Erhöhter fPLI

Hallo miteinander,
wegen Hexe`s erhöhtem flpi habe ich jetzt von meinem TA eine interessante und beruhigende mail bekommen. Er hat die Info von seinem Freund, der FAch TA für innere Med. ist

Ich habe den Bericht abgetippt:

"Alle Katzen mit einem Typ 2 Diabetes haben eine Pankreaspathologie. In den meisten Fällen ist das Pankreas sonographisch gut darstellbar und vergrößert. Eine aktuelle Studie (Forcada et al 2007) mit diabetischen Katzen konnte zeigen, dass der flpi Wert bei diabetischen Katzen deutlich höher ist als bei gesunden Katzen. Er lag in dieser Gruppe mit 29 Katzen zwischen 8,1 und 283ug/l- im Durchschnitt bei 22,5 ug. Keine der Katzen zeigte schlechte Futteraufnahme, Erbrechen oder schmerzhaftes Abdomen. Leider konnte das PAnkreas dieser Katzen nicht histologisch untersucht werden.
Aufgrund dieser Ergebnisse ist unklar, ob bei dem Patienten tatsächlich eine chronische Pankreatitis vorliegt oder eine andere "diabetische" Pankreaspathologie. Oder es gibt eine ganz andere Erklärung für ein erhöhtes flpi bei diabetischen Katzen? Man weiß es nicht.
Abgesehen davon ist sehr unklar, wie man Katzen mit chronischer Pankreatitis behandeln soll. Es gibt keine kontrollierte Studie über die Wirksamkeit von AB , Kortison oder anderen Medikamenten. Empfohlen wird die Gabe von Antiemetika (MCP), Analgetika, H2 Blockern. Die Gabe von Kortison kann nicht empfohlen werden, da Kortison bei diesem Patienten den Diabetes verschlechtern würde,
Als ersten Schritt würde ich bei Anzeichen von Appetitlosigkeit MCP Tropfen verabreichen."

Vielleicht ist das ja für den einen oder anderen von euch hilfreich.
 
AW: erhöhter flpi

Huhu Minzi,

danke für diese sehr interessanten Infos.
Werd ich mal meiner Bekannten mailen, deren Miez ja einen ähnlich entgleisten FPLI hatte wie Hexe.

LG Meike
 
AW: erhöhter flpi

Hallo Ingrid,

vielen Dank fuer den Beitrag :flower:! Dieses Thema beschaeftigt mich auch sehr, da wir in den letzten Jahren hier im Forum immer wieder Katzen hatten die an Pankreatitis Schueben gestorben sind :sigh:. Auch Katzen die schon laenger in Remission waren.

Meine Beobachtung ist gewesen, dass es meist viel zu lange dauert bis die richtige Diagnose gemacht wird. Und der Katzenhalter draengen muss, dass der fPLI untersucht wird. (N.B. frueher war dieser Test bei einer akut kranken Katze nur begrenzt hilfreich, da die Probe zur A&M Uni in Texas geschickt wurde und man Wochen auf ein Ergebniss warten musste, aber jetzt gibt es den Test auch bei deutschen vetmed Labors in <=24 Stunden).

Jedoch sollte man, meiner Meinung nach, wenn man bei einer diabetischen oder Remissions-Katze die typischen Symptomen von Erbrechen, Inappetenz, Lethagie, usw beobachtet, in erster Linie an Pankreatitis denken und danach testen lassen. Nicht selten ist bei einem Schub auch ein Anstieg der Blutzuckerwerte zu beobachten.

Ich habe dieses Thema neulich mal mit Tillys Internistin in Kanada diskutiert (ACVIM Diplomate), von deren Meinung ich sehr viel halte. Sie ist Mitglied bei VIN, wo sich die ganzen Experten tummeln.

Ich fand ihre Antwort sehr interessant, da ich sie in dieser Form von ihr noch nicht gehoert hatte :lens:: Pankreatitis wird seit neustem als Komponente von IBD (inflammatory bowl disease) verstanden. Die empfohlene Behandlung beinhaltet aus diesem Grund entweder Prednisolon oder Dexamethason (keine Depot Spritzen!). Die Wirkdauer dieser Praeparate ist sehr kurz und sie muessen (mehrmals) taeglich verabreicht werden. Was die typische Dosis/Therapiedauer betrifft kann ich nichts sagen, weiss aber das diese Medikamente vorsichtig ausgeschlichen werden muessen.

Es ist natuerlich der Fall, dass die Gabe von Kortison den Diabetes verschlechtern wuerde. Jedoch ist diese Erkrankung hier im Forum nicht selten lebensgefaehrlich gewesen: die Patienten sind meist aeltere Tiere und bauen oft sehr schnell ab. Und die erhoehten Blutzuckerwerte die durch eine Kortison-Therapie produziert werden, kann man mit Insulin meist gut kontrollieren.

Als Tilly vor einigen Jahren ihren heftigen Pankreatitis Schub (Triatitis, was auch IBD beinhaltet) hatte, hat sie kein Kortison bekommen (Link). Sie hat MCP, Metronidazol, Cimetidine und Infusionen bekommen. Eine kurze Behandlung mit Lantus war auch notwendig. Metronidazol wirkt im Darm auch entzuendungshemmend. Diese Therapie hat sehr schnell angeschlagen.

Hier gibt es noch weitere Infos zu fPLI/chronischer Pankreatitis, fuer die die sie noch nicht gesehen haben sollten: http://www.diabetes-katzen.net/forum/showthread.php?t=2617
 
AW: Erhöhter fPLI

Hallo Ihr Lieben,

bin wieder da. Selbst auch fertig, aber Miez geht vor.

Ich habe Cleo vorhin noch 7 Tropfen MCP gegeben. Sie hatte seit dem Frühstück nichts mehr gefressen. Im Napf war Manschepamps, also nichts, was sie "zurück beißen" könnte, deshalb hat es mich gewundert, daß noch alles da war.
Ansonsten ist es schwer zu beurteilen. Cleo ist ja sowieso eher eine Ruhige, jedenfalls im Vergleich zum fellgewordenen Alptraum Stevie. All ihr Bewegungsdrang wird dadurch gedeckt, sich den Kater vom Fell zu halten. Sie hat aber keinen Durchfall, der tritt aber sofort wieder auf, wenn sie ich Fett zum Futter gebe (oder sie an Stevie´s Sahneschälchen war).


Eine EPI war bei Cleo ja zusammen mit dem Diabetes diagnostiziert worden, deshalb habe ich ihr lange Pankreatin gegeben und supplementiere auch kein Fett mehr (Stevie kriegt regelmäßig lactosefreie Sahne statt dessen). Deshalb werde ich sicherheitshalber wieder mit dem Pankreatin anfangen, denke ich. Muß es nur erst besorgen.


Eure Erfahrungen haben mich doch ziemlcih beruhigt.
Ich werde noch mal mit der TÄ reden, ob wir nicht doch bei dem Termin zur Zahnop bleiben können und ihr vor allem auch mal die Studie schicken. Zumal wir sowieso vereinbart hatten, daß beide TÄ da sind (ihre Kollegin ist die Narkose- und Ultraschallspezialistin), würde das ja passen.
Das Pankreas können sie ja da auch schallen. Das hatten sie schon vor 1,5 Jahren gemacht, es läge also ein Vergleichswert vor.


Also erstmal Entwarnung: ich bleibe fürs Erste hier (immerhin sind ja vorhin 2,5 Schneeflocken gefallen).
 
AW: Erhöhter fPLI

Hallo Ingrid,

Petra hat mich auf deinen Beitrag aufmerksam gemacht.
Ist sehr hilfreich, danke, werde ihn auch meine TÄ weitergeben.
Meine Katze (15) hatte vor ein paar Wochen einen Wert von 20.
Erbrechen, Appetitlosigkeit und allgemeine Schlappheit waren die Symptome.
In der Sonografie sah man verdickte Gallengänge. Cholangitis begleitet häufig eine Pankreatitis oder löst sie ev. sogar aus - nichts Genaues weiß man :loss:
 
AW: Erhöhter fPLI

Hallo zusammen,

was wisst / denkt ihr zum Thema Fett im Futter für Katzen mit Pankreatitis bwz. erhöhter fPLI (keine EPI).
Meine TÄ ist überzeugt, dass fettreduziertes Futter Teil der Therapie sein sollte.
Auf der Idexx-Website heißt es, Fettreduktion sei im Unterschied zu Hunden bei Katzen nicht notwenig.
 
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