Bexacat - Senvelgo

Johanna

Benutzer
Und es gibt noch etwas zu berichten: Obwohl wir nicht wissen, ob die hohen BZ-Werte entzündungsbedingt hoch waren oder ob wieder Diabetes ausgelöst wurde, wollten weder wir noch die TÄ Zeit verlieren und sogar eine Ketoazidose riskieren. Den Fructosamin-Wert nach so kurzer Zeit zu messen, wäre ja sinnlos gewesen. Anstatt wieder Lantus zu spritzen, hat uns die Tierärztin ein völlig neues Medikament gegen Diabetes gegeben. Dabei handelt es sich um ein Mittel, dass 1x täglich oral verabreicht wird und bei dem es nicht mehr zu einer Hypoglykämie kommen kann. Es heisst Senvelgo und wurde in der Schweiz erst im Juli 2023 zugelassen. Wenn man den Studien glaubt, dann ist es eine Revolution in der Behandlung von Diabetes bei Katzen!

Ich vermute zwar, dass der BZ beim Kater nun nicht wegen diesem Medikamente so stark gesunken ist oder nicht nur deswegen, sondern vor allem weil wir endlich die Entzündung und Schmerzen im Griff haben. Denn bis die Wirkung eintritt, dauert es gemäss Hersteller ca. 7 Tage. Ich wollte euch aber davon wissen lassen, allenfalls kommt das Medikament auch bald in D auf den Markt oder ist es schon (ich habe dazu nichts gefunden). Ich kann auch nichts über die Wirksamkeit sagen oder ob es nur ein leeres Versprechen des Herstellers ist. Das wird die Zeit zeigen.

Sorry, dass es nun schon wieder so lange geworden ist.

Liebe Grüsse von der Johanna und dem Kater.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Johanna,

Danke, dass du uns über das Medikament informiert hast. Kann für einige Katzenbesitzer eine Erleichterung sein, wenn sie nicht spritzen müssen. Bin gespannt ob und wann es in D auf den Markt kommt und wie es bei diabetischen Katzen wirkt.
Ich würde aber immer Spritzen bevorzugen:shy:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Johanna,

Danke für die Info bezüglich des Präparats.

bei dem es nicht mehr zu einer Hypoglykämie kommen kann
Laut der Info auf der verlinkten Website schon, nur nicht zu einer symptomatischen. Und der 'Erfolg' der Studie beruht darauf, dass der BZ unter die 'Nierenschwelle von 300/mg/dL' gebracht wird. Eine Remissionsrate wird nicht erwähnt.

"Die Behandlung mit Velagliflozin führt zu einer konstanten und zuverlässigen Senkung der Serum-Blutzuckerwerte unter die Nierenschwelle von 300 mg/dl über den ganzen Tag.

(...)

Die Beurteilung der Wirksamkeit erfolgte nach 45 Behandlungstagen und bewertete, ob ein Tier eine kombinierte Verbesserung, bestehend aus mindestens einem klinischen Anzeichen im Zusammenhang mit Diabetes (z. B. Wasseraufnahme, Harnvolumen und -häufigkeit, diabetische Polyneuropathie und Appetit) und eine Verbesserung mindestens eines glykämischen Laborparameters (mittlerer Blutzucker-Wert der Blutzuckerkurve ≤ 250 mg/dl, minimaler Blutzucker-Wert ≤ 160 mg/dl und Serumfruktosamin ≤ 450 µmol/l) zeigte."

Quelle

Das sind natürlich nicht die Werte, die wie hier mit einer feinen Einstellung angestrebt werden. Ob es mit dem Mittel möglich wäre... :dontknow: Mich würden die täglichen BZ-Kurven der Studienteilnehmer und ausführlichere Details interessieren; vielleicht gibt es dazu mehr Informationen im Netz. Es klingt nicht danach, als würden physiologische BZ-Werte angestrebt. Dennoch ist es vielleicht eine Alternative, wenn situationsbedingt kein Insulin gespritzt und (engmaschig) der BZ kontrolliert werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Medikament ist sicherlich nicht gleichwertig, mit spritzen, wie ihr das hier tut. Aber leider haben die wenigsten Diabeteskatzen so engagierte und mutige Besitzer. Und es werden anscheinend sehr viele Diabetiger innerhalb des ersten Jahres eingeschäfert, weil die Besitzer überfordert sind und nicht messen und/oder spritzen können oder wollen. Für diese Katzen oder für all jene, die nicht viel Insulin benötigen, ist es wenigstens eine Alternative zum Tod oder ständiger Unterzuckerung…
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Medikament ist sicherlich nicht gleichwertig, mit spritzen, wie ihr das hier tut. Aber leider haben die wenigsten Diabeteskatzen so engagierte und mutige Besitzer. Und es werden anscheinend sehr viele Diabetiger innerhalb des ersten Jahres eingeschäfert, weil die Besitzer überfordert sind und nicht messen und/oder spritzen können oder wollen. Für diese Katzen oder für all jene, die nicht viel Insulin benötigen, ist es wenigstens eine Alternative zum Tod oder ständiger Unterzuckerung…
Ja, auf jeden Fall! Das spiegelt genau das wider, was die TÄ mir hier erzählen. Wenn der Tierbesitzer nur einmal täglich Senvelgo geben kann/muss, besteht wenigstens die Hoffnung, dass einige Fellinger einer DKA oder Euthanasie entgehen können.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zu Velagliflozin gibt es diverse Tests und Studien und es wird in D vermutlich nächstes Jahr auf den Markt kommen. Es erhöht die Ausscheidung des Zuckers über die Nieren. Es sollte nur eingesetzt werden, wenn die Katze auch noch selber Insulin produziert. Ansonsten kann es durch eine Unterversorung zu hohen Ketonen und in Folge dessen zu einer Ketoazidose kommen. Diese kann bekanntlich tödlich enden. Deshalb müssen bei dem Medikament die Ketone immer gut im Blick behalten werden. Steht ja auch auf der von Ines verlinkten Seite, dass es bei Katzen mit Ketonen oder gar einer DKA nicht eingesetzt werden darf. Eben weil es die Probematik noch verschlimmern kann. Vielleicht macht es bei Katzen Sinn, die erst ganz kurz an Diabetes erkrankt sind (wobei das recht schwierig zu beurteilen ist, weil mans nicht immer sofort bemerkt und die Diagnose deshalb oft auch erst später erfolgt) oder bei Katzen, die eh wenig Insulin benötigen, weil sie noch selbst welches produzieren.
Eine Revolution in der Diabetesbehandlung ist es meiner Meinung nach nicht so wirklich. Und man kann nur hoffen, dass es gut überlegt und nicht einfach nur als bequeme Alternative eingesetzt wird. Vielleicht kann man es zusätzlich zum Insulin geben, um die Dosis zur reduzieren. Dazu laufen wohl auch noch Tests.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Sally, danke auch für deine Anteilnahme…
dass es bei Katzen mit Ketonen oder gar einer DKA nicht eingesetzt werden darf
Das ist definitiv so. Das wirde daher gestern beim Kater auch getestet, zumindest im Urin.
Vielleicht macht es bei Katzen Sinn, die erst ganz kurz an Diabetes erkrankt sind
oder bei Katzen, die eh wenig Insulin benötigen, weil sie noch selbst welches produzieren
Genau das denke ich auch.
nicht einfach nur als bequeme Alternative eingesetzt wird
lieber eine bequeme Alternative als gar keine Behandlung und somit noch grösseres Leid oder sogar Einschläferung. Ich denke, vielen Katzen kann es helfen und auch vielen Besitzern. Wie z.B. Heikes Mutter, der Besitzerin von Hugo, die nicht messen kann oder will. Eine Geschichte, die mir sehr nahe geht…
Ich bin sehr froh, dass zumindest dazu geforscht wird, es gibt zu viele Krankheiten (bei Mensch und Tier), wo sich Forschung leider nicht „lohnt“ und deshalb viele Lebewesen leiden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
lieber eine bequeme Alternative als gar keine Behandlung und somit noch grösseres Leid oder sogar Einschläferung.

Im Grunde stimmt das. Ich sehe aber das Problem darin, dass viele TÄ sich scheinbar noch nie mit dem Thema Ketone beschäftigt haben, geschweige denn diese im Blut messen. Auch mir hat damals kein TA etwas davon gesagt.
Eine Messung im Urin reicht nicht aus. Auch das wissen viele nicht.

Ich denke, vielen Katzen kann es helfen und auch vielen Besitzern. Wie z.B. Heikes Mutter, der Besitzerin von Hugo, die nicht messen kann oder will. Eine Geschichte, die mir sehr nahe geht…

Naja aber er bekommt ja eine Behandlung mit Insulin. Die Dosis wird bei ihm nicht ausreichen, aber er bekommt welches. Wenn er jetzt Vela bekommen würde ohne zu wissen, ob und wie viele Ketone er hat, ist das vielleicht nicht unbedingt besser. Eventuell befördert man ihn damit eher ins Jenseits. Schwierige Kiste.
 
Zurück
Oben