AW: Petra mit Vincent und Lantus
Hallo Petra.
Zu deinem Beitrag möchte ich einige Anmerkungen machen, da ich nicht in allen Punkten mit Dir übereinstimme.
Du schreibst, dass der BZ weit unter 140 liegen muss um „schwere Folgeerkrankungen“ (meinst du die Neuropathieerscheinungen?) in den Griff zu bekommen.
Neuropathische Erscheinungen bessern sich auch bei höheren BZ-Werten. Katzen, die auf Caninsulin eingestellt werden haben meist Werte über 140, nichts desto trotz kannst du im KD_Forum viele Beiträge finden, dass sich auch bei diesen Katzen die Beschwerden bessern. Bei einer Einstellung auf physiologische BZ-Werte mag es sein, dass die Beschwerden schneller verschwinden, Fakt ist, sie verschwinden auch bei BZ-Werten über 140. (Wie kommst du eigentlich auf diesen Wert?)
Weiter geht es mit der Behauptung, dass man bei Werten über 300 zusehen kann, wie seinem Tier die Beine abfaulen.
Hast du dir mal überlegt, wie solche Bemerkungen auf Katzenbesitzer wirken, deren Katzen nicht so schnell auf die Insulintherapie anspringen?
Fakt ist, dass Spätschäden nicht von heute auf Morgen entstehen. Die sog. „Diabetikerbeine“ sind unter Spätschäden einzuordnen. Spätschäden entstehen bei einem auf Dauer schlecht eingestellten Diabetes und sie entwickeln sich im Lauf von Jahren, nicht zum zugucken. Deshalb heißen sie auch Spät-Schäden
Bei Katzen ist (aufgrund der geringeren Lebenserwartung) soweit ich bisher nachlesen konnte die Wahrscheinlichkeit für Spätschäden recht gering einzuordnen. Falls du dazu weitere/andere Literatur hast lass mir bitte die Quelle zukommen. Auch widersprichst du dieser These schon dadurch, dass du schreibst: <Vincent hat seit langer Zeit - möglicherweise seit über 1,5 Jahren Diabetes.> Heißt auch 1,5 Jahre schlechte/gar keine Einstellung, folglich locker Werte über 300, oder?
Soweit ich das mitbekommen habe sind ihm die Beine nicht abgefault. (Glücklicher Weise!)
Wie hoch war eigentlich sein Fructosaminwert?
Das nächste worüber ich gestolpert bin ist deine Aussage, dass die Sterberate nicht zu unterschätzen ist.
Was ist denn deiner Meinung nach für eine „nicht zu unterschätzende“ Mortalitätsrate verantwortlich?
Ich kann mir nur 2 Dinge erklären, die bei einem Diabetes unmittelbar zum Tod führen
1. Eine Ketoazidose
2. Eine sehr schwere Hypoglykämie
Beides wird aber bei verantwortungsvollen Haltern nicht in häufiger Form vorkommen.
Kannst du diese Aussage also bitte näher erklären.
Weiter geht es mit:
<Seit der Insulingabe und der höheren Dosis kann er wieder gut laufen.>
Die Tatsache, dass er wieder gut laufen kann finde ich sehr erfreulich, allerdings hat du die Insulinmenge derart schnell erhöht, dass die Argumentation, das verbesserte Laufen sei auf die gesteigerte Insulinmenge zurück zuführen nicht belegbar ist. Eine Verbesserung Neurophatischer Schäden dauert und kann nicht nach 2 Spritzen erwartet werden. Länger bist du bei der Startdosierung ja nicht geblieben.
<Eine Garantie für andere Tiere wird nicht übernommen.> Was meinst du denn damit???
<Meine Arbeit und meine Pflege und medizinische Betreuung der Tiere ist vorbildlich.>
Über deine Arbeit(was machst du eigentlich?) und Pflege kann ich mir kein Urteil bilden, deine medizinische Betreuung möchte ich mir allerdings nicht zum Vorbild nehmen. Die drastische Erhöhung des Insulindosis, ohne dem Insulin zeit zu lassen, sich zusetzten würde ich für mein Tier nicht wählen.
<Die Empfehlungen der Tierärzte und der Tierheim sind bitte zu beachten.>
Ich glaube nicht, dass Empfehlungen von TA oder des Tierheims immer zu beachten sind, man sollte sie meiner Meinung nach zuerst prüfen. Es gibt wenig TA, die sich bei Katzendiabetes wirklich auskennen, ich habe in meiner Heimatstadt trotz intensiver Suche keinen gefunden (lege aber mittlerweile auch keinen Wert mehr darauf.) Und die Empfehlungen waren z.T. fahrlässig bis tödlich.
So, dass wären glaube ich erstmal alle Anmerkungen und Fragen.
Ich möchte dich mit diesem Beitrag nicht angreifen, aber so wollte ich deine Aussagen nicht stehen lassen.
Ich hoffe, dass eure BZ-Einstellung gut verläuft und drücke euch die Daumen!
Tschüß
Meike