FAQ - Häufige Fragen

Insuline

  • Was muss auf dem Rezept für Lantus oder Levemir stehen und welche Packung muss ich in der Apotheke bestellen (PZN)?
    Bei Levemir: PZN 3075501 (Penfill Zylinderampullen 5 x 3 ml / ca. 78,- €) oder PZN 3075530 (Flexpen Fertigspritzen 5 x 3 ml / ca. 80,- €)
    Bei Lantus: PZN 5387771 (Penpatronen 5 x 3 ml / ca. 78,- €)
  • Wo bezieht man am besten Lantus/Levemir?
    Insulin ist temperaturanfällig und sollte nicht geschüttelt werden. Deshalb ist es nicht immer optimal sich Lantus liefern zu lassen. Der sicherste Weg ist die Apotheke vor Ort um einwandfreies Insulin zu erhalten. Gefriert Insulin, verliert es die Wirkung. Bei Wärme geht die Wirkung nur langsam verloren (je nachdem wie lange und wie warm es ist).
  • Sind Lantus und Levemir nicht das Gleiche?
    Nein! Obwohl Lantus und Levemir ein sehr ähnliches Wirkprofil haben, sind es ganz unterschiedliche Insuline.
  • Wie unterscheiden sich die Wirkungsweisen der verschiedenen Insuline?
    Hier findet man die Wirkweisen von verschiedenen Insulinen bei Katzen. In dieser Rubrik sind Datenbanken zu finden, die die Wirkung der Insuline zeigen, meistens handelt es sich um den Verlauf beim Menschen. Man kann ganz grob sagen, dass man die Zeiten halbieren kann für Katzen. Sie haben einen viel schnelleren Stoffwechsel als Menschen. Kleine Hilfe: Levemir wird auch unter dem Namen Detemir geführt und Lantus unter Glargine Also nicht verwirren lassen.
    Lantus und Levemir sind die am längsten wirkenden Insuline. Beim Menschen 20 bis 24 Stunden bei Katzen also ca. 12 Stunden.
  • Was ist ein Langzeitinsulin?
    Ein Langzeitinsulin ist ein Insulin, welches sehr lange wirkt. Man kann auch Depot-Insulin oder Verzögerungsinsulin sagen. Dabei wird die Verzögerung durch Veränderung des Insulinmoleküls erreicht. Die am längsten Wirksamen Insuline ohne starke Schwankungen sind Lantus und Levemir. Lantus bildet ein Depot nach Injektion im subkutanen Fettgewebe und Levemir bindet sich im Blut an Albumin.
  • Was ist mit Tresiba?
    Tresiba ist ein neues Insulin (2013), was aus dem Ausland nach Deutschland importiert werden muss und relativ teuer ist. Manche Katzen benötigen mit Tresiba nur eine Spritze pro Tag und lassen sich damit gut einstellen. Andere Katzen brauchen nach wie vor zwei Spritzen, die Schwankungen bleiben erhalten. Mit diesem Insulin scheint eine Einstellung auf physiologische Werte am effektivsten zu sein. Es liegen aber noch nicht viele Erfahrungswerte vor.
  • Was ist ein Reimport?
    Ein Reimport ist Insulin, dass im Inland produziert wurde für das Ausland und weil es dort billiger ist als hier wieder eingeführt wird. Auf alle Fälle bedeutet "Reimport" immer lange Wege, da kann an der Kühlkette schon mal etwas schief gehen.

Futter

  • Was steigert den Blutzucker?
    Essen: Zucker, Kohlehydrate und Stärke ganz eindeutig. Bei Katzen scheinen auch Proteine Einfluss zu nehmen je nach Art. Lebensumstände: Angst, Stress.
  • Wie wirken sich Zucker, Kohlenhydrate und Stärke auf den Blutzucker aus?
    Zucker schnell und relativ stark aber meist eher kurze Zeit Kohlenhydrate, Stärke wirken sehr lange und teilweise auch verzögert auf den Blutzucker (besonders beachten bei Trockenfutter). Fett verzögert die Aufnahme von Zucker, Kohlenhydrate, Stärke ins Blut.
  • Was senkt den Blutzucker?
    Insulin, Bewegung (auch Stunden später noch).
  • Warum sollte meine Katze kein Trockenfutter mehr bekommen?
    Grundsätzlich: Katzen sind ehemalige Wüstentiere. Sie sind von Natur aus so, dass sie in der freien Natur ihren Flüssigkeitsbedarf durch ihre Nahrung decken. Ihr Durstgefühl ist sehr schwach ausgeprägt. Katzen trinken von alleine nicht genug um fehlendes Nassfutter zu ersetzen. Durch die geringe Flüssigkeitsaufnahme können Katzen leicht dehydrieren. Die fehlende Flüssigkeit schädigt besonders die Nieren. Zum Diabetes: In Trockenfutter sind IMMER viele Kohlenhydrate, die den Blutzucker deutlich (teilweise sogar über viele Stunden) erhöhen, enthalten. Durch den Diabetes sind viele Katzen sowieso fast dehydriert durch das viele Pipi machen. Flüssigkeit ist dann enorm wichtig.
  • Welche Futtersorten sind Diabetes geeignet?
    Mit diesen Futtersorten haben wir gute Erfahrungen gemacht.
  • Was ist zu Diätfutter zu sagen?
    Keine Sorte ist zu empfehlen!! Das Futter ist teuer, enthält oft minderwertige Proteinquellen und sogar Zucker. Auch Diabetes Trockenfutter ist gänzlich ungeeignet, denn enthalten sind wie bereits ausgeführt AUCH viele Kohlenhydrate. Dazu ist es auch einfach ungesund. Eine Liste der Diätfutter ist hier zufinden.
  • Wieviel sollte meine Katze wiegen?
    Das kann man pauschal gar nicht sagen. Es kommt darauf an ob Katze oder Kater, Rasse und wie groß sie sind. Letztendlich sollten die Rippen noch zu fühlen sein. Das Gewicht, bei dem Katze/Kater beweglich ist und sich wohl fühlt, was bei angemessenem Futter (Menge und Sorte) und ausreichend Bewegung entsteht ist super.
    http://www.odo.in-berlin.de/fbmi.html
    http://www.royal-canin.de..check.html
  • Wieviel sollte eine Zuckerschnute am Tag futtern?
    Letztlich auch wieder individuell. Dein Zuckerschnütchen sollte satt werden aber auch ein gutes Gewicht halten.

Anwendung

  • Reicht es, wenn ich ein Mal am Tag spritze?
    Nein. Wir haben hier keine guten Erfahrungen damit machen können. Bei keinem einzigen Mitglied. Die Lantus/Levemir wirken ja beim Menschen mit seinem, im Vergleich zu Katzen, gemäßigten Stoffwechsel nur 20 bis 24 Stunden. Deshalb reicht das Insulin bei Katzen keinen ganzen Tag. Ausnahme: Tresiba, womit manche (aber nicht alle) Katzen nur ein Mal am Tag gespritzt werden müssen.
  • Warum macht man ein Tagesprofil und wie mache ich das?
    Ein Tagesprofil macht man um die Insulinwirkung ganz individuell zu beobachten. Diabetes ist eine sehr individuelle Erkrankung deshalb sollte man auch im Einzelfall beobachten wie der Tagesverlauf mit Insulin ist. Bei einem Tagesprofil messe ich über ca 12 Stunden entweder alle 2 oder alle 3 Stunden.
  • Ich bekomme kein Blut, was kann ich machen?
    Erstmal hier die grundsätzliche Anleitung zum Hometesting. Wichtig ist, dass das Ohr gut durchblutet ist. Also schön warm machen. Durch reiben, Reissocke, Kirschkernkissen, alles was gut funktioniert. Dann geht es schon mal leichter. Um die "richtige" Stelle zu treffen kann man sich das Katzenöhrchen mal mit einer Taschenlampe ansehen. Man leuchtet von unten gegen das Ohr und schaut sich von oben den Lauf der Adern an.
  • Kann man die Penampullen mir den Spritzen nutzen?
    Ja, der Gummistopfen in der Penampulle ist zwar etwas fester aber trotzdem leicht zu durchstechen. Die Erfahrung hat nicht gezeigt, dass die Nadel dadurch schmerzhafter sticht.
  • Woran merke ich, ob die Spritze/ein Teil daneben ging?
    Am einfachsten reibt man gleich mit den sauberen Fingern über die Einstichstelle und schnuppert an den Fingern. Das reiben ist nach dem Spritzen auch gut für die Einstichstelle. Insulin für Menschen (wie Lantus und Levemir) riecht sehr intensiv, wenn also die Finger stinken ging was daneben. Da man als "Anfänger" oder "Spritzenhasser" sowieso feuchte Hände hat ist das also nicht das beste Indiz wenn man nach "Feuchtigkeit" tastet. Die Nase ist hier wertvoll.
  • Muss ich Lantus/Levemir wie Caninsulin umrechnen in den U100 Spritzen?
    Nein. Lantus und Levemir sind U100 Insuline. Umrechnen darf man nicht mehr!
  • Warum können unterschiedliche Blutzuckergeräte oder auch ein Nachmessen mit dem gleichen Gerät unterschiedliche Werte anzeigen?
    Nach der "Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung quantitativer laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen" ist eine Abweichung von bis zu 16% der Einzelwerte zugelassen. Also eine Abweichung von bis zu 16% ist ok. Die 16% beziehen sich auf den gemessenen LABORWERT. D.h. einzelne Messgeräte können voneinander mehr abweichen aber immer nur 16% vom Laborwert. Hier kann man es nachlesen. Bei unterschiedlichen Messgeräten kann es auch durch unterschiedliche Kalibrierungen (Einstellungen auf Messung im Vollblut oder das Gerät wurde auf Blutplasma eingestellt) zu Abweichungen kommen. Wichtig ist daher: Immer mit einem Gerät messen und nicht abwechseln.

Reaktionen

  • Warum geht es meiner Katze mit sinkenden Blutzuckerwerten schlecht?
    Katzen müssen sich genau wie Menschen an ein Blutzuckerspektrum gewöhnen. Bei Abweichungen von den gewohnten Werten kann es z.B. bei ungewohnt niedrigen Werten zu Unterzuckerungsanzeichen kommen obwohl gar keine Unterzuckerung in Sicht ist. Bei manchen ist eine starke Reaktion zu merken bei anderen gar nichts.
  • Warum ist der Blutzucker meiner Katze am Morgen höher als am Abend?
    Im Körper wirken verschiedene Hormone u.a. auch Cortisol, Adrenalin, Glucagon. Das sind alles Antagonisten zum Insulin, d.h. sie wirken gegenläufig. Am Morgen sind mehr davon im Körper. Das kann sich auch am Blutzucker zeigen.
    Bei ganz ausgeprägten Fällen spricht man vom Dawn Phänomen. Nachts zwischen 0 Uhr und 3 Uhr werden normalerweise am wenigsten von diesen Hormonen ausgeschüttet. Das Ganze funktioniert auch umgekehrt und nennt sich dann Dusk Phänomen (am Abend hohe Werte am morgen niedrig).
  • Warum geht es meiner Katze mit niedrigeren Blutzuckerwerten - unter denen sie bei Caninsulin deutliche Hypozeichen zeigte - noch gut?
    Wichtig ist nicht nur der Wert an sich, sondern auch der Fall oder Anstieg vor einem Wert. Je schneller die Bewegung, desto belastender kann ein Blutzuckerwert sein, abgesehen von der Gewöhnung an Werte. Lantus/Levemir wirken schon sanfter als andere Insuline, daher ist die Bewegung der Werte oft langsamer. Der Körper gerät nicht in Panik und damit unterbleiben teilweise Anzeichen einer Hypo, weil der Wert nicht sprunghaft erreicht wurde. Dazu kommt die Gewöhnung an die Werte. Ist eine Katze an ein bestimmtes Wertespektrum gewöhnt können auch nach und nach Hypoanzeichen bei tatsächlich zu niedrigen Werten unterbleiben.
  • Was passiert bei einer Hypo?
    Bei einer Hypo reagiert der Körper zumeist erst mit der Ausschüttung von Adrenalin im Gehirn, gleichzeitig wird die Leber zu einer erhöhten Freisetzung von Glukose (aus Glykogen, der Speicherform der Glukose) angeregt, und die Bauchspeicheldrüse stellt die Produktion von Insulin ein; im Gegenzug wird die Freisetzung von Glucagon erhöht. Der Körper ist also vollauf beschäftigt.
  • Ab wann spricht man bei Lantus/Levemir von Hypos?
    Theoretisch könnte man auch immer von einer Hypo sprechen sowie Hypo-Symptome auftreten. Auf alle Fälle sollte man auch Unabhängig von Symptomen eine Grenze ziehen, die genau Grenze bei unseren Süßen weiß ich nicht. Bei Menschen dürfte sie ca. bei 40 liegen (egal ob mit oder ohne Syptomen).

Autorin: Jessica mit Loui
Datum: Februar 2007 (überarbeitet Petra und Schroschi, November 2013)