Annas Nuckel Remission, seit 23.09.2006
Nuckels Weg zur Remission
Nuckels Geschichte fängt leider nicht so schön an wie sie geendet hat. Meine drei Dicken sind nach der Trennung von meinem Freund bei ihm geblieben und ich bin weg gezogen (Studium)! Meine Katzis habe ich sehr vermisst und oft an sie gedacht. Leider durfte ich sie nicht besuchen und so musste ich über ein Jahr ohne meine Süßen auskommen.
Anfang April 2006 kam dann der erlösende (?) Anruf! Irgendwas stimmt mit Nuckel nicht, das Fell ist struppig und er sieht wirklich schlecht aus, benimmt sich komisch! Der Besuch beim Tierarzt verhieß nichts Gutes, verdacht auf Diabetes. Nicht so schlimm, war mein erster Gedanke, mit dem Thema kenn ich mich ein bisschen aus, meine Schwester hat auch schon lange Diabetes Mellitus. Leider ist das nicht immer mit dem Felinen Diabetes zu vergleichen, aber Angst hatte ich nie um meinen Dicken! Diabetes ist kein Todesurteil, wie Helga so schön schreibt! Am 25. April 2006 war es dann Gewiss, Nuckel hatte Diabetes! Mein Ex- Freund war vollkommen aus der Bahn geworfen, er konnte sich aus beruflichen Gründen nicht mehr weiter um die Drei kümmern. (oder ob er wohl die Verantwortung auch nicht tragen wollte???) Kurzerhand habe ich mich dann ins Auto gesetzt und die Katzen eine Woche nach der Diagnose bei ihm abgeholt! Zwei Umzüge innerhalb von vier Wochen und jetzt auch noch Diabetes, der arme Kater!!!
Zwischenzeitlich hatte ich mich bei Helga und Clyde im KD Forum angemeldet und meine Angst, die sich dann doch eingeschlichen hatte, wurde kleiner und kleiner. Es gab noch viele andere Katzen die das gleiche Schicksal ereilt hatte wie meinen Dicken! Warum sollte das nicht auch bei uns gut klappen. Dann der Schock, die TA hatte dem Kater eine Dosis von erst 4IE, dann 8IE Caninsulin verordnet, ich bin aus allen Wolken gefallen! Gut das ich schon einiges bei Helga im Forum gelesen hatte! Zu wenig, hatte sie gesagt, die Werte fallen nicht! Kein Wunder bei der Menge von Insulin! Mein erster Schritt, war dann eine Kontrolle des BZ- Wertes, hat auch auf Anhieb gut geklappt! Insulin gab es dann erst am zweiten Tag, diese hohe Menge Insulin will ja erst mal verbraucht werden. Wir haben uns dann so hin und her gehangelt, die Werte vielen mit 1IE viel zu schnell, mit 0,7 nur mäßig! Nuckel bekam dann schnell eine ziemlich ausgeprägte Neuropathie! Das tat mir so leid für ihn, ich konnte ja nichts machen, habe dann angefangen Xobaline gegeben! Ich habe schon wirklich an mir gezweifelt, die Werte waren nicht in den Griff zu bekommen!
Ich bekam dann schnell den Tipp es mal mit einem anderen Insulin zu probieren! Hä??? Anderes Insulin, ich dachte Caninsulin wäre das einzige für Katzen??? Kurzerhand die Geschichten über Katzen mit Lantusinsulin bei Helga im Forum gelesen! Lantus kannte ich von meiner Schwester! Ich hatte schon Bammel, weil die Meinungen über Lantus sehr verschieden sind, ich habe mich dann aber doch im Forum angemeldet! Erst mal lesen, habe ich gedacht, und dann sehen wir mal weiter! Ich habe aber so viel liebe Hilfe und Mut zugesprochen bekommen, dass ich mich dann doch recht schnell für die Einstellung mit Lantus entschieden habe! Da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin, hatte ich einerseits etwas Angst andererseits konnte ich nicht auf das Päckchen mit dem Lantus warten! Wäre vor Aufregung fast gestorben als wir dann zum ersten Mal Lantus (1IE) gespritzt haben! Das war am 24. Juni 2006! Die ersten Tage waren für mich eine Qual, die Werte wurden und wurden nicht besser! Ungeduld lässt Grüßen, danke an das Forum, dass ihr mich alle gebremst habt. Für den Kater war Lantus allerdings eine Wohltat, man konnte sofort erkennen wie gut ihm Lantus tat, er wirkte viel lebendiger und wacher! Wir haben dann langsam aber stetig die Anfangsdosis erhöht, Mitte Juli dann die ersten guten Werte im 100er Bereich, da bekam Nuckel bereits 3,5IE! Dann ging alles recht schnell, Ende Juli die erste Reduzierung, schon wieder Geduldsprobe für mich, wird das was, ist das zu früh?? Alles ging gut, und die Einheiten purzelten nur so, manchmal musste ich um 1IE innerhalb einer Woche reduzieren! Aber dem Katerchen ging es besser und besser und da verliert man schnell die Angst. Werte unter 50 wurden schon fast zur Gewohnheit, so schnell wollte mein Dicker die Spritzerei los sein! Ich habe mir einen Grenzwert gesetzt, bei dem ich spätestens die nächste Reduzierung vorgenommen habe. Bei uns unter 40, den Nuckel ja immer recht tief lag! Die Reduzierungen habe ich aber, als wir bei 1IE angelangt waren, gemächlicher gemacht, weiter runter konnten die Werte ja nicht mehr und ab da war es Gefühlssache! Aber auch das hat gut Funktioniert! Am 09. September 2006 war es dann soweit, 0IE, zu dieser zeit war ich bereits in meinem Praktikum uns somit nicht den ganzen Tag zu Hause! Ich habe meine Mitbewohner angespitzt, messt bitte sofort den +3, wenn die Werte dann angestiegen sind ruft mich sofort an! Kein Anruf, ich war den ganzen Tag nicht zu gebrauchen, bis zum zerbersten angespannt! Mein kleiner Nuckel hat es aber super gemeistert, keine Probleme, nach 1 Woche war ich mir dann ziemlich sicher, dass wir es geschafft haben! Leider noch nicht offiziell aber viel konnte ja nun nicht mehr passieren! Gestern (23. September 2006) haben wir dann den Sekt geköpft!
HONEYMOON! Genau 3 Monate nach dem beginn mit Lantus! Ich bin so stolz auf den Dicken, er hat das alles von Anfang an ohne Probleme über sich ergehen lassen! Das viele messen und das spritzen selbst meinen Mitbewohner hatten von Anfang an kein Problem den Kater zu „verarzten“! Er war immer sehr entspannt und lieb, selbst mein 6 jährigere Neffe konnte seinen BZ messen! Ich könnte platzen vor stolz über so einen tapferen und lieben Kater! Er hat es mir ziemlich leicht gemacht, es gab so gut wie keine Probleme mit der Einstellung oder dem Diabetes überhaupt, keine Hypo keinen Ketone, nichts!
Die Neuropathie ist ihm auch nicht mehr anzumerken, aber ich werde ihm weiter Xobaline geben, er hat wieder so viel mehr Lebensfreude! Springs, spielt, tobt und rennt durch die Wohnung! Er ist wieder wie ein junger Kater und das mit seinen 10 Jahren!
Ich denke, ich habe es etwas leichter gehabt als einige von euch, aber dennoch bin ich schon ein bisschen stolz auf mich, die Krankheit recht schnell in den Griff bekommen zu haben, zwar mit viel Unterstützung aus dem Forum, aber wir haben es geschafft!
Ich hoffe, dass es vielen anderen auch wie mir ergehen wird, aber da bin ich ziemlich zuversichtlich! Bei der guten und lieben Unterstützung werden sicher noch viele Katzen zum Honeymoon kommen! Es ist einfach schön zu sehen, wie sehr ihr eure Tiere liebt und pflegt, auch wenn es schon mal sehr schwer ist. Viele Außenstehende verstehen diese Tierliebe nicht, aber wenn ich sehe mit welcher Hingabe kranke Fellnäschen gepflegt werden, weiß ich, dass jede Kritik nur Unwissenheit ist. Ich möchte mich bei euch allen bedanken, für den Zusammenhalt, das Mutmache und Bremsen, gutes Zureden und Zuhören,…
Einfach Klasse, das es euch gibt! Weiter so! DANKE!
LG Anna
