AW: Rudis Röntgen: auffällige Lunge und Leber
Hallo Nadja,
...Wir sind ja bisher von altem Narbengewebe ausgegangen, nur jetzt ist es wohl stärker geworden... Hoffentlich haben wir das nicht mit dem Röntgen angerichtet...
das glaub ich nicht. Ich hab heute mittag mal bei google gespickt, was es mit weißen Flecken auf der Lunge auf sich haben kann, und da kommen wohl eine Menge Ursachen in Frage. Irgendwelche entzündlichen Vorgänge, wie sie bei Bronchitis, COPD (chronische obstruktive Lungenerkrankung) und Asthma vorkommen, ein Emphysem, von dem ich mir aber nicht vorstellen kann, dass Rudi es hat, auch Krebs/Tumore, aber ich würde mal nicht gleich das Schlimmste annehmen.
Bei Asthma wird auf Dauer das Röntgenbild der Lunge ziemlich typisch, ist es aber auch nicht von Anfang an. Als Rudi Kortison bekam, wurde das Husten denn da besser? Asthma reagiert sehr gut auf Kortison, ausreichende Dosierung vorausgesetzt. COPD wird auch mit Kortison behandelt, reagiert aber nicht ganz so gut darauf wie Asthma. Mein Blue hat ja auch Asthma oder COPD, ich inhaliere inzwischen schon seit langem mit ihm, und das klappt sehr gut.
Eine chronische Bronchitis würde ggf. eine andere Behandlung erfordern, denn da wären höchstwahrscheinlich Bakterien mit im Spiel. Mir wurde damals eine Lungenlavage empfohlen, die ich allerdings nicht habe machen lassen, weil mir für Blue das Narkoserisiko zu hoch war. Und da sein Husten mit den Inhalationen gut zu behandeln ist, hat sich das mit der Lavage auch erübrigt.
Ansonsten kann man mit der Lavage eine Probe aus der Lunge gewinnen und feststellen, welche Erreger da am Werk sind und dann ggf. gezielt behandeln. Je länger eine chronische Bronchitis besteht, umso wahrscheinlicher unterscheiden sich die Erreger in den Bronchien von denen, die evtl. in einem Rachenabstrich gefunden werden.
Noch eine Idee wären Lungenwürmer. Nicht unbedingt wahrscheinlich, aber auch nicht ganz auszuschließen, wenn Rudi Freigänger ist.
Mal sehen wie die Ärztin aus der Klinik die Bilder "liest". Vielleicht wäre dann (wenn überhaupt) eine Endoskopie besser? Wir wollen Rudi auch nicht mit tausend Arztbesuchen quälen.
Klar, und manche Untersuchungen sind auch nicht ganz ungefährlich. Mit seinem Lungenproblem hat Rudi ein erhöhtes Narkoserisiko, und eine Lavage oder auch eine Bronchoskopie können nur unter Narkose gemacht werden. Zumindest bei der Lavage kann es auch zu Komplikationen kommen. Ich weiß nicht, welche Untersuchungsmethode für Rudi jetzt angesagter wäre, es hängt wohl auch davon ab, was man vermutet.
Nach Krebs, das muss ich dir ehrlich sagen, würde ich gar nicht suchen. Zwar gibt es auch dafür Behandlungsmöglichkeiten - Bestrahlung und/oder Chemotherapie - aber ich würde meine Katze dem nicht aussetzen. Insofern wäre für mich Lungenkrebs bzw. jeder nicht operable Krebs ein Befund, der zwar helfen kann, sich auf das Unvermeidliche einzustellen, aber keinen Nutzen für die Behandlung hat.
Ob die vergrößerte Leber etwas zu bedeuten hat, hängt auch davon ab, wie groß sie denn nun eigentlich ist, ob es Vergleichsaufnahmen gibt und man hier überhaupt annehmen muss, sie sei pathologisch vergrößert. Mehr Aufschluss bringt das Röntgenbild da allerdings auch nicht. Wenn man da nach was suchen wollte, könnte man einen Ultraschall machen (ging bei meinem Blue sehr gut ohne Narkose, aber es ist nicht jede Katze so ein Lämmchen). Im zweiten Schritt, falls etwas auffällig ist und sich noch nicht eindeutig zuordnen lässt, eine Biopsie.
Falls der Röntgenbefund aber nicht wirklich sehr auffällig war, würde ich das nicht machen lassen (es sei denn mit anderen Untersuchungen in einem hin), sondern pragmatisch gucken: Zeigt Rudi irgendwelche Symptome, die auf eine Lebererkrankung hinweisen? (Scheinbar ja nicht.) Und wie sind die Leberwerte von Blutbild zu Blutbild?... Die werden, wenn du ein Blutbild mit allem drum und dran machen lässt, ja sowieso immer mit bestimmt.