AW: Kalifee mit Patellaluxation und Ohrpolyp
Gut, dass es früh genug aufgefallen ist. Puh, das ging mir den ganzen Morgen nicht aus dem Kopf. Hätte Dich sonst aber noch versucht anzurufen.
Du bist lieb
Wie ein Pferdchen sieht Deine Kalifee ja nun wirklich nicht aus.
Nein, sie ist auch deutlich kleiner als ein neu geborenes Kalb. Ich finde das schon stark: Gestern hat die TÄ in der Klinik mir noch einen eindringlichen Vortrag über "Patientengehorsam" gehalten. (Weil ich erwähnt habe, dass ich Kalifee Bisolvon gegeben habe. Daraufhin: "Wenn ich das für nötig gefunden hätte, dann hätte ich das schon verschrieben." Und schließlich müsse sie ja wissen, ob/wie das Doxycyclin gewirkt habe. Ich habe es mir verkniffen, zu sagen, dass man das eigentlich nicht experimentell herausfinden muss, sondern dass es dafür Antibiogramme gibt.) Also Vortrag über Patientengehorsam (nicht denken, nur gehorchen), und dann kriege ich falsche Tabletten mit. It's so cool! :roll:
Nun war ich bei unserer neuen TÄ, hab die 5 mg-Tabletten geholt und habe, weil grad gar kein Patient da war, auch noch mit der TÄ gesprochen. Die vertritt eine ganz andere Auffassung als die TÄ in der Klinik und hält den Einsatz von Kortison in Kalifees Fall für sehr zweifelhaft. Ich bin mir da ja auch im Zweifel. Es kann helfen bei einer allergischen Ursache (das vermutet die Klinik-TÄ), und es kann evtl. kurzfristig helfen zum Abschwellen der Schleimhäute. Und mehr nicht. Eine allergische Reaktion in den Ohren ist aber lokal zu behandeln, und Kalifees Schnupfen haben wir eigentlich "zu gut im Griff", als dass hier der Einsatz von Kortison gerechtfertigt wäre (wenn es überhaupt was nutzt), denn der Rotz tritt bei Kalifee ja nur noch sporadisch auf. Die meiste Zeit geht es ihr gut. Das könnte mit Kortison auch erheblich schlechter werden.
Die Haus-TÄ meint, wenn bei Kalifee die Eustachische Röhre geschwollen wäre, dann könnte das Kortison in Verbindung mit Schleimlöser helfen, damit ein (teilweiser) Abfluss des Sekrets aus den Mittelohren möglich ist. Das wäre also einen Versuch wert.
So oder so läuft das Ganze aber ja nun auf eine dauerhafte, unterstützende Behandlung hinaus. Heile wird das Mädchen nicht. Ich werde Kalifee also aus der Behandlung in der TK herausnehmen. Ob ich noch einen Kontrollbesuch (und schon wieder Sedierung) wahrnehme, überlege ich noch. Zur Stressvermeidung sind die Sedierungen natürlich eine feine Sache, für Kalifees Organe aber nicht. Sie macht seit gestern Abend auch einen ziemlich angeschlagenen Eindruck. Und da werde ich ihr auch nicht ab heute Kortison einwerfen... sie soll sich erst mal ein bisschen erholen.