Ulrike's Karlo mit Levemir

AW: Ulrike's Karlo - Einstellung mit Levemir

Hallo Ulrike!

Herzlich Willkommen im Forum, die Hammerdois hatte wir auch am Anfang es waren sogar 12 IE.Zum Glück bin ich bald auf Forum gestoßen ansonsten hätte Benny nicht mehr lange zu leben gehabt.

Wir hatten erst Lantus inzwischen spritze ich auch Levemir.Dazu kann ich nur sagen das ich zum Glück vorsichtig angefangen habe,das möchte ich dir auch ans Herz legen.
 
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Hallo Ulrike,

herzlich willkommen hier - auch wenn der Anlaß weniger schön ist.


Karlo schrieb:
vom 6.1. - 11.1. Caninsulin, zwei Spritzen pro Tag, zuletzt 10 IE pro Spritze (habe gestern den Tierarzt gewechselt)
Seit 12.1.12 Levemir, zwei Spritzen pro Tag, 1 IE pro Spritze
Ich muß die Bemerkungen von einigen mal relativieren, weil du uns nicht kennst und (noch) nicht weißt, wie du unsere Bemerkungen nehmen mußt. 10 IE Caninsulin ist tatsächlich sehr viel. AAABER: Von dieser Dosis auf 1 (in Worten: ein!) IE Lantus zu wechseln ist mehr als nur grob fahrlässig. Das ist der direkte Weg für deinen Kater in die Ketoazidose.

Denn wenn Karlo mit 10 IE noch immer so hohe BZ-Werte hatte, dann bedeutet das, daß die Dosis immer noch nicht ausreichend war. Und dann die Dosis auf ein Zehntel zu reduzieren, das heißt für mich, daß einer der beiden TÄ absolut nicht die mindeste Ahnung hat, was er tut.
Da du aber scheinbar schon BZ mißt, gehe ich davon aus, daß Karlo mit den 10 IE nicht ununterbrochen unterzuckert Das wiederum bedeutet aber, daß er die Dosis wirklich braucht und sie noch ncith einmal ausreichend ist. Also was soll das, auf 1 IE Lantus zu wechseln? Einem Humanmediziner mit einer solchen Empfehlung würde die Zulassung wegen Unfähigkeit entzogen!

Bitte besorge dir unbedingt morgen in der nächsten Apotheke ein Precision xceed und Keton-Teststreifen, damit du die Ketone selbst überwachen kannst. Miß sehr engmaschig den BZ und erhöhe die Dosis. Und zwar nicht, wie im Protokoll vorgesehen, alle paar Tage um 0,25 IE, sondern ich würde wohl auf 10 IE zurück gehen. Mindestens aber 7,5 IE.
Wer weiß, was Karlo noch alles für Wehwehchen hat, die seinen Insulinbedarf in die Höhe treiben!


Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß du jetzt völlig verwirrt bist. Aber wenn dein Kater so hohe Dosen bekommen hat, ohne zu unterzuckern, braucht er sie auch. Also vergiß die 1 IE udn mach wieder 10 draus. Oder allermindestens 7,5 IE. Und miß morgen ein vollständiges, engmaschiges Tagesprofil, nicht nur die Pres und einen Zwischenwert, sondern 3-stündlich (evlt. sogar noch mehr).
Es besteht sonst die Gefahr, daß dein Kater in einen völligen Stoffwechselzusammenbruch kommt, weil er einen absoluten Insulinmangel hat, nicht nur - wie bisher - einen relativen.
Und das ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der nur mit Glück intensivmedizinisch in den Griff zu bekommen ist.
 
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Hallo Ulrike,

herzlich Willkommen hier im Forum mit Deinem Karlo:nice:

Könntest Du uns die Blutzuckerwerte von 3 Tagen unter den 10IE Caninsulin mal hier aufschreiben?
Z.B. so:
  • 7 Uhr vor der Spritze:...mg/dl (= Mpre -> Morgenwert)
  • 11 Uhr:......mg/dl (= +4 -> 4 Stunden nach der Spritze)
  • 19Uhr:......mg/dl (= Apre -> Abendwert vor der Spritze)
Wichtig sind nämlich nicht nur die Werte jeweils vor der Spritze, sondern auch die Zwischenwerte.
Mit diesen Werten kann man die wirkung des Insulins beurteilen und Empfehlungen für die Dosierung des Levemir geben.
Wäre das Levemir stark unterdosiert könnte das schlimme Folgen für Karlo haben - darüber weisst du ja jetzt schon Bescheid.
Die Ketone zu messen ist bei einem Insulinwechsel und hohen BZ-Werten ganz wichtig.
Optimal ist das von Ida angesprochene Precision Xceed, das wirst du aber morgen wohl nicht gleich bekommen. Deshalb besorg Dir bitte Urinteststreifen bis das Gerät da ist: Ketodiastix von Bayer. Die hälst du entweder direkt in den Urinstrahl oder in die frisch eingepieselte Streu.
 
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Hallo Ulrike,

auch von mir ein herzliches Willkommen :flower:

Du hast schon viele gute Tipps von den Mädels bekommen, lies Dich erst mal ein. Sicher ist am Anfang sehr viel an neuen Infos - aber Du schaffst das :nice:

Viel Erfolg bei der Einstellung :up:
 
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Hallo Ulrike,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier in dem tollen Forum! Wir wünschen dir viel Erfolg mit der Einstellung, hier wird dir auf jeden Fall immer geholfen!
 
Ketonenmessgerät

Liebe Katzenfreunde und -freundinnen,
vielen Dank für die herzliche Aufnahme in dem Forum! Einzig die Hinweise auf die niedrige Dosierung ( 2 x tägl. 1 IE Levemir) beunruhigen mich doch sehr. Bei dem ersten Tierarzt (kenne ich seit 8 Jahren) und war immer mit den Katzen bei ihr, habe ich ja schon sehr schnell reagiert und den TA gewechselt. Aber jetzt habe ich ein sehr gutes Gefühl und möchte mich doch so gerne auf seine Fachkompetenz verlassen. Ich kann auch nicht einfach selbständig wieder anders dosieren, dann würde er mit einigem Recht bzgl. der weiteren Behandlung vielleicht doch sehr kritisch reagieren.
Ich habe noch eine Bitte: Heute habe ich in der Apotheke versucht, ein Ketonenmessgerät zu bestellen. Der Apotheker war etwas überfordert. Könnt ihr mir bitte genau sagen, welches Messgerät ich bestellen soll? Die Info: Freestyle Präcision von Abbot hat ihm irgendwie nicht gereicht.
Vielen Dank und lieben Gruß
Ulrike
 
AW: Ulrike's Karlo - Einstellung mit Levemir

Hallo Ulrike,

du hast im Vorstellungsbereich eine Frage zum Messen der Ketone gestellt. Dort gehören nur die Vorstellungen hin, Antworten ist dort nicht möglich. Deshalb antworte ich hier, in deinem Thread. Hier gehört alles hin, was deine Fragen zu Einstellungen etc. von Karlo betrifft.

Liebe Katzenfreunde und -freundinnen,
vielen Dank für die herzliche Aufnahme in dem Forum! Einzig die Hinweise auf die niedrige Dosierung ( 2 x tägl. 1 IE Levemir) beunruhigen mich doch sehr. Bei dem ersten Tierarzt (kenne ich seit 8 Jahren) und war immer mit den Katzen bei ihr, habe ich ja schon sehr schnell reagiert und den TA gewechselt. Aber jetzt habe ich ein sehr gutes Gefühl und möchte mich doch so gerne auf seine Fachkompetenz verlassen. Ich kann auch nicht einfach selbständig wieder anders dosieren, dann würde er mit einigem Recht bzgl. der weiteren Behandlung vielleicht doch sehr kritisch reagieren.
Ich habe noch eine Bitte: Heute habe ich in der Apotheke versucht, ein Ketonenmessgerät zu bestellen. Der Apotheker war etwas überfordert. Könnt ihr mir bitte genau sagen, welches Messgerät ich bestellen soll? Die Info: Freestyle Präcision von Abbot hat ihm irgendwie nicht gereicht.
Vielen Dank und lieben Gruß
Ulrike

Es ist mir nicht ganz klar geworden, wieso du den ersten TA gewechselt hast und zu einem gehst, der doch erkennbar keine Ahnung von Diabetes hat.
Ok, das ist unklar ausgedrückt: für uns ist sofort erkennbar, daß er keine Ahnung haben kann, denn wenn er die Dosierung schlagartig auf ein Zehntel der bisherigen Dosierung senkt, dann beweist das, daß er nichts um das Wirken von INsulin weiß.


Ich erkläre es mal.
Wenn Katz frißt, wird die Nahrung verdaut. Dabei ensteht als einer der kleinsten Bausteine Glucose, also Traubenzucker. Diese Glucose wird durch die Darmwand in den Blutkreislauf transportiert, dort messen wir ihren Anteil als den Blutzuckerwert.
Durch den Kreislauf gelangt die Glucose zu allen Zellen des Körpers. In denen wird sie zur Energiegewinnung benötigt, ist sozusagen der Treibstoff, der alles am Laufen hält. Du kennst sicher selbst das Gefühl, wenn man vor Hunger ganz schwach ist - dies ist ein Zeichen, daß dir dringend Glucose fehlt (also Nahrung zum Verdauen zu Glucose).
Damit die Glucose aber aus dem Blut in die Zellen gelangen kann, ist ein Insulin notwendig. Es wirkt so ähnlich wie ein Pförtner, der Besucher einläßt. Das Insulin verbraucht sich dabei, es kann also nicht mehrfach hinterneinander wirken, deshalb bildet die Bauchspeicheldrüse normalerweise laufend neues Insulin.

Wenn das nicht der Fall ist, passiert folgendes: Die Glucose kreist im Blut, in den Zellen kommt aber nichts an. Das Tier (oder auch jeder Mensch) kriegt Hunger, das ist das Signal des Körpers für "Energiemangel". Karlo geht also zu seinem Napf und frißt. Diese Nahrung wird wieder verdaut und wieder geht die Glucose ins Blut. Sie kann aber wiederum nicth in die Zellen transportiert werden, weil ja imer noch kein Insulin da ist! Also bleibt sie im Blut, reichert sich dort an, wird immer mehr -> der Blutzuckerwert steigt aber das Tier hat weiter Hunger.

So geht das immer weiter ohne Ende, solange kein (oder nicht genug) Insulin da ist, haben die Zellen einen immer dramatischeren Energiemangel. Deshalb haben schlecht oder gar nicth eingestellte Diabetiker ständig schlimmen Hunger, sie können sozusagen mit vollem Magen verhungern.
Damit letzteres nicht passiert, schaltet der Körper um auf Notversorgung, das heißt, es werden die Energiereserven des Körpers angezapft und mit der Zeit aufgebraucht (deshalb hat Karlo abgenommen). Als Nebeneffekt dieser sog. katabolen Stoffwechsellage entstehen Ketonkörper, sie sind Abfallprodukte, die nicht weiter verwertet werden können. Diese säuern das Blut immer mehr an, bis es so sauer ist, daß der Kreislauf komplett aus dem Ruder läuft, daß nichts mehr geht. Der Kreislauf bricht völlig zusammen. Das nennt man eine Ketoazidose, also eine Übersäuerung durch Ketone. Sie ist absolut lebensgefährlich und muß bei Tier und Mensch intensivmedizinisch versorgt werden, was aber leider nicht immer gelingt.



Verstehst du jetzt, warum Karlo dringend mehr Insulin braucht? Wir wissen ja nicht, wie viel oder wenig Insulin seine eigene Bauchspeicheldrüse noch produziert. Dies bekommen wir nur heraus, indem wir solange INsulin spritzen, bis die Werte sich normalisieren - daran merken wir, daß er dann genug Insulin bekommt. Bei 10 IE Insulin hatte Karlo noch sehr hohe Werte, das heißt, die Insulinmenge hat nicht ausgereicht. Wie soll dann bitte ein Zehntel dieser Menge reichen?

Ich kann dir aber auch erklären, warum dein jetziger TA so handelt. TÄ wissen in den wenigsten Fällen etwas über Diabetes, außer daß man halt Insulin spritzen muß. Die Zusammenhänge kennen die wenigsten, weil sie in der Ausbildung einfach keinen Platz haben. Gleichzeitig aber kursiert überall in der Literatur ein SChreckgespenst von angeblicher Insulinesistenz, dem Somogyi-Effekt.
Ob es den wirklcih gibt, ist bis heute umstritten. Mir wurde bei Cleo jedenfalls damals auch eingeredet, daß sie ihn hätte, dabei wäre sie fast an einer Ketoazidose gestorben. Erst daraufhin kam ich hier ins Forum.
Bei den STudien, die wir ua. hier im Forum durchgeführt haben, wurde klar, daß zumindest unter Levemir bzw. Lantus kein derartiger Effekt gefunden wurde.

Auf der Informationsseite von Caninsulin wird er aber als Tatsache genannt - nun ja. In früheren wissenschaftlichen Veröffentlichungen stand auch mal, daß die Erde eine Scheibe ist.


Hier ist ganz klar deine eigene Verantwortung gefragt: vertraust du dem TA, der so drastisch ohne jede weitere Untersuchung die Dosis reduziert?
Zur Veranschaulichung: stell dir vor, du hast bisher 10 Einheiten eines schmerzsmittels erhalten, weil du so starke Zahnschmerzen hast. Der Effekt war nicth berauschend, du hattest immer noch starke Schmerzen. Wie weit kommst du wohl, wenn ein anderer Arzt dir sagt, daß du ab sofort nur noch 1 Einheit dieses Schmerzmittels nehmen sollst?

Du mußt dich also entscheiden: glaubst du unserer Erfahrung, die sich über viele Jahre mit vielen Katzen angesammelt hat - oder glaubst du deinem TA, der im Jahr vielleicht 5 Katzen mit Diabetes behandelt und dem es egal ist, wie das ausgeht? Denn dein TA verlangt die Bezahlung der Rechnung ür die Behandlung auch dann von dir, wenn Karlo stirbt.

Diese Entscheidung können wir dir nicht abnehmen. Aber wir können dir ganz klar sagen: wenn du auf den TA vertraust, der die Dosis so drastisch reduziert hast, mußt du dich bald von Karlo verabschieden. Das ist keine Drohung, sondern ganz logische Folge eines Behandlungsfehlers, der bei einem Humanmediziner sofort mit dem Entzug der Zulassung geahndet würde.
 
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