keine Kontrolle haben, wir versuchen sein Verhalten zu analysieren und zu verstehen... aber irgendwie ... kriegen wir den Dreh nicht raus. Und dann sind wir noch zusätzlich unter "Zeitdruck", weil man das Diabetesproblem so schnell wie möglich in den Griff kriegen möchte, damit das sich nicht noch mehr auf sein Herzleiden ausübt. Wir sind alle mit der mit der Gesamtsituation überfordert, aber wir bleiben optimistisch.

Trockenfutter bekommt er gar nicht. Er bekommt beides Roh und -Kochbarf. Wir versuchen auch immer mit den Fleisch- und Fischsorten zu variieren und setzten sehr auf Innereien , weil die viele Vitamine enthalten. Zusätzlich kriegt er noch Calcium, Taurin und Lachsöl. Er kriegt auch Gemüse untergemischt, weil wir festgestellt haben, dass Kürbis und Zucchini seine Verdauung anregen. Möhren kriegt er sehr selten. Ei kriegt er auch. Ich habe aber auch schon das Feline Complete bestellt. Und natürlich kriegt er ja das Animonda Nassfutter.

Auch mit dem Thema sind wir ein wenig überfordert. Aber langsam wird's.

Was die nächtliche Fütterung betrifft, so schläft er eigentlich durch. Er geht um 22 ins Bett und steht dann mit uns um 4:30 auf.

Ich habe den März jetzt soweit vervollständigt. Die Medis und deren Dosierung folgen heute im Laufe des Tages.

Ja das Zahnthema ist schwierig. Sein Zahnfleisch sieht momentan aber recht gut aus. Keine Entzündungen und beim Fressen hat er auch keine Probleme!

Das freut uns wirklich zu hören, dass man das in den Griff kriegen kann. Seit 3 Monaten probieren wir nun rum. Und die Ärzte beraten ja einen auch nicht. Beim letzten Besuch hat er uns vom Barfen abgeraten und gemeint wir sollten zu ProZinc wechseln. Ach ja... Trockenfutter sei ja auch kein Problem... naja

Ich habe noch eine Frage zum Fructosaminwert:
am Anfang der Behandlung lag er ja bei 510, nun liegt er bereits bei 710. Wieso steigt er trotz Insulinzugabe? Und wenn wir jetzt seine Dosis konstant erhöhen, wird der Fructosaminwert sinken oder bleibt er konstant hoch, bis man die passende Dosis gefunden hat?

Dankeschön für die Links :)

Liebe Grüße
 
Der Fructosamin ist ein "Langzeitzuckerwert"
Es ist der Durchschnittswert der vegangenen 1-3 Wochen an.
Die Blutzuckerwerte Kiessa sind zu hoch und das spiegelt sich im Fructosamin.
Vegiss den aber mal - du misst ja täglich seine Werte. Dieser Wert ist nur zwingend nötig bei Diagnisestelung und bei Tieren, die nicht zuhause überwacht werden.
Der Fructosamin wird aber sinken, wenn die BZ-Werte dauerhaft sinken.
 
Hallo Lena,

der Fructosaminwert ist der Wert für Langzeitzucker und bildet in etwa die Durchschnittswerte der letzten 2 Wochen ab. Gut möglich, dass ihr den Diabetes recht schnell festgestellt habt (1. Messung) als seine Werte ohne Insulin noch nicht gar so hoch waren. Dann sind die Werte leider trotz Insulin immer mehr angestiegen bzw. sind sehr stark geschwankt mit vielen hohen Werten dabei. Die schon zu Anfang sehr belastete Bauchspeicheldrüse wurde immer mehr belastet durch die nicht ausreichend Zufuhr an Fremdinsulin, dann steigen die Werte und eben auch der Fructosaminwert. Sobald die Insulindosis passt und der BZ dann idealerweise mind. 2 Wochen ständig im physiologischen Bereich (also ca. 50-120) bzw. nahe daran ist, würde eine Messung des Fructosaminwertes locker einen Wert innerhalb der Tolerenz (normalerweise unter 365) ergeben.
Wenn ich bei meinem Sindbad ca. alle 6 Monate ein geriatrisches Profil als Blutbild machen lassen, wo der Fructo enthalten ist, dann ist das genau so, weil seine Zuckerwerte mit Lantus eben dauerhaft gut liegen.
Den Fructo müsst Ihr aber überhaupt nicht regelmäßig messen lassen, da Ihr ja Hometesting macht und den Glukosewert sowieso ständig überwacht. Den Fructo beim TA macht man nur um eben Diabetes festzustellen und bei Haltern, die kein Hometesting machen, was leider immer noch bei vielen TÄ üblich ist, genauso wie Caninsulin zu verschreiben. Diese Praxis ist leider völlig veraltet.

Barfen bei Katzen ist eine Wissenschaft für sich und nicht ganz einfach. Ich habe mit Felini complete angefangen, das ein echtes Anfängersuppi und nehme es heute noch gerne, wenn ich nicht so viel Zeit habe. Damit dürft ihr aber keine Leber zufüttern, da es schon ausreichend VitA enthält. Ein prima Rezept damit ist kleingeschnippeltes Muskelfleisch (ich ergänze verschiedene Fleischsorten wie Huhn, Pute, Rind, Wild, Lamm zumeist mit Hühnerherzen und -mägen, weil man die leicht als TK-Ware bekommt) mit der passenden Menge Felini complete, Wasser und ca. 5-10% Raspelgemüse (z.B. Kürbis, Zucchini, Karotten, rote Beete, Gurke) oder eingeweichte Samen (Floh, Chia, Sesam etc.) mischen, gerne einen Schuß Lachsöl für den Omega3-Fettausgleich dazu, fertig. Ich mache immer gleich größere Mengen (2-4 kg) und friere es portionsweise ein. Bei Kochbarf muss man darauf achten, dass die Zusätze (Felini und Co.) anhand des rohen Fleischs abgewogen werden und man diese erst in das abgekühlte Fleisch untermischen darf, da einige Vitamine hitzeempfindlich sind.
Nur Calcium und Taurin zu ergänzen ist schwierig, da fehlt dann u.a. Phosphor, wenn man keine Knochen füttert und auch Eisen muss man entweder durch Blut, Fortain oder Eisentabletten ergänzen. Salz gehört natürlich auch immer noch mit rein für ausreichen Natrium und Chlor. Ich könnte die Liste locker noch um Vitamin A, B, D, E sowie Jod, Zink, Kupfer und Mangan ergänzen. :wink2: Diese Vitamine und Spurenelemente sind zwar i.d.R. teilweise in dem gefütterten Fleisch, Innereien und/oder Fisch enthalten, aber ich schaffe es eigentlich nie diese alle in ausreichender Menge in einem Rezept hinzubekommen, sodass ich die meisten davon noch mehr oder minder künstlich ergänzen muss.
Ein gutes Buch was wie ich finde schön Licht in den "Barf-Dschungel" bringt und auch einige Anfängerrezepte enthält, ist das Buch von Doreen Fiedler "einfach barf: Leitfaden für natürliche Katzenernährung".
Da ich auch nicht unbedingt gern alles selbst ausrechnen möchte, finde ich die Nutzung eines Barf-Kalkulators absolut hilfreich. Ich verwende den von einfach-barf. Es gibt aber noch weitere. Zumeist zahlt man einen kleinen Obolus (3-5 EUR) und kann sich den Barf-Kalki dann im Internet downloaden.
Ich kann Dir bei Bedarf gerne noch weitere Tipps zum Thema Barfen geben, dafür ziehen wir dann aber besser um ins eigene Ernährungsboard.

LG
Silke
 
Huhu, danke für die ausführliche Antwort! Der Arzt wollte nämlich, dass wir in zwei Wochen wiederkommen, damit der Fruktosaminwert gemessen wird.

Das Buch ist bestellt, danke auch für diesen Tipp! Und nu habe ich die Befürchtung, dass mein Kätzchen nicht genug Vitamine etc. bekommt :(

So eine typische Situation, Kiessa wurde um 12:30 gefüttert! Er ist dann zufrieden in sein Körbchen gegangen, hat geschlafen, ist aufgewacht und hat sich gewaschen! Dann plötzlich steht er auf und schreit, als hätte er drei Tage nichts zu Essen bekommen. Normalerweise würde ich ihn jetzt bis 16:30 schreien lassen, dann sein Zucker messen und ihn umgehend füttern! Wie verhalte ich mich richtig? Wenn ich ihm jetzt was zu essen geben, verfälscht das ja seinen PreWert!?
 
Das Geld könnt Ihr Euch sparen. Ihr messt ja täglich mehrfach. Das müsste der TA ja eigentlich wissen. :wink2: Die ausgedruckte Wertetabelle des laufenden Monats könnt Ihr dem TA beim nächsten Besuch ja mitbringen. Das sollte dann ausreichend sein für seinen Überblick. Wenn aber sonst kein Check ansteht, braucht ihr in 2 Wochen gar nicht zum TA.
Lass Dir noch das letzte BB geben oder zuschicken. Du kannst alle gemessenen Werte gerne hier einstellen, dann schaue ich mal drüber.
Einige Werte wird ja in den umfassenden Blutbildern (geriatrisches oder großes BB) mitgemessen (Calcium, Magnesium, Phosphat, Natrium, Kalium etc.). Wenn die beim letzten BB innerhalb der Referenz waren, dann würde ich mir jetzt nicht so große Gedanken machen. Eine Schieflage (Mangel oder Überversorgung von Vitaminen und Spurenelementen) entsteht oft erst über einen längeren Zeitraum, dann kann der entstandene Schaden allerdings irreparabel sein.
Da Katzen wesentlich einseitiger ernährt werden als Menschen (oder auch Hunde) und sich ihren Bedarf nur aus tierischen Stoffen decken, muss man da einfach exakter vorgehen. Wobei das für manche Menschen , die sich sehr einseitig von Fertigprodukte etc. ernähren, sicher auch nicht verkehrt wäre, wenn sie einen Essenskalkulator hätten. :wink2:

Also 1-1,5 h vor dem PRE ist das natürlich etwas blöd noch was zu füttern. Ich würde ihn jetzt nochmal warten lassen, evtl. kannst Du ihn ja ein Viertelstündchen heute früher messen und füttern.
Und wenn er dann ab sofort größere Portionen bekommt, ist der Hunger vor dem nächsten PRE hoffentlich nicht mehr ganz so schlimm.
 
Das ging ja schnell! Danke! Ja um die Blutwerte kümmere ich mich! Hatte ich sowieso vor! Die werde ich hier auf jeden Fall hochladen, und dir Bescheid geben!

Also wir versuchen ihm eigentlich alles zu geben! Er kriegt in der Woche mehrere verschiedene Fleisch und Fischsorten, dann der mix zwischen Nassfutter, Roh und gekochtem! Ei und ab und zu Quark steht auch auf seinem Speiseplan! Er kriegt auch (hoffentlich) Natrium, Calcium etc. durchs Wasser! Er trinkt nämlich Volvic oder Vettel! :) Aber trotzdem werde ich mir deine Tipps natürlich zu Herzen nehmen!

Ja da ist ein guter Plan! Danke :)
 
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