AW: Spikes BB Nov 12 Pankreatitis
Hallo Simone,
ich mach mal ohne Zitat, was mir zu Spikes Gluckern im Bauch/Darm und dem Medikamentenmanagement einfällt:
Mein Blue ist u.a. auch darmkrank, und bei ihm gluckert, rumpelt und quietscht es bisweilen auch ganz gewaltig. Das ist symptomatisch auf jeden Fall besser geworden, seit ich ihm ganz konsequent Macrogol + Sab simplex Tropfen gebe. Macrogol gegen Verstopfung kennst du sicher, Sab simplex ist ein Entschäumer und hilft gegen Blähungen. Die Dosierung für Macrogol musst du austesten, mein Blue mit seinem kaputten Darm braucht z.B. sehr viel davon. Die Standarddosierung Sab simplex ist bei Katzen 3 x 8 Tropfen täglich, entweder direkt zum Futter oder möglichst zeitnah zur Fütterung.
Behalte gut im Auge, ob Spike nicht doch auch ein Problem mit zu viel Magensäure hat, das würde zu seinen weiteren Symptomen nämlich passen wie die Faust aufs Auge. Neben Erbrechen können Symptome dafür sein: vermehrtes Schmatzen und Lippen lecken (auch abseits des Futterns), verminderter Appetit (geht zum Futter, leckt vielleicht mal dran, und dreht wieder ab). Wenn du so etwas beobachtest oder auch, wenn du dir unsicher bist, würde ich dir empfehlen, Spike mit Omeprazol zu unterstützen. Die Dosierung beträgt 0,5 - 1 mg/kg Katze pro Tag. Bei dem Omep 20 mg von Hexal wären das 5 - 10 Kügelchen pro kg Katze pro Tag. Omeprazol ist sehr gut verträglich und hilft in der Regel auch sehr zuverlässig, wenn die Dosierung stimmt. Zumindest der vorübergehende Einsatz ist auch unkritisch. Mein Blue bekommt es allerdings schon seit 2 Jahren und kommt ohne auch gar nicht zurecht.
Hinweis: Sollte Spike darmkrank sein, ist es denkbar, dass er generell eher hohe Dosierungen von Medikamenten braucht, weil die ja meistens über den Darm resorbiert werden und bei einer darmkranken Katze das oft nicht so gut funktioniert.
Seit 4 Wochen führe ich hier einen Behandlungsversuch mit MSM (reines Pulver) + 10 % gepuffertem, ph-neutralen Vitamin C durch. Alle drei meiner Schätze bekommen das ins Futter gemischt und fressen es ohne jeden Einwand mit. Würden alle 3 gleich viel fressen, dann käme da etwa 1,35 g MSM + 0,15 g Vit C täglich auf jede Katze. Zu therapeutischen Zwecken wird für Katzen eine Dosierung von ca. 1 - 3 g pro Tag genannt. Blues Verdauung ist dadurch erheblich besser geworden, er hat seit Jahren keinen so vorbildlichen Output mehr produziert, und das auch noch schön regelmäßig. Macrogol konnte ich bei ihm auf etwa die Hälfte seiner vorherigen Dosierung reduzieren. Blue scheint mit dem MSM auch deutlich weniger Insulin zu brauchen, denn er frisst in den letzten 4 Wochen ganz ordentlich, ohne dass sein Bedarf in die Höhe geschossen ist. MSM + Vit C wäre also vielleicht einen Versuch wert. Bei Blue sind die positiven Effekte recht schnell eingetreten, falls nichts beobachtbar ist, sollte man es aber mindestens 3 - 4 Wochen probieren.
Du gibst eine ganze Reihe von homöopathischen Komplexmitteln. Diese Komplexmittel sind im Grunde ein Versuch, homöopathisch potenzierte Mischungen von Mitteln schulmedizinisch (die Diagnose bestimmt das Komplexmittel) einsetzbar zu machen. Mit Homöopathie im eigentlichen Sinne hat das nicht viel zu tun, dennoch haben einige dieser Komplexmittel sich ganz gut bewährt. Die Wirkung ist allerdings umso unergründbarer und zufälliger, je mehr Mittel zusammen kommen, wie das der Fall ist, wenn man gleich mehrere Komplexmittel gibt.
Das aber nur ganz am Rande. Wichtig für dich ist es zu wissen, dass diese Mittel auch zu einer Verschlechterung führen können. Wenn es Spike also schlechter ginge, könnte das auch an diesen Mitteln liegen. Und da du so viele davon gibst, kannst du dann nicht wissen, an welchem es evtl. liegt. Das ist auch der Grund, warum ich nach Möglichkeit - und zwar egal ob schulmedizinisches Medikament oder homöopathisches Mittel - immer nur eins nach dem anderen einführe, anstatt gleich aus allen Rohren zu schießen. In manchen dringenden Fällen bleibt einem aber auch nichts anderes übrig.
Zu den Enzymen kann ich dir leider nicht viel sagen. Das hatte ich bei Blue auch einmal probiert, aber er hat sie nicht vertragen. Eigentlich übernehmen die Enzyme ein Stück weit Aufgaben der Verdauung und helfen so, die Nahrung besser zu verwerten. Ob Spike davon überhaupt profitieren kann, würde man ggf. an einem Kotprofil sehen können.