AW: Felix-Schälchen neuerdings mit Zucker!
Hallo alle,
ich schicke voraus, dass Lieschen bislang, wie Kooyanis, ein großer Fan von Felix Gelee war. Wir füttern das nicht ausschließlich, keine Frage, aber da Lieschen sich ein Loch in den Bauch freut über Gelee-Futter und die WG eher nicht so, gab es für Lieschen eben ab und an Felix Gelee in den 100g-Schälchen.
Letzten Freitag entdeckte ich, dass die Schälchen nicht nur neu designt sind, sondern jetzt auch noch Zucker enthalten.
Da ich das nicht einfach hinnehmen wollte, habe ich gleich eine grantige mail an Purina abgeschickt.
Am Donnerstag nachmittag klingelte mein Handy, ich geh nichtsahnend ran und wer war dran? Die Verbraucherabteilung von Purina! Ha, da war ich ja sofort auf Krawall gebürstet.
Ein wirklich sehr netter Herr bedankte sich für meine e-mail und wollte mir nun erklären, dass in den Felix-Gelee-Schälchen wirklich nur ganz, ganz wenig Zucker drin ist, so dass man dies getrost auch an Diabeteskatzen verfüttern könne.
Ich antwortete, das sei mir schlichtweg egal, Futter mit Zucker käme mir nicht in meine Diabeteskatze, punktum. Er solle mir doch mal erklären, warum ein Futter, das jahrelang ohne Zuckerzusatz ausgekommen sei, nun plötzlich mit Zucker versehen würde. Das sei wegen der Farbe, meinte er. Worauf ich antwortete, er wolle mir doch nicht allen ernstes weismachen, dass es irgendeine Katze gebe, die auf eine appetitanregende Färbung des Futters Wert lege. Nein, gab er zurück, aber die Katzenbesitzer würden darauf Wert legen.
HA!!!!!! Ich fragte nach, ob man denn bei Purina da so sicher sei und dies anhand von Nachfragen bei den Verbrauchern (gemeint waren die Verbraucherdosis) überprüft habe? Ja, das habe man. Eindeutig wollen die Verbraucher ein lecker aussehendes Futter. Nun gab ich zurück, das sei doch aber nicht gerade verantwortungsbewusst von Purina, diesen Verbrauchern den Wunsch dadurch zu erfüllen, indem man dem Futter jetzt ungesunden Zucker zusetze, besser wäre es doch wohl gewesen, die Verbraucher dahingehend aufzuklären, dass man eine hübschere Farbe zwar durch den Zusatz von Zucker erreichen könne, dies aber nicht im Sinne der Gesundheit der Katzen sei.
Es folgte eine etwas wirre Argumentation, die ich in Einzelheiten vergessen habe, auf jeden Fall meinte der Herr, er täte ja auch nur seinen Job (aha, Mitleid heischen oder wie??) und er müsse halt die Verbraucher anrufen und das alles erklären. Ich bat ihn dann, der Produktentwicklung oder wer auch immer für den neuen Zuckerzusatz im Futter verantwortlich sei, einen Gruß von mir zu bestellen, DIESE Verbraucherin sei damit NICHT einverstanden. Außerdem würde ich in diversen Katzenforen nun vor dem zuckerversetzten Felix Gelee warnen und es würde dann auch von der Liste der für Diabeteskatzen empfohlenen Futtersorten gestrichen.
Der Hit war, dass der Herr dann meinte, das müsse man doch garnicht, man könne doch dazuschreiben, dass das Futter einen so geringen Zuckeranteil enthalte, dass es sich auf den Blutzuckerspiegel nicht auswirke. Ich war mittlerweile auf mindestens 180 und fragte ihn, wie er es denn verantworten wolle, wenn Diabetesneulinge diesen Hinweis läsen und daraus schlössen, dass jegliches Futter mit Zuckerzusatz ebenso verwendbar weil ungefährlich sei. Diese Verantwortung könne niemand übernehmen und aus diesem Grund würde Felix ab sofort eben nicht mehr als unbedenklich eingestuft.
Sagt der doch zu mir, Verbraucher seien doch verantwortungsbewusst und würden sich informieren! Da müsste ich schon ein wenig Vertrauen in die Katzenbesitzer haben und so weiter und so fort. Ich wollte es nicht glauben! Deshalb teilte ich ihm unumwunden mit, dass wir nun wieder am Anfang der Diskussion angekommen seien, denn wie verantwortungsbewusst Verbraucher handelten, sei ja durch die Bevorzugung von mit Zucker eingefärbtem gegenüber nicht gefärbtem hinlänglich bewiesen. Man könne ja wohl nicht behaupten, verbraucherfreundlich zu handeln, nur weil man den Wünschen der am wenigsten informierten Verbrauchergruppe Folge leiste, hier sei – ich wiederholte das – Aufklärung vonnöten gewesen, wodurch sich die Firma Purina sicher in ein besseres Licht gerückt hätte als auf diese Weise.
Und nachdem die Diskussion sich scheinbar immer noch im Kreis drehen sollte, unterbrach ich das darauf folgende Geschwafel mit „Ich danke Ihnen trotzdem für Ihren Anruf und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag! Tschüss!“
Also zum Vergleich, ich hatte mal für die gesunde WG diverse Futterproben von verschiedenen Firmen angefordert, weil ich völlig auf dem Schlauch stand bei der Frage, was die denn nun mögen und was nicht. Die Verbraucherberatung von Royal Canin rief mich daraufhin an, das Gespräch fand ich aber sehr angenehm, weil ich dabei etwas über die Energiedichte der einzelnen Futtersorten erfuhr und so zumindest etwas schlauer war als vorher, ohne dass mir irgendwas als supertoll und lebenswichtig für die Katzen verkauft wurde. Sehr gut reagiert hatte auch die Verbraucherberatung von Whiskas, ich hatte nämlich erwähnt, dass ich eine (damals wars nur Lieschen) Diabeteskatze hätte, und man riet mir dahingehend, mich mit Spezialfuttersorten für diese Krankheit zu befassen und es gab auch Hinweise zu Insulin etc., die garnicht mal dumm waren. Der Herr von Purina hat sich schon Mühe gegeben und war auch freundlich, aber – die Argumente waren unterirdisch.
Liebe Grüße
Conny mit Geleefan Lieschen, TroFu-Isa und der Mäkel-WG