AW: Hubbel in der Haut
Dank des richtigen Wortes - "Lipohypertrophie" - habe ich jetzt auch deutschsprachige Infos dazu gefunden (ich habe damals im Englischunterricht leider dauerhaft gepennt); für die, die es auch interessieren sollte....
Brauchen Sie in letzter Zeit immer mehr Insulin, ohne dass Sie zugenommen haben? Fährt Ihr Blutzucker Achterbahn und Sie haben nicht die geringste Ahnung, woran das liegen könnte? Dann sollten Sie sich einmal Ihre Spritzstellen genauer anschauen. Vielleicht entdecken Sie dort Beulen oder Verhärtungen, die Ihnen bisher nicht aufgefallen sind. „Etwa jeder fünfte bis jeder vierte Diabetiker, der Insulin spritzt, hat solche Veränderungen an den Spritzstellen, so genannte Lipohypertrophien“, erklärt der Essener Diabetologe Dr. med. Ralph Achim Bierwirth. „Dabei handelt es sich um gutartige Wucherungen des Unterhautfettgewebes, die dann entstehen, wenn Insulin immer wieder in dieselbe Stelle gespritzt wird.“ Der Grund: Durch die wachstumsfördernde Wirkung des Insulins vergrößern sich dort die Fettzellen.
Spritzhügel: ständig in dieselbe Stelle
Aber auch ein zu seltener Wechsel der Penkanüle fördert die Bildung von Spritzhügeln oder „Lipos“: Die Kanüle wird mit jedem Gebrauch stumpfer, und es bilden sich kleine Widerhaken an der Nadelspitze. Dadurch wird das Fettgewebe mehr als nötig verletzt, was das Wachstum der Fettzellen und die Narbenbildung stimuliert. In selteneren Fällen kann das Fettgewebe, statt zu verhärten, örtlich auch wegschmelzen – diese Dellen im Fettgewebe („Lipohypotrophien“) werden durch eine lokale Immunreaktion auf das gespritzte Insulin erklärt. Schmerzlose Injektion verlockt. An den „Lipos“ ist die Insulin-Injektion weniger schmerzhaft als an anderen Stellen. „Vor allem Kinder spritzen deshalb gerne gezielt in solche Stellen“, sagt Dr. Bierwirth.
Blutzuckerschwankungen durch ungleichmäßige Insulinaufnahme
Manchmal lassen sich die Veränderungen des Fettgewebes nur als Verhärtungen unter der Haut ertasten. Sie können sich allerdings auch als unschöne Beulen auf der Haut zeigen. Lipohypertrophien sind jedoch nicht nur ein kosmetisches Problem: Sie können auch die Blutzuckerwerte durcheinander bringen. „Das in eine ,Lipo‘ gespritzte Insulin gelangt sehr ungleichmäßig ins Blut, und seine Wirkung lässt sich kaum noch kalkulieren“, erklärt Dr. Bierwirth. „Häufig verzögert sich die Aufnahme des Insulins ins Blut, es kann aber auch schneller wirken als sonst. Zudem kann sich der Insulinbedarf um bis zu ein Drittel erhöhen.“
aus: diabetespro.de