AW: Motte's Mäuse
Moin Christel und Carola,
tolle und umfassende Seite hast Du da genannt, Carola, danke Dir dafür! Zusätzlich noch ein Forum dazu
www.dubarfst.de.
Gearde am Anfang des Barfens will man alles richtig machen, ich natürlich auch, deswegen beschaffte ich mir bei ebay einen elektrischen Wolf und eine Feinwaage. Um Knochen zu durchtrennen, z. B. bei Kaninchen, gebrauche ich eine Garten-Rosenschere, das klappt prima. Dann beschaffte ich mir alle möglichen Suppis, wie Vitaminkomplex, Vitamin-E-Kapseln, sammelte Eierschalen usw. Alles wog ich bis auf' s Zehntelgramm ab. Leider machten mir die Jungs erstmal einen Strich durch die Rechnung, weil sie dermaßen supplemtiertes Fleisch einfach links liegen ließen. Also ließ ich nach und nach die Vitamine weg und dann das Vitamin E. Das finden sie bis heute einfach Pfui Teufel, no chance.
Anfangs ließ ich alle drei Monate mal von dem einen, mal von dem anderen ein großes BB anfertigen, weil ich total unsicher war, ob mein Barfen nun negativen Einfluss auf die Blutwerte und damit auf die Gesundheit der Vier haben könnte. Gesamteiweiß und Harnstoff sind sehr leicht erhöht (bei meinem CNI-Kater gingen diese Werte aber sogar etwas zurück), was bei gebarften Tieren aber normal ist. Der Krea sank kontinuierlich, bei dreien bis unterhalb der Norm, bei Ronny leicht erhöht. Der Phosphor-Wert stets perfekt mittig. Das geschah alles innerhalb von zwei Jahren.
Bei allen vieren, unabhängig vom Alter, habe ich vermehrte körperliche Aktivität festgestellt. Zunächst dachte ich, ich bilde mir das nur ein, hörte von anderen Haltern gebarfter Tiere aber Ähnliches. Toll der Anblick von wieder wirklich kauenden Tieren und nicht mehr nur Pate schleckenden. Toll auch der Anblick von Dobby wie er seinen ersten rohen Hähnchenschenkel knackte und damit herumlief, stolz wie Oskar. Und natürlich erst recht toll der Anblick von Rudi beim Verschlingen seiner ersten Maus. Ich will aber nicht verschweigen, dass es ein langer Weg war. Nichts ging von heute auf morgen, erstmal waren alle misstrauisch gegenüber dem Fleisch und ich konnte viel in den Müll entsorgen. War frustrierend. Erst fraßen sie nur Hühnchen und Pute. Dann kaufte ich Rinder-Beinscheiben bzw. Suppenfleisch, das fraß nur Ronny. Dann kam Lamm dazu, das fraßen nur Ronny und Benny. Nach einem Jahr fraß Benny dann auch Rind, und sogar Dobby hat sich nun nach zwei Jahren entschieden, dass man das ja mal probieren und für gut befinden könnte. Seid also nicht enttäuscht, wenn die Umstellung nur langsam vonstatten geht.
Heute, und das muss jeder für sich herausfinden und entscheiden, bin ich kein "Gramm-Barfer" mehr. Ich supplementiere nur noch mit Calcium und Taurin. Im Fleisch selber sind ja auch schon Vitamine. Einmal die Woche gibt es frischen Lachs, kurz in der Micro angegart, sorgt für die nötigen Omega-3-Fettsäuren, und um sie mit genügend Fett zu versorgen (leider sind sie bei fettem Fleisch ziemlich mäkelig), gibt' s einmal die Woche mal Sahne auf ein Tellerchen oder auch mal geschmolzene, warme Butter. Generell sind tierische Fette besser als pflanzliche, wie Öle. Die Blutbilder und die Gesundheit der Jungs scheinen mir da Recht zu geben.
Taurin gebe ich pro Nase und Tag 500mg. Messe ich mit einem kleinen Messlöffel ab, in den gestrichen genau 500mg hineinpassen.
Wenn Du das Fleisch wolfen willst, dann lohnt sich der Wolf natürlich. Ich brauche ihn jedoch nicht mehr, ich schnibbele nur in Stücke.
Meine Empfehlung: beginne langsam und steigere langsam, erst eine Fleischsorte, dann die Nächste, erst ein oder zwei Suppis, dann, wenn das angenommen wird, weiter steigern, das erspart Enttäuschungen.
LG
Alex