Stefanie's Milo - Einstellung mit Lantus

Hallo erstmal.
Ich versuche gerade meinen Kater mit Lantus einzustellen, was sich jedoch als seeeehr schwierig herausstellt.
Mein Tierarzt hat Milo schon aufgegeben, was wenn man ihn sieht nicht unbedingt verwunderlich ist.
Er ist völlig abgemagert, hypotoner Muskeltonus und manchmal schon ein bischen wackelig auf den Beinen.
Vielleicht fange ich mal ganz vorne an.

Vor ungefähr einem Jahr bin ich wieder nach Hause gezogen, habe den Kater also nur sporadisch gesehen, und es ist mir erst vor eine Jahr aufgefallen das er so extrem abgenommen hat.
Milo war schon immer ein sehr schmaler Kater, hat aber so knapp 4 Kilo auf die Waage gebracht.
Fressen war schon immer seine Lieblingsbeschäftigung, 400g Futter waren für ihn normal.
und wehe er hat nichts bekommen, da ist er ganz schön kratzbürstig geworden und hat überall hingepinkelt.
vor 4 Jahren haben wir Blut abnehmen lassen weil wir auf eine Schilddrüsenüberfunktion gedacht hatten, weil er auch sehr aggressiv gegenüber anderen Katzen war.
Aber das komplette Blutbild unauffällig, 2016.
2018-2019 war ich nicht zu hause.
Anfang 2020 bin ich dann wieder zum Tierarzt.
Eigentlich waren wir beide der Meinung das so wie der Kater aussieht irgendwas bösartiges hintendran stecken muß und mit 14 Jahren muss man nicht unbedingt was machen. Das hab ich so dann auch gesehen.
anscheinend ging es ihm gut, er hat weiter gut gefressen, also lassen wir ihn leben so lange es noch geht.

Im Juli dann hat er angefangen sehr viel zu trinken und auch sehr viel Urin auszuscheiden.
Ich hab mich dann sehr viel im Internet belesen, und 1&1 kann ich auch zusammenzählen, und komme noch aus dem medizinischen Bereich.
Also hab ich mir im September ein Glucometer gekauft und siehe da.... BZ 547mg/dl.
Also zum Tierarzt. Er hat mir Insulin gegeben und wir fingen an mit Prozinc.
BE hat er sich nicht getraut weil er meinte da bekommen wir eh nix raus.
Der BZ ging schnell runter, aber nach 4h war er wieder oben, meist sogar dann >600.
Das hab ich mir ein paar Tage angekuckt und bin dann wieder zum Tierarzt.
Ich hab ihm gesagt dass das so nicht funktionieren kann. Ein länger wirksames Insulin muss her, und eine Blutentnahme muss auch her das wir wissen wo wir stehen.
Gesagt getan, und das was ich in der Vorstellung geschrieben habe kam dabei raus.

mein Tierarzt hat gemeint er hätte noch nie eine Katze gesehen die man 3 mal täglich spritzen muss.
aber momentan sieht es bei mir leider so aus.
mir gehen echt die Ideen aus.
Ich gleiche die Flüssigkeit sc. aus und bin der Meinung das es etwas besser geworden ist.
aber mit normalem Berufsleben ist sowas nicht händelbar.
was meint ihr... vergebliche Liebesmüh?
Hab letzte Woche erst einen Kater einschläfern lassen müssen mit 16 Jahren. Hatte einen sehr schnell wachsenden Tumor an der Ohrspeicheldrüse.
Noch bin ich motiviert,,, und denke ein Diabetes ist kein Grund, da kann man doch was machen.
Der Arme läuft mit sc Infusion zuhause rum... macht auch nicht jeder....

ich werde ihm jetzt noch Pankreasentzyme geben, Gewichtstechnisch geht gar nix nach oben.
er setzt auch sehr viel Stuhl ab, große Portionen, mehrmals täglich. Vielleicht hilft das noch.
Vit B12 bekommt er auch täglich 200microgr sc. gespritzt

LG Stefanie und MILO
 
Hallo Stefanie und herzlich willkommen!

Schön, dass du dich hier angemeldet hast und schön, dass du dich in die Thematik schon ganz gut eingelesen hast. Und super, dass du bereits Lantus spritzt! Das sind schon mal ganz gute Voraussetzungen für Milo. Also, keine vergebene Liebesmüh! Natürlich kriegst du Milos Diabetes in den Griff! :cathug:

Lantus wirkt bei Katzen eigentlich sogar etwas länger als 12 Stunden. Ich würde die Insulindosis von Milo erhöhen. Und aber auch tatsächlich auf 2 Spritzen pro Tag reduzieren.

Fütterst du TroFu oder NaFu von Kattovit? Leider ist keines davon geeignet. Beides hat zu viele Kohlenhydrate, was den BZ hochtreibt und das TroFu trocknet noch zusätzlich aus. Außerdem ist dieses Kattovit Diabetes/Gewicht kalorienreduziert (also auch wenig Fett, das er dringend für die Energiegewinnung braucht!), somit wird zunehmen mit dem Futter noch mal erschwert...
Milo braucht hochwertiges Nassfutter ohne Zucker, Getreide, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Reis, Kartoffeln, Obst und dergleichen. Mein Kater (kein Diabetiker) hat erst angefangen zuzunehmen als ich angefangen habe, ihn mit rohem Fleisch zu füttern. Falls das für dich eine Überlegung wäre... Ansonsten gibt es auch viele geeignete Nassfutter: Animonda vom Feinsten Schälchen, Miamor Pastete Dosen, Catz finefood,... Nur ein paar Beispiele.

Wie oft kriegt Milo denn Futter am Tag? Damit Futter und Insulin das richtige Zusammenspiel finden, sollte er Tag und Nacht auf mehrere Mahlzeiten verteilt Futter kriegen. Also zwischen 2 Spritzen immer die gleiche Menge und zu den Spritzen immer etwas mehr (weil ja Lantus länger als 12 Stunden wirkt und sich die Dosen ein wenig überlappen).
 
Hallo Stefanie und herzlich Willkommen bei uns im Forum mit Milo :blumen2:

Du brauchst für Milo ein anderes Futter. Das Kattovit Diabetes ist leider ungeeignet, da es zu viel Kohlehydrate enthält. Er braucht ein (möglichst hochwertiges) Nassfutter ohne Zucker, Getreide, pflanzl. Nebenerzeugnisse/Eiweißextrakte, Reis, Nudeln, Kartoffeln, usw... Zu den Spritzen sollte er jeweils eine Hauptmahlzeit bekommen und 2-3 Zwischenmahlzeiten. Das lässt sich bei den meisten Katzen ganz gut mit einem Futterautomaten regeln. Dadurch wird der BZ schonmal gleichmäßiger.

Die normalen BZ-Werte einer Katze liegen bei 50-80 mg/dl ( leichte Abweichungen nach oben und nach unten sind möglich) und auf solche Werte stellen wir hier ein. Das wird durch eine langsame aber kontinuierliche Erhöhung der Insulindosis erreicht. So kann sich die Bauchspeicheldrüse erholen und eine Remission ist möglich. Ich verlinke dir dazu hier unser Einstellungsprotokoll.

Gespritzt wird immer im 12-Stunden Takt. Wenn du die Insulindosis nach und nach erhöhst und das Futter umstellst werden die BZ-Werte auch irgenwann länger unten bleiben.

Nutzt du die BD Micro Fine U100 + Demi Spritzen und unser Anlegemaß?

Die Ketonmessung im Urin ist bei Katzen sehr ungenau. Besser ist es, sie im Blut zu messen. Z.B. mit dem Glucomen areo 2k und den dazu passenden Ketonteststsreifen.

Ausserdem empfiehlt sich eine Sedimentuntersuchung des Urins, da Diabeteskatzen gerne mal zu Blasenentzündungen neigen.

Ich verlinke dir hier noch unsere
Basics & Mehr. Bitte lies dich dort durch.
 
Hallo Kristina,
danke für deine Antwort.
Milo frisst nur Nassfutter, normalerweise mindestens 4 mal am Tag.
das Problem mit der höheren Dosis ist das er zu weit runter geht.
Heute zur Abwechslung mal wieder gar nicht.... nerv :frown:
ich hatte mit 1,5 IE Abends einen Blutzucker von 40 nach 6h.. ich hab mir gott sei dank den Wecker gestellt.
schlafen wird momentan eh völlig überbewertet.
ich teste ihn häufig, sehr häufig sogar. dabei hab ich leider rausgefunden das sein Zucker macht was er will.
ich bin gerade dabei ihn alle 6h zur Fütterung zu spritzen. Hat gestern super geklappt. das erste mal konstante Werte BZ >100, <200, über 8h.
Dann hab ich heute Nacht geschlafen. Das war es dann wieder. Heute Morgen HI, und geht überhaupt nicht runter.
Mein Verdacht ist ja eine stille Pankreatitis. Diese Blutwerte haben leider nicht geklappt. Aber mein Bauch sagt da ist noch eine Baustelle.
was die Fütterung auch nicht unbedingt einfacher macht.
Aber mit dem "Diät Futter" hast du recht. muss ich mal was anderes kaufen gehen.
LG Stefanie :smile:
 
Meine Diabetiker-Katze hatte auch chronische Pankreatitis. Auch quasi symptomfrei (nur Durchfall bei Diagnosestellung). Sie hat gefressen wie ein Mähdrescher und auch sehr viel Kot abgesetzt. Der specfPL würde euch hier natürlich Aufschluss geben, aber dazu braucht es halt Blut... Aber selbst, falls sich dein Verdacht bestätigen sollte, ist das handlebar!

Bei Diabetes ist halt das Futtermanagement wirklich die halbe Miete. Wie Sarah unten auch geschrieben hat (ich glaub, unsere Postings haben sich alle irgendwie ein bisserl überschnitten). 4 Mahlzeiten sind zu wenig. Es sollten 2 Hauptmahlzeiten und dazwischen mind. jeweils 2 Zwischenmahlzeiten sein. Die gleichmäßige Futteraufnahme ist für die optimale Wirkung vom Insulin sehr wichtig.

Magst du uns vielleicht eine Tabelle erstellen? :nice:
Hier findest du Vorlagen und eine Anleitung dazu: Blutzucker-Tabellen und Bilder online stellen
 
Hallo Stefanie,
auch von mir herzlich Willkommen. Tut mir sehr leid, dass du letzte Woche ein altes Katerchen verloren hast.:frown:
Geb nicht so schnell auf mit Milo, bei mir war auch immer Hi und es ging Michel sehr schlecht, hat sich vollgepisst, mit dem Kopf im Wassernapf eingeschlafen, Hunger, Durst, Müde, Neuropathie.... es war ein Trauerspiel.
Ich dachte er stirbt und bin in dieses Forum vor lauter Verzweiflung. Erst durch die Hilfe von hier (wir haben einfach viel schneller erhöht als meine Tierärztin geraten hat und auch noch mal schneller als die Tierklinik empfohlen hat) ging es Michel wieder gut. Durch seine Akromegalie braucht er Unmengen von Insulin.
Er hatte jetzt wirklich tolle fast 3 Jahre durch die Betreuung hier bekommen.
Ich drück dir die Daumen, dass es bei euch so toll läuft.
GLG
Silke
 
Danke ihr Lieben für eure schnellen Antworten.
Wie macht ihr das wenn ihr Arbeitet?
Ich bin 9h nicht zuhause...wenn ich Nachtdienst habe sogar 10.
Ab Dezember wohnt wahrscheinlich mein Sohn wieder zuhause. Den könnte ich etwas einspannen.
Aber ehrlich.. nach Plan leben funktioniert bei mir nicht. Da kann ich mich drehen und wenden wie ich will.
Schichtdienst halt...
 
Die meisten hier arbeiten Vollzeit... Die Fütterungen, wenn du arbeiten bist oder schläfst (ja, das kommt manchmal zu kurz - sollte aber kein Dauerzustand werden :wink:), kann ein Futterautomat übernehmen. Das ist sehr praktisch und reduziert Stress für dich. Gemessen wird dann halt jedenfalls immer vor den Spritzen und an Arbeitstagen halt noch ein +3 oder +4 abends (bzw. wie es die Arbeit zulässt), Tagesprofile werden an Wochenende (bzw. freien Tagen) gemacht, damit man etwas genauer schauen kann, wo man mit der Einstellung steht. Spritzzeiten schieben geht auch - im besten Fall immer in 30-Minuten-Schritten. Zugegeben, man muss schon mehr planen und vorausdenken, aber da wächst man hinein. Anfangs war's für mich ein fürchterlicher Stress, aber mit der Zeit, wenn man dann nicht mehr über jeden Handgriff superviel nachdenken muss, kommt man rein und entwickelt eine gewisse Routine.
Ich denke wirklich, dass eure Bedingungen sehr gut sind. Messen und Spritzen scheint kein Problem zu sein, das Fressen per se scheint auch kein Problem zu sein. Sofern keine weitere große gesundheitlich Baustelle dazu kommt, geht's einfach um einige Details, die es zu optimieren gilt. :animal29:
 
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