AW: Nur durch Fütterung Diabetes in Griff kriegen?
Hallo Jenny,
Seit Baby war sie schon so. Wobei es schon geringfühgig besser geworden ist. Wenn ich im Bett liege z.B. legt sie sich auch dazu und wenn ich dann ganz flach meinen Arm zu ihr bewege ohne mich "groß" zu machen, dann kann ich sie wunderbar streicheln, dann gibt sie auch Köpfchen usw. aber wehe ich bewege mich einmal zu viel, zup ist sie weg.
das klingt für mich eher so, als hätte die Katze mal etwas schlimmes erlebt, was für sie so nachhaltig einprägsam war, daß sie es bis heute nicht vergessen kann. Bei Menschen würde man das "traumatisiert" nennen. Und auch Menschen können ein solches Erlebnis nicht aus eigener Kraft überwinden, ihr gesamtes Verhalten verändert sich danach, obwohl sie das sogar teilweise benennen können (zb. jemand, der nach einem Autounfall nie wieder in ein Auto steigt). Hier hilft bei Menschen eine spezielle Therapieform, auch für Tiere gibt es etwas ähnliches. Es sich operante Konditionierung und wird in Form des sogenannten Clickertrainings durchgeführt.
Beim Clickertraining herrschen für das Tier absolut durchschaubare und vorhersehbare Bedingungen, dadurch fällt es ihm wesentlich leichter, sich auf Lernerlebnisse einzulassen, die dann auch nachhaltiger wirken.
Allerdings ist das gerade bei so einem scheuen Tier wie deiner Katze keine schnelle Sache. Insofern würde ich den Diabetes jetzt zähneknirschend aber besser als gar nicht mittels regelmäßiger Bestimmungen des Fructosamin-Wertes beim Tierarzt "anbehandeln". Damit ist keine gute Einstellung möglich, aber man kann doch zumindest mit einer Mindestmenge Lantus verhindern, daß es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommt. Und das wiederum verschafft dir die Zeit, mit deinem Tier gezielt an vertrauensbildenden Maßnahmen zu arbeiten, bis du dann irgendwann auch zum
"medical training" kommen kannst beim clickern.
Hier gibt es ein Video (das man in voller Länge bei
www.lasercats.de kaufen kann), auf dem das Prinzip des Clickertrainings gut ersichtlich wird. Nur müßte es bei dir eben zuallererst nicht darum gehen, daß die Katze lernt, sitz zu machen oder zu balancieren, sondern daß sie überhaupt erstmal freiwillig zu dir kommt, wenn du in voller Größe auf dem Fußboden sitzt. Aber auch das geht mit dem Clickertraining vorzüglich. Als mein Stevie bei mir einzog, war er ein schwarzer Schatten in der dunkelsten Ecke meines Kleiderschranks, eine total panische, wild aufgewachsene Katze. Mittels Clickertraining habe ich ihn binnen relativ kurzer Zeit dazu gebracht, mich nicht mehr als das personifizierte Übel schlechthin zu betrachten, sondern langsam aber sicher richtig zutraulich zu werden.
(
Die Beschreibung davon findest du auf meiner homepage. Unter "Stevie" einpaarmal weiter clicken bis zum 03.03.09.)